NLA - 43. Spieltag - Freitag, 18. Februar 2005
Zuschauer
6401 Zuschauer (85% Auslastung)
Schluefweg, Kloten
Schiedsrichter
Danny Kurmann; Roger Arm, Dany Wirth
Tore
Severin Blindenbacher | 1:0 | 03:13 | ||
D. Pittis | ||||
Domenico Pittis [PP] | 2:0 | 04:48 | ||
K. Rintanen | ||||
André Rufener | 3:0 | 05:54 | ||
D. Pittis, R. Rieder | ||||
Kimmo Rintanen | 4:0 | 23:18 | ||
R. Brind'Amour, S. Lindemann | ||||
Domenico Pittis | 5:0 | 27:56 | ||
A. Rufener, F. Guignard | ||||
Rod Brind'Amour [PP] | 6:0 | 32:15 | ||
D. Pittis, S. Blindenbacher | ||||
Domenico Pittis | 7:0 | 44:13 | ||
A. Rufener, R. Rieder | ||||
Strafen
04:08 | Benoît Pont | |
20 min - Disziplinar | ||
04:08 | Benoît Pont | |
10 min - Disziplinar | ||
04:08 | Benoît Pont | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
Effektive Dauer: 40 Sekunden | ||
Fabian Guignard | 07:14 | |
2 min - Haken | ||
07:31 | Jean-Guy Trudel | |
2 min - Haken | ||
Severin Blindenbacher | 08:50 | |
2 min - Beinstellen | ||
André Rufener | 16:48 | |
2 min - Halten | ||
Cyrill Bühler | 26:10 | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
26:10 | Lars Leuenberger | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
30:41 | Vjeran Ivankovic | |
2 min - Haken | ||
Effektive Dauer: 94 Sekunden | ||
Sven Lindemann | 39:17 | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
39:17 | Félicien Du Bois | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
Romano Lemm | 44:32 | |
2 min - Halten | ||
49:48 | Team Ambrì | |
2 min - Unkorrekter Spielerwechsel | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
32:04 | ||||
60:00 | 27:56 | |||
Verteidiger | Verteidiger | |||
1T 1A 2' | ||||
1A 2' | 2' | |||
Stürmer | Stürmer | |||
1T 1A | ||||
2' | ||||
2' | ||||
2' | ||||
1A 2' | 32' | |||
3T 3A | ||||
2A | 2' | |||
1T 2A 2' | ||||
Weitere | Weitere | |||
1T 1A | ||||
2' | ||||
Ambri findet seinen Richter
Ambri leistete im Strichduell bei den Kloten-Flyers kaum Gegenwehr und begab sich sang und klanglos in eine 0:7 Schlappe. Im Vorfeld der Partie hatte Klotens Sportchef Peter Lüthi erklärt, dass Kloten den Entscheid der Nationalliga Kommission im Fall Ambri stütze und jede sportliche Entscheidung der verbleibenden zwei Qualifikationsrunden akzeptiere. Ambri seinerseits vermeldete die Rückkehr von Reto Kobach und Benoit Pont ins Team.
Die Kloten-Flyers machten schnell klar, dass sie die sportlichen Entscheidungen, die Lüthi im Vorfeld des Spiels angesprochen hatte, in die eigenen Hände nehmen wollen. Benoit Pont seinerseits machte schnell klar, dass er für sein Comeback noch etwas Zeit brauchen würde. Nach einer kurzen Phase des Abtastens erzielte Klotens Severin Blindenbacher in der 4. Minute mit dem dritten Torschuss das 1:0 auf Zuspiel von Kimmo Rintanen, Benoit Pont seinerseits verabschiedete sich nach einem Faustschlag gegen Domenico Pittis beim Wiederanspiel frühzeitig unter die Dusche. Der Klotener Angriffswirbel rollte zuvor mit 6 gegen 5 Feldspieler während einer Spielminute, die Ambri-Spieler hatten keine Chance, die Scheibe unter Kontrolle zu bringen. Nachdem Schiedsrichter Kurmann die Strafe gegen den jungen Center aussprechen konnte, handelte sich dieser gleich noch zwei Disziplinarstrafen ein, 40 Sekunden später schoss der zuvor geprügelte Domenico Pittis nach einem Querpass durch Freund und Feind von Kimmo Rintannen das 2:0. Eine Minute später war es wieder Domenico Pittis, der Simon Züger zu einem Abpraller zwang. Wieder war der Ambri-Slot weit offen und Andy Rufener konnte verwerten. Ambri-Coach Serge Pelletier versuchte, die Talfahrt mit einem Time-out zu stoppen, was ihm zwischenzeitlich auch gelang, eine Klotener Strafe von Fabian Guignard kam ihm entgegen. Doch gerade als