NLA - 1. HF - Dienstag, 11. März 2003
Zuschauer
8878 Zuschauer (77% Auslastung)
Hallenstadion, Zürich
Schiedsrichter
Reto Bertolotti; Jürg Simmen, Adrian Sommer
Tore
06:34 | 0:1 | Régis Fuchs [PP] | ||
P. Sutter, B. Convery | ||||
22:08 | 0:2 | André Rötheli | ||
R. Gardner, M. Murovic | ||||
26:11 | 0:3 | Régis Fuchs [PP] | ||
B. Convery, P. Sutter | ||||
### peter_jaks ### | 1:3 | 31:27 | ||
D. Hodgson, M. Baldi | ||||
Strafen
### peter_jaks ### | 04:51 | |
2 min - Haken | ||
Effektive Dauer: 103 Sekunden | ||
11:27 | Barry Richter | |
2 min - Behinderung | ||
14:12 | Noël Guyaz | |
2 min - Ellbogencheck | ||
15:41 | Barry Richter | |
2 min - Halten | ||
Martin Kout | 25:48 | |
2 min - Stockschlag | ||
Effektive Dauer: 23 Sekunden | ||
Raeto Raffainer | 31:55 | |
2 min - Crosscheck | ||
Jakub Horak | 37:06 | |
2 min - Bandencheck | ||
Jan Alston | 45:03 | |
2 min - Hoher Stock | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
58:56 | 60:00 | |||
Verteidiger | Verteidiger | |||
2' | ||||
2' | ||||
4' | ||||
2A | ||||
Stürmer | Stürmer | |||
2' | ||||
1A | 2A | |||
2T | ||||
1A | ||||
1A | ||||
1A | ||||
2' | ||||
Weitere | Weitere | |||
2' | ||||
1T |
Kleiner Fuchs machte Lugano gross
Der HC Lugano hat die mit Spannung erwartete Halbfinal-Begegnung gegen die favorisierten ZSC Lions in Zürich mit 1:3 gewonnen und dabei den Zürcher Heimvorteil egalisiert. Die Luganesi waren zwar nicht überragend, gingen jedoch sowohl verdient wie auch glücklich in Führung und gaben diese nicht mehr aus der Hand.
Zum vierten Mal in Serie trafen die ZSC Lions und der HC Lugano im Playoff aufeinander. Zwei Mal gewannen die Zürcher im Finale, letzte Saison im Halbfinale. Die ZSC Lions waren lange eine Nummer zu gross für Lugano, nun sollte die Zeit für eine Revanche kommen, zumal die Tessiner mit Larry Huras seit einigen Monaten über den letzten ZSC-Meistertrainer verfügen. Dieser verzichtete dabei auf seinen Topscorer Petteri Nummelin, der nach seiner Handgelenkverletzung wieder einsetzbar gewesen wäre.
