EHC Basel gewinnt Playout-Thriller

Von Martin Merk, Fotos von Christian Häusler

Der EHC Basel schafft im sechsten Spiel gegen die SCL Tigers den Klassenerhalt. Nach einem nervösen Start gewannen die Basler zum dritten Mal in Folge. Diesmal dauerte es aber 69 Minuten, ehe Gaëtan Voisard sich mit dem Siegestor verabschiedete.

Zweimal in Serie verloren die SCL Tigers gegen den EHC Basel 0:4. Die Weisheit, dass in den Playoffs und Playouts jedes Spiel wieder bei null beginnt, wurde im sechsten Duell zwischen den Baslern und Emmentalern aufgezeigt. Es waren eher die Gäste, die vor dem gegnerischen Tor für Dusel sorgte. Die Basler kamen vor allem durch ihren Erstlinien-Center Tomas Divisek sowie in einem Powerplay nach zehn Minuten zu Chancen, wirkten aber in der für einmal stimmungsvollen St. Jakob-Arena nervös. Nach Toren sah es im ersten Drittel eher beim stark haltenden EHC-Torhüter Daniel Manzato aus.

Erfolgreicher waren die Tiger im Mitteldrittel: Gleich nach dem Anspiel konnte Josh Holden gegen die noch nicht bereit scheinenden Basler losstürmen und nach elf Sekunden die Führung für die Langnauer erzielen. Doch die SCL Tigers machten den Gastgebern die Aufholjagd nicht schwer: Mit dummen Strafen gab es während drei Minuten ein Basler Überzahlspiel, welches Martin Sevc mit einem Weitschuss zum 1:1 abschloss. In der Folge waren die Basler gefährlicher, bis auf eine Szene in den Schlussminuten des Mitteldrittels: Geschockt von einem hässlichen Check von hinten gegen Stefan Voegele, den Schiedsrichter Brent Reiber nicht sanktionierte, konnten die Emmentaler kontern und Holden mit seinem zweiten Treffer des Abends das 1:2 erzielen. Kurz nach Beginn des Schlussdrittels war die Welt in Basel aber wieder in Ordnung: In einem Powerplay schoss Patric Della Rossa aus spitzem Winkel, nach einem Gestochere landete der Puck schliesslich hinter die Torlinie. In der Folge waren die Basler immer mehr am Drücker. In der 54. Minute verpasste Julian Walker die grösste Chance zur Führung, als er unverhofft vor Mathias Schoder zum Schuss kam. Es blieb jedoch nach der regulären Spielzeit unentschieden im Playout-Thriller.

In der Verlängerung vergaben Tomas Divisek und Mike Maneluk die grösste Chance nach einem Langnauer Abwehrfehler in der ersten Minute. Danach konnten die Basler in Überzahl antreten, weil Martin Stettler den Puck auf die Spielerbank schoss. Sie machten jedoch nichts daraus, während die Langnauer von Glück reden konnten, dass Reiber in den folgenden vier Minuten mindestens drei klare Strafen gegen sie nicht pfiff. In der 67. Minute scheiterte zudem Sandro Tschuor bei einem Konter an den Pfosten für die gegen Spielende dominierend gewordenen Basler. Mit Voisards hartem Schuss bei 69:10 brach dann schliesslich doch noch Siegesjubel aus und die Basler Hockeyparty konnte starten. Vor einer ungewöhnlich lauten Kulisse mit dem Saisonrekord von 5754 Zuschauern wurde der EHC Basel in die Ferien verabschiedet. Die SCL Tigers müssen dagegen in der Ligaqualifikation gegen Biel oder Visp antreten.

«Es war ein super Sieg für das Team. Es freut mich besonders, dass wir daheim abschliessen konnten», freute sich der Siegestorschütze Gaëtan Voisard unter seiner Bierdusche. «Ich spürte schon vor dem Spiel, dass wir nervös sind. Nach dem ersten Drittel haben wir dennoch gut reagieren können und waren am Ende die bessere Mannschaft», sah der Basler Trainer Mike McParland das Spiel. «Es ist eine schwierige Saison zu Ende gegangen», bilanzierte der CEO Ueli Schwarz und auch die nächste Saison sei als Übergangssaison zu betrachten. Immerhin konnte die Saison versöhnlich beendet werden, auch wenn auf Schwarz noch viel Arbeit wartet.