Die ZSC Lions gewinnen das Zürcher Derby mit 4:0

Von Andreas Bernhard

Am kommenden Freitag bestreitet Ari Sulander sein 500. Spiel bei den ZSC Lions. Geehrt wurde er schon heute und zu diesem Anlass bescherte der Finne seinem Arbeitgeber einen Shutout

Nach der ärgerlichen Niederlage am Samstag gab es auch heute für die ZSC Lions nur eine Devise: Angriff! Oder, um mit der ZSC-Fansprache zu sprechen: Attacke!

Bereits nach 19 Sekunden prüfte Ryan Gardner in seinem 502. National League Spiel den Klotener Schlussmann Ronnie Rüeger. Nach 1:26 lagen die Flyers bereits mit 1:0 im Rückstand. Alavaara und Von Gunten verloren die Scheibe an der eigenen blauen Linie an Bastl, der, zusammen mit Monnet, alleine aufs Tor losziehen konnte. Monnet hatte keine Probleme das Zuspiel von Bastl zu verwerten.

Der schwedische Verteidiger Alavaara war auch Ausgangspunkt des zweiten Lions-Treffers. Diesmal wollte er einen Pass von Rintanen an der offensiven blauen Linie direkt abnehmen und verpasste die Scheibe. Dieses Missgeschickt nutzte Thibaut Monnet zum Gegenzug. Er bediente Blindenbacher und der Lions-Verteidiger bezwang Rüeger zwischen den Beinen zum 2:0. Dass Monnet auch bei diesem Tor seinen Stock im Spiel hatte, war kein Zufall. Seine Linie war die aktivste am heutigen Abend, was auch Nationaltrainer Ralph Krueger auf der Tribüne auffiel: „Monnet und Bastl haben mir sehr gut gefallen. Die Lions haben sehr stark begonnen, wollten das Spiel gegen Basel so schnell wie möglich vergessen machen.“ Ansonsten fielen ihm vorallem die Verteidiger auf: „Blindenbacher hat die Situation vor dem 2:0 gut eingeschätzt und hat die Chance zum Torschuss gepackt. Von Forster habe ich auch heute wieder Checks gesehen, von denen wir in unserer Liga leider viel zu wenige zu sehen bekommen.“

Die Flyers kamen erst in der 7. Minute erstmals zu einer guten Chance. Jenni und Romano Lemm konnten auf Sulander zustürmen. Jenni verpasste den richtigen Zeitpunkt für seinen Pass und Sulander hatte keine Probleme, die Situation zu bereinigen.

Die Flyers brauchten lange, um sich von dem 2-Tore-Rückstand zu erholen. Im zweiten Drittel dauerte es beinahe sieben Minuten ehe sie zum ersten Schuss aufs Tor kamen. Danach vergaben sie durch Jenni und Rintanen beste Chancen zum Anschlusstreffer. Jenni schoss aus sehr guter Position 30 cm am Tor vorbei und Rintanen traf in der 30. Minute, als Monnet auf der Strafbank sass, nur den Pfosten. Kaum war Monnets Strafe abgelaufen, erhielt er den Steilpass und konnte auf Ronnie Rüeger losziehen, scheiterte aber an der Klotener Abwehr. Kurz darauf vergab Johner das 3:0. Nach Spielmitte nahm die dritte Klotener Linie das Spiel in die Hand und wirbelte in der Lions-Verteidigungszone. Den Schuss auf Sulanders Gehäuse vergassen sie und Rothen setzte der Druckphase gleich selber ein Ende, als er für zwei Minuten für einen Bandencheck auf die Strafbank musste. Weil er gegen diese Strafe lauthals reklamierte, brummte ihm Schiedsrichter Kurmann gleich noch eine 10-Minuten-Disziplinarstrafe auf.

Es kam noch schlimmer für Frédéric Rothen. Nur eine Sekunde vor Ablauf seiner 2-Minutenstrafe konnte MacLean das entscheidende 3:0 erzielen. Der Puck prallte nach einem Hammer von Blindenbacher von der hinteren Bande zurück und der Kanadier konnte einschiessen.

Aufgeben wollten die Flyers noch nicht. Kurz nach dem 3:0 scheiterten Rintanen und Sven Lindemann am hervorragenden Sulander und Jenni traf nur die Latte.

Als Aurelio Lemm in der 45. Minute das 4:0 gelang, war die Gegenwehr der Klotener endgültig gebrochen. Auch bei diesem Treffer war wieder Monnet der Vorbereiter. Für Aurelio Lemm war es bereits das zweite Tor in dieser Saison. Er traf bei beiden bisherigen Siegen im Hallenstadion.

Nach dem Spiel sprach hockeyfans.ch mit dem Klotener Assistenztrainer Felix Hollenstein:

Felix Hollenstein, ihr habt 4:0 im Hallenstadion verloren. Wie hast Du das Spiel erlebt?

Wir sind schlecht gestartet, sind sehr früh mit 2:0 in Rückstand geraten. Das waren zwei geschenkte Tore. Im zweiten Drittel haben wir dann versucht, zu reagieren, hatten zwei Pfostenschüsse und noch andere gute Chancen. Das 3:0 hat unsere Moral etwas geknickt. Ein einmal mehr überragender Sulander hat die Lions im Spiel gehalten. Wir haben den Anfang total verschlafen und wenn dann die Tore nicht fallen, wird es einfach enorm schwierig.

Sonst seid ihr doch gegen den Z immer schon zu Beginn bereit.

Wir waren schon bereit. Es hätte einfach das eine oder andere Tor gebraucht, dann hätte es anders ausgesehen. Jetzt steht es in den Derbies 1:1. Für mich ist das Spiel bereits Geschichte. Jetzt müssen wir uns auf das nächste schwierige Spiel gegen Servette vorbereiten.