NLA - 1. HF - Donnerstag, 18. März 2004

5 : 2 (3:0, 0:0, 2:2) 

Zuschauer

9471 Zuschauer

(Unbekannter Ort)

Schiedsrichter

Reto Bertolotti; Jürg Simmen, Adrian Sommer

Tore

Jan Alston1:000:24
L. Bohonos, M. Richard
Pascal Tiegermann2:004:56
keine Assists
Michel Zeiter3:006:03
C. Micheli, M. Streit
Lonny Bohonos4:047:24
keine Assists
52:394:1Ryan Gardner
M. Astley, P. Sutter
57:144:2Adrian Wichser
A. Hänni, F. Conne
Mike Richard [PP]5:259:38
M. Streit, L. Bohonos

Strafen

Michel Zeiter08:20
2 min - Unerlaubter Körperangriff
Effektive Dauer: 0 Sekunden
08:20Mike Maneluk
2 min - Unerlaubter Körperangriff
Effektive Dauer: 0 Sekunden
08:20Mike Maneluk
2 min - Unerlaubter Körperangriff
Sven Helfenstein12:36
2 min - Haken
Andri Stoffel14:51
2 min - Unerlaubter Körperangriff
Effektive Dauer: 0 Sekunden
14:51Mike Maneluk
2 min - Bandencheck
14:51Ryan Gardner
2 min - Übertriebene Härte
Effektive Dauer: 0 Sekunden
26:28Olivier Keller
2 min - Halten
29:36Régis Fuchs
2 min - Behinderung
30:32Ville Peltonen
2 min - Crosscheck
Morris Trachsler33:17
2 min - Hoher Stock
33:17Patrick Sutter
2 min - Hoher Stock
Jakub Horak35:25
2 min - Haken
Andri Stoffel38:30
2 min - Stockhalten
38:58Mike Maneluk
20 min - Disziplinar
38:58Mike Maneluk
10 min - Disziplinar
38:58Mike Maneluk
2 min - Behinderung
Jakub Horak43:43
2 min - Crosscheck
43:47Sandy Jeannin
2 min - Hoher Stock
49:20Raffaele Sannitz
2 min - Stockschlag
Mathias Seger54:00
2 min - Haken
58:11Steve Hirschi
2 min - Behinderung
Effektive Dauer: 87 Sekunden

Aufstellung / Statistik

Torhüter Torhüter
A. Sulander       60:00    D. Bochy               
M. Schoder                R. Rüeger       60:00   
Verteidiger Verteidiger
R. Back                M. Astley       1A      
J. Horak             4' A. Hänni       1A      
K. Lindemann                O. Keller             2'
E. Salis                P. Sutter       1A    2'
M. Seger             2'
A. Stoffel             4'
M. Streit       2A      
Stürmer Stürmer
J. Alston    1T          F. Conne       1A      
L. Bohonos    1T 2A       K. Fair               
P. Della Rossa                R. Fuchs             2'
S. Helfenstein             2' R. Gardner    1T       2'
C. Micheli       1A       S. Jeannin             2'
S. Moggi                M. Maneluk             38'
R. Raffainer                A. Näser               
P. Tiegermann    1T          D. Peer               
M. Trachsler             2' A. Wichser    1T         
Weitere Weitere
M. Richard    1T 1A       J. Aeschlimann               
R. Stirnimann                K. Cantoni               
M. Zeiter    1T       2' N. Guyaz               
S. Hirschi             2'
P. Nummelin               
V. Peltonen             2'
R. Sannitz             2'

ZSC Lions holten überhebliche Luganesi auf den Boden zurück

Von Martin Merk, Fotos von Melanie Beyli

Wie einfach hatten die Luganesi es doch bislang in den Playoffs: Vier Siege gegen Fribourg und auch gegen die ZSC Lions startete man mit einem Sieg. Doch nun wurde der HC Lugano auf den Boden der Realität zurückgeholt: Im Halbfinale gegen die ZSC Lions braucht es mehr als Alibi-Hockey für einen Sieg. Völlig überheblich und arrogant trat ein Teil der Mannschaft auf, Einsatz zeigte man höchstens für Provokationen und blöden Strafen. Diese Einstellung nutzen die Zürcher von Anfang an aus und ohne einen starken Ronnie Rüeger im Tor hätte die Niederlage noch höher ausfallen können.