Und es sollte auch nicht schlecht beginnen für die Gäste. Bereits die erste Powerplay-Situation vermochten die Bianconeri in ein Tor umzuwandeln: Régis Fuchs trickste den ZSC-Torhüter Ari Sulander zum 0:1 aus, während Peter Jaks von der Strafbank aus zuschauen musste. Eine Chance, ein Tor, so wurde die Partie zu Gunsten der Luganesi eingeleitet, denn vor dieser siebten Minute fanden die Lions noch den besseren Start. Doch auch nach diesem ersten Treffer waren die Gäste aus dem Tessin gefährlicher vor dem gegnerischen Tor, so scheiterte etwa Mike Maneluk in der 14. Minute alleine vor Sulander. Der HC Lugano wirkte frischer, frecher, dynamischer, schneller – und glücklicher: Denn auch der Beginn des zweiten Drittels lief nach dem Geschmack der Gäste. Als Ryan Gardner in der 23. Spielminute hinter der Torlinie stand und zum Tor passte, war André Rötheli so alleine, dass er kaum eine andere Antwort als das 0:2 geben konnte. Und in der 27. Minute kamen die Tessiner wieder zum Powerplay, während die Stadtzürcher zuvor drei Überzahlsituationen nicht zu nutzen vermochten. Taten es die Tessiner? Ja, Régis Fuchs sorgte mit seinem zweiten Treffer für den erhöhten Vorsprung und liess die meisten der knapp 9000 Zuschauer, welche immerhin kundtaten, dass sie keine Pepperoni mögen, verstummen. Schade, denn das bisschen Schärfe einer Pepperoni hätten die Platzherren gut gebrauchen können. Nun versuchten die Zürcher auch einen Gang höher zu schalten und schossen vermehrt auf das Tor vom Ronnie Rüeger, zu oft gab es jedoch kein Durchkommen und man beschränkte sich auf Distanzschüsse. Nicht so der Kanada-Schweizer Dan Hodgson: Er setzte sich gleich gegen zwei Verteidiger durch und blieb bei Rüeger hängen, doch Peter Jaks traf im Nachschuss – ein lauer Hoffnungsschimmer wehte durch das rauchig-neblige Hallenstadion.
Das Schlussdrittel begann dann ähnlich, wie das Mitteldrittel aufgehört hatte. Die ZSC Lions bemühten sich vermehrt, doch die Tessiner vermochten ihren Vorsprung mit Bravour zu verteidigen. In der 50. Minute gab es dann eine längere Verschnaufspause: Der Head-Schiedsrichter Reto Bertolotti musste mit blutenden Gesicht die Eisfläche verlassen. Nach rund zehnminütiger Pause war sein Ersatz Roland Stalder bereit. Doch die Zürcher mochten den zusätzlichen „Schnauf“ nicht zu nutzen, mit ein paar Verlegenheitsschüsse war Ronnie Rüeger aller Vorurteile zum Trotz nicht zu bezwingen.
Der HC Lugano hat diese heisse Halbfinal-Begegnung also mit einem Startsieg lanciert. Doch aufgepasst: Auch letzte Saison gewann Lugano das erste Spiel mit zwei Toren Vorsprung und weiter kamen die Zürcher im siebten Spiel. War Luganos heutiger Startsieg der Weckruf für die ZSC Lions, dass die kurze Verschnaufspause nach dem späten Weiterkommen gegen Rapperswil schon zu Ende ist? Anders wäre aus kaum zu erklären, dass die Zürcher so kraftlos und teilweise überheblich antraten. Noch nie waren seine Haare so grau wie in dieser Saison, stellte sich Pekka Rautakallio einmal mehr in Frage. „Ich sah keine Intensität, keine Konzentration, keinen Körpereinsatz. Nur mit der jungen vierten Linie konnte ich zufrieden sein“, urteilt der ZSC-Trainer sichtlich unzufrieden über sein Team. Dabei hätte es gar nicht so viel gebraucht, denn der HC Lugano machte nach der Führung nicht mehr als das Nötigste – sorgte aber auch so für mehr Gefahr als die Einheimischen. Larry Huras’ Entscheidung, seinen Topscorer Petteri Nummelin nicht spielen zu lassen, erwies sich zumindest nicht als falsch. Huras: „Es ist schwierig, nach dieser guten Serie gegen Kloten nun Wechsel anzubringen. Richter ist ein Top-Ausländer, sein anderer Stil als Nummelins ist wichtig und er war heute der beste Verteidiger auf dem Eis. Nummelin wird seine Chance bestimmt noch erhalten.“ Vielleicht werden seine Tore ja noch wichtig sein für Lugano, falls die Zürcher Löwen erwachen sollten. Falls nicht, dürfte die Serie bereits in einer Woche entschieden sein. Für heute hat diese Aufgabe des Toreschiessens der Matchwinner Régis Fuchs übernommen. Der „little big Man“ (Zitat Larry Huras) schoss zwei der drei Tore.