Schweiz unterliegt auch Tschechien

Von Martin Merk

Die Schweizer Herren-Nationalmannschaft muss sieglos vom Karjala-Turnier heimreisen. Im für die Tabelle bedeutungslosen Abschlussspiel unterlagen sie Tschechien 0:1.

Tschechien stand schon vor dem Spiel als Turniersieger fest und bekam nach dem Spiel den Pokal überreicht, während sich die Schweiz nicht mehr vom letzten Rang fortbewegen konnte. Trotzdem lag der Druck bei den Schweizern, die einen versöhnlichen Abschluss anstrebten, nach der 0:1-Niederlage aber weiter auf Punkte in der diesjährigen Euro Hockey Tour warten müssen.

Wie zuletzt begann das Spiel torlos. Die Schweizer hatten in den ersten Minuten ein leichtes Chancenplus, aber ohne brandgefährlich zu werden. Die grösste Chance hatte nach neun Minuten der Tscheche Adam Kubik, der entwischen konnte. Sein Schuss landete aber sicher in Reto Berras Fanghand.

In der 14. Minute brachte die erste Strafe die Möglichkeit einer Wende. Christian Marti brachte mit einem Crosscheck Michal Repik zu Fall und musste, die Wiederholung auf dem Videowürfel genau anschauend, auf die Strafbank. Doch auch da schauten nicht mehr als zwei Schüsschen für die Tschechen (und eine Möglichkeit auf der anderen Seite als Sven Senteler Druck ausübte) heraus und die Pattsituation blieb bestehen. Auch eine kurz darauf folgende Strafe gegen Calvin Thürkauf schienen die Schweizer schadlos zu überstehen bis zu einem schönen Doppelpassspiel der Tschechen. Radan Lenc passte hinter das Tor zu Michael Spacek, der nach vorne lief und Lenc in der Mitte bediente. Dieser wurde zu wenig bedrängt und schob den Puck an Berra vorbei zur 1:0-Führung in der 18. Minute ein.

Die Schweizer hatten für die letzten zwei Minuten des Startdrittels ihr erstes Überzahlspiel, doch die Partie ging mit der tschechischen Führung in die Pause. Fabrice Herzog hatte eine Chance als er alleine vor dem Tor die Scheibe zugespielt erhielt, doch mehr schaute nicht heraus.

«Es ist immer schwierig, wenn man drei Spiele verliert. Ich hatte das Gefühl, dass wir heute unser bestes Spiel hatten, aber ohne Tore zu schiessen ist es schwierig zu gewinnen», sagte der Schweizer Stürmer Sven Andrighetto. «Heute hatten wir Energie und waren mit dem Kopf bei der Sache. Der letzte Wille hat vielleicht gefehlt, die dreckigen Tore reinzuwürgen. Drei Tore in drei Spielen sind zu wenig.»

Im Mitteldrittel kamen die Schweizer früh zu einem Powerplay und übernahmen zeitweise das Spieldiktat, jedoch ohne etwas am Spielstand zu ändern. Sven Senteler traf bei Spielmitte noch das Lattenkreuz.

Auch im ausgeglichenen Schlussdrittel rettete der Pfosten bei einem Abschluss von Dario Simion. Ansonsten gab es aber zuwenig Durchbrüche für eine grössere Änderung des Resultats wie es sowohl die Schweizer wie auch die Tschechen am Vortag noch in torreicheren Spielen erlebt hatten. Zweieinhalb Minuten vor Schluss nahmen die Schweizer den Torhüter für einen sechsten Feldspieler heraus und besserten dabei ihre Schussbilanz noch etwas aus – mehr aber nicht.

«Heute lag es definitiv nur am Abschluss. Wir haben uns sicher viele gute Chancen herausspielt, hinten vieles richtig gemacht. Wir begannen defensiv stark und standen gut und machten die Auslösungen, aber schlussendlich brachten wir den Puck nicht rein», sagte der Nationaltrainer Patrick Fischer und lobte auch die eigene Abwehr und den Torhüter, schliesslich hatten die Tschechen in den beiden Spielen zuvor zwölf Tore erzielt.

«Tschechien war in einem Hoch, kam mit vollem Vertrauen. Bei uns lief es harzig und darum gefiel mir heute die Reaktionen. Es tut mir leid für die Mannschaft, dass wir nicht mehr herausholten, denn heute hätten wir mehr verdient, davor nicht.»

Die nächste Gelegenheit für Punkte in der Euro Hockey Tour gibt es in einem Monat, wenn die Schweiz ihr Turnier in Zürich austrägt. Tickets für die Spiele gegen Schweden (14.12.), Tschechien (16.12.) und Finnland (17.12.) gibt es auf Ticketmaster.

