SC Bern gelingt Revanche

Von Philipp Mürner

Der Schlittschuhclub Bern gewinnt in einem intensiven Spiel mit vielen Strafen gegen den HC Davos mit 3:1. Das Spiel zwischen den letztjährigen Playoff-Finalisten gestaltete sich lange Zeit ausgeglichen. Nach den Toren von Abid und Dino Wieser sorgte Christian Berglund mit einem Powerplay-Tor für die Entscheidung.

Der SC Bern ist mässig in die neue Saison gestartet. Die Stadtberner klassieren sich nach neun Runden nur auf dem siebten Rang. Dieser enttäuschende Saisonstart ist vor allem auf die schwache Heimbilanz von nur einem Sieg in fünf Spielen zurückzuführen. Die Berner agierten in ihren Heimspielen, wie es SCB-GM Sven Leuenberger betonte, oftmals nervös und fehlerhaft. Zudem fehlte ihnen in den drei Penaltyschiessen gegen Lugano, Genf-Servette und Fribourg jeweils die Kaltblütigkeit, um einen Erfolg einzufahren. Nun gastierte mit dem HC Davos das Team in der PostFinanceArena, das in der vergangenen Spielzeit für zwei der insgesamt fünf Heimniederlagen des SCBs verantwortlich war. Mit den Bündnern haben die Berner noch eine Rechnung offen, verloren sie doch den Playoff-Final der letzten Spielzeit in sieben Spielen gegen das Team von Arno del Curto.

Intensives erstes Drittel

Beide Mannschaften starteten mit hohem Tempo in die Partie. In der ersten Minute konnten SCB’s Sébastien Bordeleau sowie HCD-Stürmer Peter Guggisberg erste Akzente setzen. Sowohl die Berner wie auch die Davoser konnten die hohe Intensität der ersten Minuten beibehalten und kamen so zu einigen guten Tormöglichkeiten. So verpasste in der 10. Minute Marc Reichert mittels Backhandschuss nur knapp die SCB-Führung und nur Momente später scheiterte Marc Wieser alleine vor Marco Bührer. Der erste Torjubel gab es in der 16. Spielminute. Ivo Rüthemann bediente Ramzi Abid, der mit einem scharfen Handgelenkschuss in die linke obere Torecke zum 1:0 für den SCB traf. In den Schlussminuten des ersten Abschnitts blieb die Begegnung ausgeglichen, das Resultat blieb jedoch unverändert.

Boxkämpfe an SC Bern

Das Spielgeschehen änderte sich auch im zweiten Drittel nicht. Bei den Gastgebern konnte sich allen voran die Sturmformation mit Abid, Dubé und Rüthemann einige Male gut in Szene setzen, beim HCD agierten die jungen „Wilden“ um die Gebrüder Wieser auffällig. Geprägt wurden die zweiten 20 Minuten jedoch nicht von Offensivszenen sondern von zwei Boxkämpfen. Das erste Duell entschied der routinierte Martin Steinegger gegen den jungen Dino Wieser für sich. Zwei Minuten später behielt zur Freude der SCB-Fans Marc Reichert gegen den ehemaligen NHL-Verteidiger Janne Niinimaa die Oberhand. Die vielen Strafen, die diese Keilereien verursachten, störten den Spielfluss. Sowohl der SCB in Person von Ramzi Abid, wie auch der HCD mit Peter Guggisberg kamen zwar noch zu guten Chancen in Überzahl, einen Torerfolg konnten jedoch beide Mannschaften nicht bejubeln.

Berglund sorgt für Entscheidung

Das letzte Drittel startete mit einem Paukenschlag. 92 Sekunden nach Wiederanpfiff verlor SCB-Verteidiger Philippe Furrer den Puck vor dem eigenen Gehäuse und ermöglichte so dem HCD den Ausgleich. Dino Wieser, der im Mitteldrittel im Boxkampf noch unterlegen war, sorgte mittels Handgelenkschuss in die linke, untere Torecke für den ersten Davoser Treffer. Nach diesem Tor riskierten die beiden Mannschaften nun immer weniger. Es ging nun vor allem darum, keine unnötigen Fehler zu begehen. Die wenigen offensiven Glanzpunkte, die es nun noch gab, gehörten grösstenteils den Gastgebern (Bärtschi). Als Petr Taticek in der 48. Minute nach einem Halten auf der Strafbank Platz nehmen musste, wurde das offensivere Engagement der Berner belohnt. Ein Weitschuss von Nathan Dempsey wurde von einem HCD-Verteidiger unglücklich zu Christian Berglund abgelenkt, der freistehend vor HCD-Torhüter Genoni backhand zum 2:1 traf. Der SCB agierte nun zunehmend defensiver und verwaltete die Führung souverän. Kurz vor Ende des Spiels erlöste Ivo Rüthemann den grössten Teil der 16789 anwesenden Zuschauer mit dem 3:1 ins leere Tor. Damit revanchierte sich das Team von John van Boxmeer nicht nur für die letztjährige Playoff-Niederlage, sondern verbesserte auch seine bis anhin triste Heimbilanz.