Basel mit einem Bein in den Playoffs

Von Martin Merk

Der EHC Basel steht nach dem 4:2-Auswärtssieg mit einem Bein in den Playoffs. Die Zuger müssen noch etwas mehr zittern.

Mit einem Sieg hätten sich der EV Zug und der EHC Basel im direkten Duell mehr oder weniger die Playoffs sichern. Doch wie sooft in Strichkämpfen begann man beidseitig vorsichtig und konzentrierte sich vorrangig auf die Abwehrarbeit. Zu den ersten Torchancen gelangen die Gastgeber durch zwei Powerplay-Möglichkeiten, wobei die zweite auf prompt genutzt wurde: Mike Maneluk traf nach acht Minuten zur Zuger Führung. Fast zehn Minuten dauerte es, bis auch die Basler zu Chancen kamen. Die erste vergab Derek Bekar, als er aus kurzer Distanz den EVZ-Torhüter Lars Weibel anschoss. Im ersten Basler Powerplay scheiterte Niklas Anger gar im Alleingang an Weibel, später schoss Bekar bei einem Gerangel aus eine Meter an den Pfosten. Wer sie nicht mehr, der kriegt die Tore, sagte sich wohl Oleg Petrow und erzielte im direkten Gegenzug das 2:0 ausgerechnet dann, als die Zuger erstmals Druck zu spüren bekamen. Doch mit der auch in dieser Höhe nicht unverdienten Führung war die Basler Moral noch nicht gebrochen.

Denn ein ganz anderes Bild präsentierte sich im Mitteldrittel. Nach drei Minuten schloss Eric Landry ein Überzahlspiel zum Anschlusstreffer ab, eine Minute später gar glich Jarno Peltonen aus, zwang den EVZ-Trainer Sean Simpson zu einem Time-out. Doch die EVZ-Spieler zeigten weiter Nerven. Wenige Minuten später kassierten sie wieder eine unnötige Strafe und liessen im Unterzahlspiel einen Basler Alleingang zu, den Eric Landry zur erstmaligen Führung verwertete. Und gleich mit dem nächsten Anspiel war Landrys Hattrick perfekt: Das 2:4 folgte nur elf Sekunden später. Es war sein erstes NLA-Spiel in drei Saisons, bei welchem er drei Treffer erzielte – und erst noch in solch kurzer Zeit. „Ich war einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, umschrieb Landry sein Glück.

Nicht zuletzt durch weitere Strafen standen die Basler im Mitteldrittel einem weiteren Treffer näher als die Zuger einer Wende. Den Zugern gelang fast nichts mehr, bei den Baslern klappte vor dem Tor fast alles. Die meisten der rund 3000 Zuschauer – eins Saison-Minusrekord mitten im Strichkampf – begleiteten ihre Mannschaft mit einem hallenden Pfeifkonzert in die Garderobe, wo auch Simpson wohl laut geworden sein dürfte. Doch die Leistung der Zuger war nur minim besser und die Basler standen wie ein Bollwerk, das in den letzten 20 Minuten unbezwungen blieb.

Mathematisch in den Playoffs sind aber beide Mannschaften noch nicht. Wieviele Punkte aus den letzten beiden Runden nötig sind, wird sich nach der morgigen Partie Kloten-Rapperswil zeigen.