Tschechien – Schweiz 1:0 (1:0, 0:0, 0:0)

Nokia Arena, Tampere. – 2459 Zuschauer. – SR: Holm (SWE) / Kova (FIN), Lundgren (SWE) / Thomann (FIN).

Tore: 17:14 Lenc (Spacek, Stransky / Ausschluss Thürkauf) 1:0.

Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Tschechien, 4-mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Schüsse aufs Tor: 24:26 (10:8, 6:7, 8:11)

Tschechien: Pavlat (Ersatz: Malek); Zabransky, Pyrochta; Tichacek, Knot; Masin, Zamorky; Galvas, Jandus; Lenc, Spacek, Stransky; Ordos, Jasek, Repik; Kubik, Kodytek, Flek; Kovarcik, Filippi, Kousal.

Schweiz: Berra (Ersatz: van Pottelberghe); Kukan, Marti; Egli, Geisser; Heldner, Berni; Le Coultre; Bertschy, Richard, Thürkauf; Martschini, Senteler, Herzog; Simion, Ambühl, Andrighetto; Schmid, Riat, Heim; Lehmann.

Bemerkungen: Schweiz ohne Hofmann (verletzt), Aeschlimann, Müller und Nussbaumer (alle überzählig). Tschechien ohne Dvorak, Kostalek, Sedlak, Vozenilek und Tomasek. – 57:26 Time-out Schweiz. – Schweiz von 57:26 bis 58:44 und von 58:49 bis Spielende ohne Torhüter. – Beste Spieler: Reto Berra, Dominik Pavlat.


Radan Lenc (Tschechien) erzielt das einzige Tor des Spiels gegen die Schweiz mit Fabian Heldner, Reto Berra, Christoph Bertschy und Christian Marti. Foto: Martin Merk
Matej Stransky (Tschechien) übt Druck auf das Schweizer Tor aus mit dem Verteidiger Fabian Heldner und dem Torhüter Reto Berra. Foto: Martin Merk
Andres Ambühl (Schweiz) mit der Scheibe gegen Tomas Filippi (Tschechien). Foto: Martin Merk
Christoph Bertschy (Schweiz) mit der Scheibe gegen Lukas Jasek (Tschechien). Foto: Martin Merk
Dean Kukan (Schweiz) und Filip Pyrochta (Tschechien) kämpfen hinter dem tschechischen Tor um die Scheibe. Foto: Martin Merk
Michal Repik (Tschechien) versucht die Scheibe an den Schweizer Torhüter Reto Berra vorbeizubringen, während die Schweizer Dominik Egli und Tanner Richard verteidigen. Foto: Martin Merk
Radan Lenc (Tschechien) fügt Druck auf das von Reto Berra gehütete Schweizer Tor aus und gegen die Verteidiger Dominik Egli und Tobias Geisser. Foto: Martin Merk
Der Nationaltrainer Patrick Fischer hinter der Bank mit seinen Spielern Sven Andrighetto, Dario Simion und Andres Ambühl. Foto: Martin Merk
Dario Simion (Schweiz) und die Tschechen Libor Zabransky und Matej Stransky. Foto: Martin Merk
André Heim (Schweiz) im Kampf an der Bande. Foto: Martin Merk
Der Schweizer Stürmer Calvin Thürkauf versucht den Puck abzulenken vor dem tschechischen Torhüter Dominik Pavlat. Foto: Martin Merk
Sven Andrighetto (Schweiz) führt die Scheibe während sein Teamkollege Calvin Thürkauf dem tschechischen Torhüter Dominik Pavlat die Sicht verdeckt. Der Tscheche Marti Jandus stellt sich davor im Wege. Foto: Martin Merk
Der Schweizer Spieler Marco Lehmann. Foto: Martin Merk
Der Schweizer Tanner Richard kämpft nach einem Anspiel gegen einen tschechischen Spieler um den Puck. Foto: Martin Merk
Der Schweizer Stürmer Tanner Richard. Foto: Martin Merk
Der Schweizer Stürmer Andres Ambühl. Foto: Martin Merk
Der Schweizer Stürmer Dario Simion. Foto: Martin Merk
Der Schweizer Stürmer André Heim. Foto: Martin Merk
Tanner Richard (Schweiz) beim Anspiel gegen Michael Spacek (Tschechien). Foto: Martin Merk
Dario Simion (Schweiz) versucht die Scheibe am tschechischen Torhüter Dominik Pavlat vorbeizubringen. Foto: Martin Merk
Fabrice Herzog (Schweiz) kann Jiri Tichacek (Tschechien) entwischen und kommt vor dem tschechischen Torhüter Dominik Pavlat zum Abschluss. Foto: Martin Merk
Die Tschechen Michael Spacek, der Torschütze Radan Lenc, Matej Stransky, Adam Kubik und Petr Zamorsky jubeln über das Tor zum 1:0. Foto: Martin Merk
© Martin Merk

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