Lugano kehrt gegen Biel auf die Siegesstrasse zurück

Von Roland Jungi

Die Mannschaft von Trainer John Sletvoll musste zur Kenntnis nehmen, dass der Aufsteiger nicht so einfach vom Eis zu putzen ist. Mit grosser Geduld verschuffen sich die Tessiner letztlich die Vorteile, um letztlich die Heimreise mit drei Punkten anzutreten. Die Bieler haben erneut bewiesen, dass sie gegen stärkere Gegner jederzeit mithalten können und heute unglücklich verloren haben.

Viel hatten sich die Luganesi nach der gestrigen blamablen Niederlage gegen die SCL Tigers für die heutige Partie vorgenommen. Die Reihen der Bieler war noch nicht richtig sortiert, als Hnat Domenichelli die frühe Führung nach Zuspiel von Andy Näser erzielte. Der Rückstand hinterliess bei den Seeländern keine Wirkung. Praktisch im Gegenzug scheiterte Ling an Lugano Goalie David Aebischer. Nachdem die Bieler das erste Powerplay ungenutzt verstreichen liessen, versorgte Patrick Thoresen die Scheibe in Reboundermanier zum 0:2. Biel Torhüter Wegmüller konnte dessen Schuss nur ungenügend befreien. Im weiteren Verlauf konnte sich der Aufsteiger noch einmal im Überzahlspiel probieren. Die Luganeser Box stand dabei ausgezeichnet, deckten das offene, gefährliche Eis optimal ab. Nach 15 Minuten lag der Anschlusstreffer in der Luft, Tschannen und Fata sündigten im Abschluss. Keinen Deut besser erging es Ehrensperger in der Schlussminute des ersten Drittels. Aebischer bereinigte die Situation mit einer Glanzparade.

Die Partie nahm im zweiten Abschnitt deutlich an Intensität zu. Biel sucht mit allerletzter Vehemenz den Anschlusstreffer. Dabei konnten die Seeländer auf die volle Unterstützung ihrer Fans zählen, welche im Eisstadion für ein Höllenspektakel sorgten. Grosses Glück hatte die Mannschaft von Trainer Heinz Ehlers, als nach 27 Minuten Pohl das verwaiste Bieler Tor nicht traf. Besser machten es die Einheimischen in der 31. Minute, als Mathieu Tschantré den längst überfälligen Anschlusstreffer schoss. Biel wittert Morgenluft! Aber erneut unterbrachen diese den Schwung mit unnötigen Strafen. Truttmann, auf Seite der Seeländer, und Näser, bei den Tessinern, vergaben sehr gute Möglichkeiten.

Im letzten Drittel bewiesen die Luganesi viel Geduld. Sie liessen die Bieler anrennen. Die Seeländer ihrerseits kamen zwar zu guten Torchancen, konnten diese nicht nutzen, da sie immer wieder am sehr guten gegnerischen Torhüter David Aebischer, bester Spieler der Tessiner, oder an ihrem Unvermögen scheiterten. Letztlich gelang John Pohl elf Sekunden vor dem Ende, als die Bieler noch einmal alles auf eine Karte setzten und den Goalie vom Eis nahmen, das 1:3-Schlussresultat.

Meisterschaft National League B

Biel – Lugano 1:3 (0:2, 1:0, 0:1).

Eisstadion. – 5’221 Zuschauer. – SR Stalder; Wehrli/Wirth.

Tore: 1. (0:45) Domenichelli (Näser, Romy) 0:1.7. Thoresen (Sannitz) 0:2. 31. Tschantré (Nüssli) 1:2. 60. (59:49) Thoresen (Sannitz, Pohl – ins leere Tor!) 1:3 . – Strafen: 7-mal 2 Minuten gegen Biel; 6-mal 2 Minuten gegen Lugano.

EHC Biel: Wegmüller; Hill, Schneeberger; Kamerzin, Kparghai; Reber, Gossweiler, Hostettler; Tschantré, Fata, Nüssli; Bärtschi, Peter, Ehrensperger; Ling, Himelfarb, Truttmann; Beccarelli, Brägger, Tschannen; Fischer.

HC Lugano: Aebischer; Julien Vauclair, Nordari; Nummelin, Cantoni; Helbling, Chiesa; Hänni, Nodari; Thoresen, Pohl, Sannitz; Näser, Romy, Domenichelli; Paterlini, Conne, Tristan Vauclair; Jörg, Conte, Kostovic.

Bemerkungen: Biel ohne Neff (krank), Meyer, Steinegger (beide verletzt), Tuomainen (überzähliger Ausländer). Lugano ohne Hirschi, Profico, Sutter, Lemm, Scherwey (alle verletzt), Robitaille (überzähliger Ausländer). – Biel: ab 59:28 - 59:49 ohne Goalie zu Gunsten eines 6. Feldspielers. - Time-Out: Biel: 58:18.