Mit 5:1 fiel das Verdikt gegen die ZSC Lions vorgestern in Lugano deutlich aus: Der HC Lugano zeigte, weshalb er Qualifikationssieger wurde und hatte wenig Mühe, das Spiel für sich zu entscheiden. Den Zürchern gefiel diese Tatsache natürlich gar nicht und man schwor im heimischen Hallenstadion, die Serie schnell wieder ausgleichen zu wollen. Mit schnell meinte man anscheinend nicht nur im erstbesten Spiel, sondern nach der erstbesten Minute. 24 Sekunden dauerte es nämlich, bis der Lugano-Torhüter Ronnie Rüeger erstmals hinter sich greifen musste: Einen Schuss von Lonny Bohonos konnte er noch abwehren, doch beim Nachschuss durch den ZSC-Topscorer Jan Alston war er machtlos. Bereits nach 100 Sekunden folgte die zweite und nicht minder grosse Chance durch Pascal Tiegermann, doch der 23-jährige Flügel vom vierten Block scheiterte. Nicht so aber in der 5. Minute: Die dritte Torszene des Spiels nutze Tiegermann mit einem Solo zum 2:0 für die Hausherren. Und nach dem ersten und dem vierten Block war nur 67 Sekunden danach der zweite Block um die ZSC-Urgesteine Michel Zeiter und Claudio Micheli an der Reihe. Sehr gut eingesetzt von Micheli traf Zeiter zum 3:0. Und Lugano? Man kann von chancenlos sprechen. Symbolisch für Lugano die Szene in der achten Minute: Flavien Conne umspielte Gegner um Gegner, doch richtig vor das Tor kam er nie, wirkte eher wie ein Eiskunstläufer. Vorne künstlerisch und harmlos, hinten gemütlich und überrannt – dies war das Fazit nach den ersten Spielminuten aus Sicht der Gäste. Die Tessiner konnten auch im Powerplay den ZSC-Goalie Ari Sulander kaum fordern, zumindest nicht mit Schüssen. Wie schon im ersten Spiel gingen sie dafür physisch gegen den Torhüter vor, doch symbolisch für den „auferstandenen“ ZSC: Man nahm solche Provokationen nicht mehr passiv hin und „schütze“ seinen Torhüter tatkräftig. In der 15. Minute sorgte dann Ryan Gardner für Action: Als Bertolotti für einen Bandencheck Mike Maneluks an den jungen ZSC-Verteidiger Andri Stoffel eine Strafe aussprechen wollte, verprügelte der Riese den wehrlosen Stoffel richtiggehend. Auch Bertolotti schien dadurch gnädig geworden zu sein und gab Gardner nur zwei Minuten, schickte sogar Stoffel auf die Strafbank. Nach 16:36 Minuten wollte dann Zürichs Claudio Micheli den Abbruch des alten Hallenstadions etwa gar früh angehen und zerstörte durch einen Check an Flavien Conne eine Plexiglas-Scheibe, weshalb man verfrüht in die Pause durfte.

