Spiel gewonnen, Steiner verloren

Von Urs Berger

Im Dritten Aufeinandertreffen dieser Saison gelang den Tigers gegen die Stadtberner ein verdienter und diskussionsloser 3 – 0 Erfolg. Die Berner vergaben Chancen zuhauf, konnten jedoch als Mannschaft nie Überzeugen, obwohl Christian Dubé in die Mannschaft zurückgekehrt war. Die Langnauer jedoch agierten aus einer sicheren Defensive heraus und kontrollierten so das geschehen. Waren die Berner einmal in gefährlicher Abschluss Position klärten die Verteidiger der Tiger oder, der heute Abend verdient zum besten Spieler des Abends gewählte Marco Streit, die Situation. Die Stadt Berner haben im neuen Jahr bisher noch nicht zu Überzeugen vermocht, verloren sie doch von den bisherigen drei Partien deren zwei und konnten nun nicht zu dem heute Spielfreien HC Lugano aufschliessen. Die Trainer und Spieler des SC Bern müssen nun reagieren und am Sonntag gegen den HC Ambri – Piotta das heutige Spiel bei den Fans vergessen machen.

Die Gastgeber starteten furios ins erste Drittel. Die ersten fünf Minuten gehörten den Langnauern, welche auch mehr für das Spiel taten. Die Berner, welche heute Abend in Vollbesetzung antreten konnten, schienen diese ersten fünf Minuten zu verschlafen. Erst als der Head Brent Reiber eine erste Strafe gegen die Langnauer aussprach, konnten die Berner ihr potenzial auf das Eis bringen. Ab dieser Spielminute fanden die Hauptstädter auch wieder in das Spiel zurück und konnten den sehr guten Torhüter Streit mehrmals testen. Doch dieser liess sich, wie sein gegenüber Marco Bührer, nicht bezwingen. Von nun an war das Spiel richtig gehend lanciert. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und die Chancen nahmen im Minuten Takt zu. Der Reihe nach scheiterten bei den Langnauern im ersten Powerplay Ancay und Steiner an Bührer, bevor Sarault eine Chance vor Streit vergab. Doch dann erlebten die Langnauer ihre wohl schrecklichste Sekunden im Spiel. Nach einem Fairen Check eines Berner Spielers ging Daniel Steiner, der Topskorer der Langnauer, zu Boden und blieb mit einen Haar- und Bänderriss sowie eine Knochenabsplitterung im rechten Fussknöchel liegen. Nach diesem Ausfall erhöhten nun die Tiger den Druck auf das Bären Tor. Innerhalb von nur 40 Sekunden konnten die Emmentaler zweimal aus aussichtsreichster Position auf das Gehäuse von Bührer schiessen, trafen aber nicht ins Schwarze.

Die Langnauer kamen wieder viel besser ins Spiel als die Stadtberner. Nach nur 2:15 führten die Langnauer verdient mit 1 – 0. Mirko Murovic blockte bei einem Einwurf den Berner Center weg und Jeff Shantz schloss mit einem wunderbaren Hocheck – Schuss zum 1 – 0 ab. Die Stadt Berner versuchten nun, dass Spiel auf ihre Seite zu zwingen, was ihnen jedoch Misslang. Die Langnauer kamen nun viel besser ins Spiel und führten die Berner phasenweise vor. So auch in der 27 Minute als Monnet alleine auf das Tor der Berner fahren konnte, jedoch an Torhüter Bührer scheiterte. Die Langnauer liessen jedoch nicht locker und setzen die Berner Verteidigung unter ständigen Druck. So konnte es nicht erstaunen, das die Langnauer an der nun total von der Rolle gefallenen Verteidigern der Berner das 2- 0 erzielen konnten. Jeff Shantz erkämpfte sich die Scheibe zurück und konnte auf den total freistehenden Martin Stettler passen, welcher die Scheibe nur noch in das leere Tor der Berner schieben musste. In dieser wichtigen Phase kassierten nun die Emmentaler eine Dumme Strafe. Die Berner konnten nun während gut einer Minute im Powerplay spielen, scheiterten jedoch am herausragenden Marco Streit, welcher eine 100% Chance von Ivo Rüthemann zunichte machte, in dem er die Scheibe mit seiner Fanghand blitzschnell versorgte. Aber die Berner machten zu wenig aus diesen Möglichkeiten und kassierten zwei weiter unnötige Strafen. So mussten die Berner mit einem Mann weniger das Schlussdrittel beginnen.

Das letzte Drittel dominierten die Langnauer deutlich. Die Berner versuchten zwar immer wieder in das gegnerische Drittel einzudringen, konnten aber nichts zählbares erreichen. Die Berner wurden zunehmend frustrierter und versuchten ihr Glück vermehrt mit Weitschüssen. Doch auch dies half ihnen nichts. Nun setzte Trainer Kent Ruhnke auf die Karte Risiko und ersetzte Marco Bührer 1:30 vor ende der Partie durch einen sechsten Feldspieler. Doch die cleveren Tiger versetzten dem Bären nach nur 10 Sekunden den Todesstoss. Bernie Siegrist konnte von einem Verteidigungsfehler der Berner profitieren und erzielte das Gerechte 3 – 0 der Langnauer. Nun waren die Hauptstädter am Boden zerstört. Denn nur so kann man sich die Ausraster von Phillipe Wetzel und Thomas Ziegler erklären, welche sich jeweils mit einem Langnauer duellierten und mit ihrem Kampfpartner je fünf Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafen einhandelten. Dies wäre eigentlich nicht nötig gewesen, war doch das Spiel zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden.