NLA - 47. Spieltag - Freitag, 13. Februar 2004
Zuschauer
16551 Zuschauer (99% Auslastung)
BernArena, Bern
Schiedsrichter
Reto Bertolotti; Gilles Mauron, Paul Rébillard
Tore
35:55 | 0:1 | Bernhard Schümperli | ||
P. Howald | ||||
36:59 | 0:2 | Benjamin Plüss | ||
R. Nilsson, L. Gerber | ||||
Valeri Schirjajev [PP] | 1:2 | 38:54 | ||
A. Rötheli, R. Schrepfer | ||||
39:16 | 1:3 | Lukas Gerber | ||
M. Karlberg, G. Vauclair | ||||
49:43 | 1:4 | Patrick Howald [PP] | ||
T. Rhodin, M. Karlberg | ||||
Marc Weber | 2:4 | 50:47 | ||
A. Rötheli, D. Jobin | ||||
Strafen
André Rötheli | 11:29 | |
2 min - Stockschlag | ||
11:29 | Sascha Schneider | |
2 min - Stockschlag | ||
12:20 | Thomas Rhodin | |
2 min - Halten | ||
Thomas Ziegler | 14:08 | |
2 min - Halten | ||
19:41 | Valentin Wirz | |
2 min - Halten | ||
Alex Chatelain | 30:46 | |
2 min - Behinderung | ||
37:52 | Lukas Gerber | |
2 min - Halten | ||
Effektive Dauer: 62 Sekunden | ||
Marc Weber | 46:23 | |
2 min - Haken | ||
46:44 | Sascha Schneider | |
2 min - Behinderung | ||
Sylvain Lefèbvre | 47:37 | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
Marc Weber | 48:29 | |
2 min - Crosscheck | ||
Effektive Dauer: 74 Sekunden | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
60:00 | ||||
59:20 | ||||
Verteidiger | Verteidiger | |||
1A | ||||
2' | 1T 1A 2' | |||
1A 2' | ||||
Stürmer | Stürmer | |||
2' | ||||
1T 1A | ||||
2A | ||||
1T 4' | 1A | |||
2' | 1T | |||
4' | ||||
1T | ||||
1A | ||||
2' | ||||
Weitere | Weitere | |||
2A 2' | ||||
1T | ||||
1A |
Berns Heim-Ungeschlagenheit nach 18 Spielen zu Ende - Fribourg-Gottéron weiterhin im Playoffrennen
In einem Spiel, welches nur selten an ein Derby erinnerte, schlugen die Sahnestädter die Berner Bären verdient, weil effizienter und mit mehr Willen, mit 4:2. Bern hätte im ersten Drittel aus den vielen Chancen ein oder zwei Tore erzielen sollen. Fribourg wartete geduldig auf Berner Fehler - diese kamen im zweiten Dritte Schümperli und Benny Plüss konnten die Gäste mit zwei Toren in Führung schiessen. Den Anschlusstreffer durch Chiraev beantworteten sie nur kurze Zeit später mit dem 1:3 (Torschütze Lukas Gerber). Fribourg führte bereits 4:1 (Torschütze Howald, in doppelter Überzahl) als sich die Gastgeber nochmals aufrafften und den Anschlusstreffer durch Marc Weber zum Schlussresultat 2:4 erzielten. Zu mehr reichte es dem heute enttäuschenden heimstärksten Team der NLA nicht.
Die 16'551 Zuschauer in der Bern-Arena bekamen von Beginn weg temporeiches und schnörkelloses Eishockey zu sehen. Chancen im Minutentakt wurden kreiert; zuerst konnte der Fribourger Nationalstürmer Wirz auf den aufgerückten Lukas Gerber passen, welcher direkt schoss. Doch der Berner Nationaltorhüter Bührer war auf dem Posten und wehrte diese hochkarätige Chance ab. Danach war der Gastgeber zweimal dran: Thomas Ziegler auf Rolf Schrepfer und Rüthemann auf Dubé - doch beides Mal ging der Puck knapp daneben. Was fehlte waren die Strafen. Abhilfe schafften Rötheli und Sascha Schneider, welche sich gegenseitig mit Stockschlägen traktieren. Im folgenden Spiel 4-gegen-4 kam Bern erneut zu guten Torchancen. Der von Langenthal ausgeliehene Björn Schneider rettet jedoch mit dem Schlittschuh auf der Linie und befördert dann die Scheibe mit der Hand aus dem Torraum. Das hätte Penalty für Bern geben müssen. Doch Schiedsrichter Bertolotti sah nicht das, sondern ein Halten Fribourgs Rodin. Im darauf folgenden Powerplay gab es wieder Berner Chancen im Multipack. Die Berner waren aber auch schon effizienter im Abschluss und die Sahnestädter hatten mit Mona auch einen starken Torhüter zwischen den Pfosten. Kurze Zeit später versuchte Fribourg sein erstes Powerplay aufzuziehen, doch es blieb beim Versuch. Im Vollbestand waren sie gefährlicher: allen voran die Linien um Valentin Wirz und dem Topscorer Karlberg. Aber Marco Bührer leistete auch seinen Beitrag, dass es nach dem ersten Drittel weiterhin torlos blieb.
