Bozon schafft Servette-Ausgleich in extremis

Si

Mit seinem Treffer zum 3:3-Endstand erzwang Philippe Bozon 25 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit für Genf-Servette einen Punktgewinn gegen den Leader ZSC Lions. Zweimal hatten die Zürcher in den letzten Minuten eine Führung verspielt.

Nach einer frühen Schieflage (Brett Hauer traf in der 8. Minute zur 1:0-Führung) fanden sich die ZSC Lions mit Fortdauer besser zurecht mit den wilden Sturmläufen der Genfer. Dank Baldi und Zeiter hatten sich die ersatzgeschwächten Gäste bis kurz nach Anbruch der Schlussviertelstunde einen leichten Vorteil erarbeitet. Ançays 2:2 liess Alston (53.) im Gegenzug den vermeintlich siegbringenden dritten Zürcher Treffer folgen.

Doch zu was die Genfer Aufsteiger in eigener Halle vor ihrem fanatischen Anhang in der Lage sein können, bewiesen sie Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit: Wie sie sich - mittlerweile ohne Torhüter Pavoni - ein letztes Mal in Zone der Gäste festsetzten und die Scheibe so lange zirkulieren liessen, bis der Franzose Bozon die ideale Abschlussposition vorfand, verdient Respekt und zeugt von Klasse.

Daran gezweifelt, dass der Genfer Topskorer die nunmehr sechs Heimspiele umfassende Serie der Ungeschlagenheit doch noch verlängern würde, hatten im Verlauf der ausgesprochen intensiv geführten Begegnung zweier überdurchschnittlicher Teams immer mehr der über 5000 Zuschauer. Nach formidablem Start gelang es den stürmischen Servettiens im Mittelabschnitt und bis zum späten Effort kaum mehr, ihre Energien zu kanalisieren. Der Aufwand stand in keinem Verhältnis zum bescheidenen Ertrag.

Zum ZSC ist zu sagen, dass er sich über den vermeidbaren, weil ungemein späten Punktverlust gewiss zu ärgern hat, aber nicht ausser Acht lassen braucht, sich den Umständen entsprechend gut aus der Affäre gezogen zu haben. Aus diversen Gründen waren die Lions ohne fünf Stammspieler in die Diplomatenstadt gereist und stemmten sich ohne den grippekranken Spielmacher Dan Hodgson nur mit drei gesunden Centern gegen den Ansturm der Grenats.

Selbst mit reduziertem Personalbestand überstand der Meisteranwärter auch das achte Duell mit einem Vertreter der Romandie - wohl dem besten - ungeschlagen; beide Punktverluste resultierten in Genf.