Jean-Guy Trudel in aussichtsreicher Position am glänzenden Torhüter Stefan scheiterte, liess auch Trudel sich zu einer Unbeherrschtheit hinreissen und die Powerplay-Chance war wieder vertan. Als dann kurz darauf Severin Blindenbacher auf offenem Eis das Bein gegen Corsin Camichel stehen liess, wurde auch dieses Vergehen mit 2 Minuten bestraft. Camichel kann sich glücklich schätzen, dass er die Partie nach dieser gefährlichen Aktion weiterspielen konnte. Das Powerplay von Ambri war statisch, die Klotener begegneten mit aufopferndem Einsatz, legten sich in die spärlichen zwei Torschüsse und hinderten die zweite Powerplay Linie der Tessiner gar ganz am Aufbau einer anständigen Formation. Als dann Jean-Guy Trudel bei personellem Gleichstand dennoch nach einem langen Steilpass auf die blaue Linie alleine auf Goalie Stephan ziehen konnte, hielt dieser magistral. Kurz darauf gelang es dem HC Ambri-Piotta erneut, die blaue Linie der Flyers zu durchbrechen. Das anschliessende Tor durch Vjeran Ivankovic wurde aber zu Recht wegen einer Offsideposition annulliert. Gegen Ende des ersten Drittels zeigte dann der Klotener NHL Neuzugang Rod Brind’ Amour sein erstes Kabinettstückchen, ehe Dany Kurmann die Klotener mit einer streitbaren Strafe gegen Andy Rufener erneut schwächte. Kloten liess sich dadurch nicht beirren, gestand Ambri in diesem Powerplay drei Schüsschen zu und war – kaum war Rufener wieder zurück auf dem Eis – dem 4:0 wieder näher als Ambri dem Anschlusstreffer. Diesen hätte zwei Sekunden vor Schluss Tiziano Giannini wie aus heiterem Himmel dennoch erzielen müssen, für einmal ging er im Klotener Slot sträflich vergessen. Aber auch mit zwei Schüssen alleine vor Tobias Stephan konnte er den starken Torhüter nicht bezwingen.
Auch zu Beginn des zweiten Drittels machte Kloten seine Vorherrschaft im Schluefweg deutlich. Bereits nach 20 Sekunden konnten sie den zweiten Schuss auf Goalie Züger abgeben, Ambri leistete sich weiter Fehlpässe am Laufmeter. 3 Minuten später konnte Kimmo Rintanen von einem schönen Steilpass von Sven Lindemann profitieren, es stand 4:0. Dessen nicht genug verlor Jean-Guy Trudel kurz danach die Scheibe als letzter Mann, Kimmo Rintanen vergab jedoch alleine vor Simon Züger. Eine Phase von Unkonzentriertheiten beiderseits wurde durch Cyrill Bühler abrupt beendet, er verprügelte abseits des Spiels Ambris Lars Leuenberger. Dieser musste wutschnaubend bis zur Strafbank begleitet werden, wo er noch immer versuchte, sich für die Tracht Prügel zu rächen. Den zusätzlichen Raum in der daraus resultierenden 4 gegen 4 Situation vermochten einmal mehr die Klotener besser zu nutzen, es entwickelte sich eine anschauliche Partie „from coast to coast“, Ambri schoss und Kloten scorte. Nach 16 Schüssen auf Züger und dem 5. Klotener Tor durch Domenico Pittis, liess sich Züger durch Daniel Manzato ersetzen. Manzato sah sich denn auch gleich mit einem Feuerwerk konfrontiert, Rintanen traf zu Spielmitte nur den Pfosten, kurz darauf aber - strotzend vor Selbstvertrauen - das Tor im Powerplay. Mit zunehmender Spieldauer wurde das Spiel der Tessiner durchsichtiger, die Klotener fingen reihenweise Leventiner Zuspiele ab, die Ausländer Trudel, Toms und Domenichelli machten da auch keine Ausnahme. Immer wieder hatten die Flyers die Leventiner in der Vorwärtsbewegung erwischt, mit schnellen Steilpässen überspielten sie gleich mehrmals die ganze Mittelzone. Sei es in den Ecken, sei es in der neutralen Zone, die Leventiner kämpften und kamen auch zu Torschüssen, doch am Ende kontrollierte immer Kloten den Puck. Kurz vor Drittelsende bereitete sich Sven Lindemann schon einmal auf die harten Playoff-/Playout-Spiele vor, er zog Félicien Du Bois das Jersey über den Kopf.