Bern kam unkonzentriert und behäbig aus der Kabine. Trotzdem kamen sie zu zwei Grosschancen - beide Mal resultierte aber kein Tor daraus. Zuerst kann Marc Weber den Puck nicht kontrollieren und danach war Ivankovic zu wenig kaltblütig. Es dauerte bis zur 8. Spielminute, bis die Zuschauer wieder etwas zu sehen bekamen. Marco Bührer liess nämlich ein Schüsschen eines Fribourgers fallen. Doch es stand weiterhin 0:0. Irgendwie eine typische Szene in diesem zweiten Drittel. Das Spiel flachte zunehmend ab und verkam zu einem Mittelzonegeplänkel. Ein weitere symptomatische Szene aus Berner Sicht dann in der 16. Minute: Bordeleau will befreien, schafft dies nur bis zu einem Gegner. Dieser schiesst und Schümperli kann die herrenlose Scheibe zur Gästeführung einschieben. Damit aber nicht genug Unkonzentriertheiten auf Berner Seite. Marc Weber vertrödelt leichtsinnig den Puck im Angriffsdrittel. Daraufhin konnten die beiden Fribourg-Youngsters Benjamin Plüss und Robert Nilsson einen Konter starten, welchen Plüss geschickt abschloss, indem er elegant Torhüter Bührer ausspielte. 0:2 für die Gäste. Das liessen sich die Gastgeber nicht gefallen und reagierten vehement. Die Folge war ein Überzahlspiel, in welchem Rötheli - einer der auffälligeren Berner - einen Pass quer durch die gegnerische Unterzahl-Box zu Chiraev spielte, welcher den Anschlusstreffer erzielen konnte. Der Gast aus Fribourg blieb aber cool, beziehungsweise der Gastgeber unkonzentriert. Denn kurz darauf konnte Fribourg den Zweitore-Vorsprung wiederherstellen. Lukas Gerber war es, der präzis ins hohe Eck traf. Keine Chance hatte der Berner Torhüter - es herrschte zu viel Verkehr vor seinem Gehäuse.
Wer jetzt dachte die Berner kämen im Schlussabschnitt wie die Feuerwehr, sah sich getäuscht. Sie spielten nicht wie eine Mannschaft, die einem Zweitorerückstand hinterherläuft und für einen Sieg noch drei Tore schiessen muss. Da nützten auch die umgestellten Linien nicht viel. Für das Heimteam wurde es noch ungemütlicher, als Schiedsrichter Bertolotti den Fribourgern eine doppelte Überzahl verschaffte. Anders kann man das nicht ausdrücken; während einem 4-gegen-3-Powerplay der Gäste lagen bereits zahlreiche Gegenstände auf dem Eis - unter anderem ein zusätzlicher Puck aus dem Publikum (nicht das erste Mal) und Fasnachtsschlangen - da kam gerade ein Berner von der Kühlbox zurück aufs Eis, hinderte einen Fribourger an der Schussabgabe und durfte gleich wieder dorthin zurück, wo er hergekommen war. Der Gast nahm das Geschenk dankend an. Der Ex-Berner Howald konnte einen Bandenabpraller verwerteten. Das war das Zeichen für Bern, die Aufholjagd zu starten. Sie spielten jetzt viel konsequenter und mit mehr Zug aufs Tor. Aber das zweite Berner Tor durch Marc Weber war die geringe Ausbeute. Danach glitten sie wieder in den Trott des zweiten Drittels, wo sie unkonzentriert waren und wenig Zählbares herausschaute. Mit den vielen Fehlern im Spielaufbau und wegen des aggressiven Forechecking der Fribourger, vergeudeten die Gastgeber viel Zeit für die weitere Aufholjagd. Auch das Herausnehmen des Torhüters brachte nichts mehr und so blieb es beim aus Berner Sicht enttäuschenden 2:4.
Hochzufrieden konnten die vielen Fribourg-Fans sein. Ihre Mannschaft spielte heute Abend clever und nützte die Fehler der Berner Hintermannschaft resolut aus. Keiner der Berner war heute auf der Höhe seiner Aufgabe. Angefangen bei Marco Bührer, der unsicher wirkte und viele Schüsse nicht im ersten Anlauf festhalten konnte. Er ist jedoch nicht Schuld an der ersten Berner Heimniederlage seit dem 23. September (1:5 gegen Lugano). Seine Vordermannschaft war nämlich auch nicht besser; zu unkonzentriert und behäbig waren sie, um die aufsässigen Fribourger in Schach zu halten. Und im Angriff passte heute nicht viel - das erste Drittel ausgenommen - zusammen. Jedoch genau im ersten Drittel hätten die Berner die Basis für ihren sechsten Heimsieg in Folge legen müssen. Wer die Tore nicht schiesst, bekommt sie meistens. So war es auch heute. Fribourg-Gottéron kann sich dank diesem Sieg wieder ein wenig mehr auf die Playoffs freuen. Für Bern ist der Qualifikationssieg wahrscheinlich ausser Reichweite.
Tabelle
1. | Lugano | 42 | 29-0-8 | 172:111 | 64 |
2. | Bern | 43 | 28-0-10 | 157:103 | 61 |
3. | Servette | 42 | 21-0-12 | 132:113 | 50 |
4. | ZSC Lions | 43 | 21-0-15 | 132:110 | 50 |
5. | Davos | 42 | 21-0-14 | 147:115 | 49 |
6. | Ambrì | 43 | 18-0-16 | 138:128 | 44 |
7. | Zug | 42 | 14-0-17 | 103:123 | 43 |
8. | Kloten | 43 | 19-0-19 | 140:119 | 43 |
9. | Fribourg | 44 | 20-0-20 | 145:127 | 43 |
10. | Rapperswil | 44 | 15-0-25 | 125:149 | 34 |
11. | Lausanne | 44 | 13-0-25 | 110:159 | 31 |
12. | SCL Tigers | 43 | 10-0-26 | 107:164 | 26 |
13. | Basel | 43 | 7-0-29 | 102:189 | 20 |