Del Curtos Protest?

Von Urs Berger

In einem „Freundschaftsspiel“ gewann der SC Bern gegen einen HC Davos „Light“ mit 6 – 2 Toren. Arno Del Curto schonte aus Protest gegen den Spielplan fünf Stammspieler. Elik, Höglund, Kress, Reto von Arx und Paterlini durften zu Hause bleiben und sich erholen. Dies Massnahme verstanden viele der mitgereisten Davos-Fans nicht, zahlten sie doch immerhin auch Eintritt für dieses Spiel. Die Berner konnten von den Absenzen in der Davoser Mannschaft profitieren und so entwickelte sich ein zähflüssiges Spiel, welches im ersten Drittel Torlos endete. Erst als der Berner Thomas Ziegler seine Turbo zündete, kam Stimmung in der mit 14454 Zuschauern besuchten BernArena auf.

Das erste Drittel konnte man ruhig als Drittel der vergebenen Chancen sehen. Immer wieder scheiterten die Berner am herausragenden Torhüter Weibel, der in der 40. Minute durch Jonas Müller ersetzt wurde. Lars Weibel lief in diesem Drittel zu Playoff Form auf und brachte die Spieler des Gastgeber zum verzweifeln. Der Reihe nach scheiterten Dubé, Rüthemann, Sarault, Ziegler und wiederum Dubé in den ersten fünf Minuten am Torhüter der Gäste. Danach verlagerte sich das geschehen etwas vor das Berner Tor, bevor sich die Gastgeber wieder im Drittel der Bündner festsetzen konnten. Nun versuchten es andere Spieler, die Aufgabe des Tore schiessen zu übernehmen, doch auch diese scheiterten.

Im zweiten Drittel war gerade die Spielhälfte vorüber, als Ivo Rüthemann von einem Abpraller Lars Weibels profitieren konnte und das verdiente 1 – 0 erzielte. Nun kamen die Berner besser ins Spiel und konnten innerhalb von knapp fünf Minuten eine 4 – 0 Führung herausspielen. Bemerkenswert war, das bei drei von vier Toren Thomas Ziegler seinen Stock im Spiel hatte. In dieser Mannschaft übernimmt Thomas Ziegler immer mehr Verantwortung und kann in dieser Verfassung ohne weiteres Spiele entscheiden helfen. Die Davoser konnten zwar noch auf 4 – 1 verkürzen, doch Rolf Schrepfer, auch er ein Spieler, der sich in dieser Mannschaft zu den Playoffs hin zu einem wichtigen Spieler entwickelt, traf 83 Sekunden später zum 5 – 1. Mit diesem Resultat ging es dann auch in die Pause.

Nach der Pause waren einige Spieler wohl gedanklich noch in der Pause. So konnte es nicht erstaunen, dass die Davoser durch einen schnellen Konter von Fabian Sutter auf 5 – 2 verkürzen konnten. Doch nach diesem Tor spielte wiederum nur eine Mannschaft, der SC Bern. Die Bündner versuchten zwar in den letzen Spielminuten noch etwas Druck auf das Berner Tor zu entwickeln, doch wurden die Bündner immer wieder an der blauen Linie gestoppt. Das letzte Tor der Partie erzielte Davis Jobin mit einem satten Schuss von der blauen Linie.

Beide Trainer haben in diesem Spiel Testen wollen. Der Coach der Berner, Kent Ruhnke, wollte seine Mannschaft bezüglich Playoff Fähigkeit testen und der Bündner Trainer Arno del Curto schonte aus Protest nicht weniger als sieben Spieler. Doch bei beiden ging die Rechnung nicht auf, wurden doch die Spieler des SC Bern durch diese unnötige und nicht nachvollziehbare Vorstellung der Gäste nicht gefordert. Eine ketzerische Frage sei erlaubt. Wieso zahlen die Fans für ein Spiel so viel Eintritt, wenn nur die zweite Mannschaft eines Gegners aufläuft? Diesen Aspekt sollte Arno del Curto bei seiner nächsten Aufstellung auch Berücksichtigen. Denn die Fans machen den Spielplan nicht und haben ein Recht darauf, immer die best mögliche Mannschaft auf dem Eis am Werke zu sehen.