Die restlichen Minuten wurden später wie vor dem Unterbruch etwas emotionslos heruntergespielt, erst nachdem das Mitteldrittel offiziell begann, kamen die nächsten ZSC-Attacken. Doch Reto Stirnimann in seinem 500. NLA-Spiel sowie Michel Zeiter und Mark Streit vergaben gute Möglichkeiten. Von den Tessinern war wenig zu sehen, die ganze Spielweise alleine war schon eine Provokation gegenüber den 9471 zahlenden Zuschauern, darunter auch einige Bianconeri-Fans. Kein Kampf, kaum wirkungsvolle Offensivaktionen, Einsatz eher bei Provokationen und dumme Strafen – die Tessiner schienen sich auf ihr Schicksal und nicht auf ihr Können zu verlassen und nahmen den Rückstand relativ gelassen hin. Man war vorne etwa so harmlos wie die verstaubten Platten alter italienischer Schlager, welche man zu Ehren der Tessiner im Hallenstadion laufen liess.

Dass die ZSC Lions zu Chancen kamen, dafür sorgten die Tessiner sogar tatkräftig: Für völlig unnötige Schubser durften Régis Fuchs und Ville Peltonen innerhalb von knapp einer Minute auf die Strafbank und sorgten für eine doppelte Überzahlsituation – völlig überheblich und ein Bärendienst für die Bianconeri. Doch Mark Streit, Lonny Bohonos und Michel Zeiter sowie später in Unterzahl Claudio Micheli und Reto Stirnimann im Konter verpassten beste Gelegenheiten zur höheren Führung. Nach 39 Minuten leistete dann Mike Maneluk als Krönung seinen Teamkollegen einen weiteren Bärendienst: Eine dumme aber korrekt gepfiffene Zweiminuten-Strafe wollte er nicht hinnehmen und bekam für unnötige Gesten noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe. Dies schien dem Kanadier jedoch nicht zu genügen und fünf Sekunden später durfte er in der Kabine weitertoben. Für seine zweite Spieldauer-Disziplinarstrafe der Saison darf er auch das nächste Spiel von der Tribüne aus verfolgen, der von Langenthal verpflichtete Eric Lecompte käme damit zu seinem ersten Einsatz. Fehlen könnte auch der verletzt ausgeschiedene Verteidiger Noël Guyaz.

Im Schlussdrittel setzten die Tessiner ihre Kräfte mehr für Eishockey ein, doch die gut gestaffelte Hintermannschaft der Lions und Ari Sulander bereiteten sichtlich Mühe. In der 48. Minute dann der Rückschlag: Lonny Bohonos und Jan Alston wurden ideal zum Kontern eingesetzt, Bohonos versuchte es alleine und bezwang den starken Ronnie Rüeger – es hiess 4:0 statt 3:1. Das Spiel war damit entschieden. Zwar trafen Ryan Gardner und aus spitzem Winkel Adrian Wichser noch zwei Mal für Lugano, doch in den Schlussminuten liessen die ZSC Lions keine Chancen mehr zu und Mike Richard traf nach einem Abpraller durch einen Weitschuss von Mark Streit noch zum 5:2.

Der Lugano-Trainer Larry Huras suchte nach dem Spiel keine Ausreden für das blamable Auftreten seiner Spieler. „Sie hatten keinen Respekt und spielten nicht so, als ob es ein Halbfinale wäre. Hier brauchen wir etwas mehr als Frauenhockey. Mein grösster Fehler war, nach dem Spiel am Dienstag Komplimente zu verteilen, nun spielten sie völlig relaxed.“ Auch über die dummen Strafen und speziell das Verhalten von Mike Maneluk ärgerte sich Huras. „Doch Reto Bertolotti pfiff gut, wir waren selber daran schuld und der ZSC war mit Abstand besser.“ Die Lugano-Spieler sind nun gewarnt, sie hatten diese Lektion einfach gebraucht, nachdem sie es im Viertelfinale gegen Fribourg etwas zu einfach hatte, vermutet Huras. Doch auch der ZSC-Trainer Christian Weber warnt seine Spieler: „Sie hatten eine unglaubliche Leidenschaft und es war eine der besten Spiele dieser Saison. Doch es steht jetzt 1:1 – nicht mehr und nicht weniger.“

Playoff

Halbfinal

1Lugano152
5ZSC Lions115
2Bern234
3Servette021

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