EHC Basel blamiert schläfrige ZSC Lions

Von Martin Merk, Fotos von Melanie Beyli

Der Aufsteiger EHC Basel schafft die bislang grösste Sensation in der noch jungen Eishockey-Saison und besiegt den Mitfavoriten ZSC Lions im neuen Hallenstadion mit 4:2.

Es war kein gestohlener Sieg für den EHC Basel. Zwar schossen die Zürcher öfters aufs Tor, taten sonst aber wenig fürs Spiel. Die Gastgeber stiegen mit tiefem Tempo ins Spiel und sahen sich nach dem Führungstreffer von Robert Petrovicky (5.) in einer Einzelaktion im Powerplay wohl zu siegessicher. Man zeigte kaum Einsatz, kaum gute Aktionen und schien sich für das Spiel ebenso wenig zu begeistern die leisen Zuschauer (rund 7000 inklusive nicht erschienene Abonnenten). Auch nach dem Ausgleich durch einen seitlichen Überraschungsschuss von Olivier Keller in der 15. Minute änderte sich wenig am Spielverlauf: Die ZSC Lions waren technisch besser, machten aber wenig mit dieser Überlegenheit. Stattdessen liess man die hartnäckigen Basler, welche offensiv mehr Entschlossenheit zeigten als zuletzt, desöfteren zu aussichtsreichen Chancen kommen. Statt eine Demütigung wie letzte Woche die SCL Tigers mit einer 1:8-Niederlage erhielten die Basler von den Zürchern eine Moralspritze. In der 37. Minute gingen die Gäste durch einen Distanzschuss von Gaëtan Voisard gar noch mit 1:2 in Führung.

Im Schlussdrittel versuchten die ZSC Lions zwar anfänglich zu reagieren, doch nach zwei Dritteln mit angezogener Handbremse gelang es den Zürchern nicht, das Tempo zu erhöhen. Die Basler wollten die Sensation nicht mehr aus der Hand geben und gingen durch ein Kontertor des erstmals im Basler Dress spielenden Letten Leonids Tambijevs gar mit 1:3 in Führung. Tambijevs zeigte einen guten Einstand anstelle des eigensinnigen Harold Druken. Zwar schoss Daniel Steiner sechs Minuten vor Spielende noch den Anschlusstreffer, als er einen Abpraller nach einem Schuss Dale McTavishs verwertete, doch bezwang Thomas Nüssli Ari Sulander mit einem Distanzschuss zum 2:4-Endstand.

Für die Basler war es der erste Sieg gegen den ZSC seit 30 Jahren und der erste Sieg im Zürcher Hallenstadion seit 1958. Doch bereits am Freitag bietet sich in der St. Jakob-Arena die Gelegenheit zur Revanche für die Zürcher, welche am Mittwoch noch ein weiteres Heimspiel gegen Fribourg-Gottéron austragen.