Die Lions vergeben sicher geglaubten Vollerfolg

Von Andreas Bernhard

In einer unterhaltsamen Partie gaben die Lions trotz eines Doppelschlags in den ersten 46 Sekunden noch einen Punkt ab

Die ZSC Lions legten einen Blitzstart hin. Bereits nach 46 Sekunden lagen sie nach Toren von Blindenbacher (0:23) und Monnet mit 2:0 in Führung. Die ersten fünf Minuten boten eine sehr intensive und schnelle Partie, in der auch die Emmentaler allmählich zu ihren Chancen kamen.

Es waren aber die Lions, die sogar auf 3:0 erhöhen konnten. Jan Alston erwischte Matthias Schoder zwischen den Beinen hindurch, nachdem dieser zuvor gegen Monnet und Krutov hervorragend gehalten hatte.

Keine Minute nach dem 3:0 kamen die Langnauer durch Claudio Moggi zu ihrem ersten Erfolgserlebnis und bewiesen damit, dass sie das Spiel nicht so schnell verloren geben würden. Die grösste Chance zum zweiten Treffer der Emmentaler verhinderte Sulander mit einer Riesenparade kurz vor der ersten Pause gegen Stephan Moser. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Lions bereits mit 4:1 in Führung. Forster scheiterte in der 19. Minute an Schoder. Gegen den Nachschuss von Lakhmatov war der Tigers Goalie machtlos.

Die SCL Tigers glaubten weiterhin an ihre Chance und setzten die Zürcher gleich zu Beginn des Mitteldrittels wieder gehörig unter Druck. Strafen gegen Blindenbacher und Suchy halfen ihnen dabei. Ari Sulander verhinderte einige Male mit starken Reflexen das 4:2. Steter Tropfen höhlt den Stein. Nach 23:22 trug das gut organisierte und präzis gespielte Powerplay der Langnauer Früchte. Vaclav Varada beförderte den Puck zum 4:2 ins Netz. Obwohl Schiedrichter Danny Kurmann im Mitteldrittel nicht weniger als fünf kleine Strafen gegen die Tigers aussprach, hielt die Aufholjagd an. Claudio Moggi, der in der letzten Saison noch für die Lions-Organisation spielte, stellte das Score in der 29. Minute auf 4:3. Zwischen dem 4:2 und dem 4:3 musste Sulander kein einziges Mal eingreifen.

Die Lions konnten danach nicht mehr zulegen. Sie versuchten im letzten Drittel mehrheitlich auf Resultathalten zu spielen. Einzig die vierte Linie mit Grauwiler, Gloor und Lindemann vermochte noch offensive Akzente zu setzen. Und wenn die Lions im Powerplay zu Torschüssen kamen, hielt Matthias Schoder die Langnauer mit hervorragenden Paraden im Spiel.

Die passive Spielweise rächte sich prompt in der letzten Minute. Schoder hatte nach dem Time-out (58:34) das Eis zu Gunsten eines sechsten Feldspielers verlassen als Curtis Murphy Ari Sulander mit einem Schuss von der blauen Linie zum 4:4 bezwang und den Langnauern den verdienten Punkt sicherte.

Thibaut Monnet sorgte mit seinem Treffer nach nur 34 Sekunden in der Verlängerung dafür, dass die Zürcher wenigstens noch den Zusatzpunkt behalten durften.

Nach dem Spiel sprach hockeyfans.ch mit Jan Alston

Jan Alston, ihr habt früh 2:0 geführt, danach sogar auf 3:0 erhöht und trotzdem habt ihr einen Punkt abgegeben. Wie konnte es so weit kommen?

Wir sind nach dem ersten Drittel nicht mehr gelaufen und haben auch nicht mehr oft aufs Tor der Langnauer geschossen. Die Langnauer haben sehr gut gekämpft und sind wieder ins Spiel zurück gekommen. So ist es halt im Sport. Wenigstens haben wir am Ende noch zwei Punkte geholt.

Nach deiner Verletzung kommst Du nicht mehr allzu oft zum Einsatz. Wie schwierig ist diese Situation für dich?

Ich muss die Situation akzeptieren. Die Mannschaft kommt an erster Stelle. Das ist auch OK für mich. Ich bin bereit, wenn mich der Trainer wieder mehr einsetzen will.

Trotz den wenigen Einsätzen hast du heute das Tor zum 3:0 erzielen können.

Ja genau. Das ist natürlich gut für mich. Ich bin Profi genug, um damit umzugehen und bin bereit sobald ich zum Einsatz komme.