Wer nun erwartet hätte, dass Ambri mit einem positiven Erlebnis und einem gewonnenen letzten Drittel zurück ins Tessin reisen wollte, der sah sich getäuscht. Serge Pelletier versuchte zwar mit einer neuen Powerplay-Formation einen Ehrentreffer herbeizuführen, doch heute Abend war kein Ambri-Spieler in der Form, überhaupt ein Powerplay zu spielen. Zu früh hatten sich die Leventiner in die Niederlage geschickt, ihre Motivation schien gebrochen. Mit unmotiviertem Forechecking und wenig Laufspiel nötigten sie die Flyers geradezu dazu, das Spiel weiter zu bestimmen, die Flyers nutzten dies zu einer kleinen Powerplay Show – notabene mit einem Mann weniger auf dem Eis. Das wunderbare blinde Zuspiel von Andy Rufener auf Domenico Pittis sei auch noch erwähnt, dieser erzielte dabei seinen Hattrick des Abends, erzielte total 6 Skorerpunkte und wurde zu Recht zum besten Flyer des Abends gewählt. Trotz dem klaren Verdikt liessen die Klotener ihren Torhüter Stephan bis zu Spielende nicht im Stich, aufopfernd wehrten sie das ab, was Ambri zu leisten im Stande war, im Schlussdrittel liess die Flyers-Defensive gerade mal drei Schüsse bis zu Stephan durchdringen. Die 6401 Zuschauer im Schluefweg feierten die geschlossene Mannschaftsleistung ihrer Mannschaft bereits zwei Minuten vor Spielende mit einer Standing Ovation, die Leventiner mussten das Eis unter gellendem Pfeifkonzert aller Zuschauer verlassen. Die Art und Weise, wie sich Ambri heute in die Niederlage geschickt hat, lässt den Schluss zu, dass die Ambri-Spieler ein Gewissen zeigen und selber über ihre Teilnahme am Playoff/Playout richten. Auch die Klotener hatten das heute Abend eindrücklich getan.
Rod Brind’Amour war sichtlich aufgeregt nach seinem gelungenen Einstand in Kloten: „Nach so einem Spiel ist man natürlich immer zufrieden, ich hoffe, dass es am Sonntag gleich so weitergeht.“ Angesprochen auf seine lange Wettkampfpause meinte Brind’Amour: „Mir ist schon im Training aufgefallen, dass das Schweizer Eishockey im läuferischen Bereich sehr hochstehend ist, auch technisch haben die Jungs viel drauf. – Im ersten Drittel hatte ich etwas Mühe, den Rhythmus zu finden, aber danach ging es mir zusehends besser.“ Den klaren Sieg der Flyers schrieb Brind’Amour auch Goalie Tobias Stephan zu: „Der spielt ein eindrückliches Eishockey. Er wird sicher eine grosse Zukunft haben, warum nicht in der NHL?“ In der Defensive konnte der NHL-Star noch Abstimmungsschwierigkeiten ausmachen, er ist sich das Positionsspiel auf dem grossen Eisfeld nicht so gewohnt: „In der NHL bleibst du immer bei deinem Mann, egal was er tut. Hier in der Schweiz seid Ihr ständig in Bewegung, daran musste ich mich erst gewöhnen“. Auch wir freuen uns noch auf viel gutes Eishockey von Rod Brind’Amour. Auf die Frage, ob er denn auch einmal einen echten NHL-Check ansetzen würde meinte er: „Oh, ich habe schon heute versucht, einen zu kriegen. Der Kerl ist mir aber davongelaufen“.
Tabelle
1. | Lugano | 43 | 28-0-6 | 145:97 | 63 |
2. | Davos | 43 | 25-0-11 | 155:100 | 58 |
3. | ZSC Lions | 43 | 21-0-16 | 140:114 | 48 |
4. | Zug | 43 | 17-0-16 | 133:139 | 46 |
5. | Rapperswil | 43 | 20-0-16 | 137:123 | 45 |
6. | Ambrì | 43 | 15-0-17 | 131:136 | 43 |
7. | Kloten | 43 | 18-0-18 | 121:118 | 43 |
8. | Servette | 43 | 16-0-18 | 123:130 | 43 |
9. | Bern | 43 | 16-0-17 | 133:120 | 42 |
10. | Fribourg | 43 | 13-0-22 | 113:142 | 33 |
11. | SCL Tigers | 43 | 11-0-24 | 95:151 | 30 |
12. | Lausanne | 43 | 8-0-27 | 107:163 | 22 |