Die ZSC Lions feiern ihren zweiten Vollerfolg

Von Andreas Bernhard

Vor 7078 Zuschauern bezwingen die ZSC Lions das starke Fribourg-Gottéron mit 3:2. Die Zürcher schossen sämtliche Tore in Überzahl und waren im ersten Drittel die klar überlegene Mannschaft

Nach einer kurzen Abtastphase konnten sich die ZSC Lions ab der sechsten Minute im Fribourger Verteidigungsdrittel festsetzen. Die Westschweizer konnten sich im Minutentakt bei ihrem hervorragenden Torhüter Sébastien Caron bedanken, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Zunächst wehrte er sich in der siebten Minute gegen Radoslav Suchy, kurz darauf scheiterte Ryan Gardner vor dem Tor. In der neunten Minute versuchte es Jan Alston. Auch er ohne Erfolg. Bei der grössten Chance in der zehnten Minute durch Kevin Gloor brauchte Caron nicht einzugreifen. Der Zürcher lenkte den Puck, allein vor dem Tor stehend, knapp am Pfosten vorbei. Die grosse Show von Sébastien Caron fand in der elften Minute ihren zwischenzeitlichen Höhepunkt. Thibaut Monnet, Ryan Gardner und Kevin Gloor mussten zusehen, wie der Fribourger ihre Chancen allesamt zunichte machte.

Als der Fribourger Top-Scorer Marc Chouinard auf die Strafbank gestellt wurde, war Caron schlussendlich machtlos. Zunächst konnte er sich wieder gegen Gardner und Monnet wehren. Die zweite Powerplayformation der Zürcher war wirkungsvoller. Adrian Wichser passte von hinter dem Tor an die blaue Linie zu Radoslav Suchy. Gegen den Schuss des Slowaken musste sich Caron geschlagen geben. Das 1:0 war zu diesem Zeitpunkt hochverdient. Danach gewährten die Lions dem Fribourger Goalie eine kurze Verschnaufpause und prüften ihn erst kurz vor der Drittelspause wieder. Domenico Pittis spielte Jan Alston quer vor dem Tor mustergültig an. Alston wollte schon jubeln, doch Caron brachte seinen Beinschoner irgendwie noch zwischen den Puck und der Torlinie. Das Schussverhältnis von 30:6 widerspiegelt die Überlegenheit der Zürcher in den ersten 20 Minuten eindrücklich.

Kurzes Fribourger Comeback

Nach nur gerade 11 Sekunden im Mitteldrittel musste Caron bereits wieder eingreifen. Ryan Gardner brachte auch diesmal den Puck nicht hinter die Linie. Die Fribourger zeigten sich im Mittelabschnitt klar verbessert und brachten mehr Druck auf das Zürcher Tor. Marc Chouinard und Mike Knoepfli scheiterten in der 24. Minute an Ari Sulander. Die Fribourger blieben gefährlich. Mark Mowers hätte den Ausgleich drei Minuten später erzielen müssen. Der Amerikaner schlug über die Scheibe. Monnet und Wichser konnten zwar mit einem Angriff kurz für etwas Entspannung für die Zürcher bringen, doch dann lenkte Mike Knoepfli einen Schuss von der blauen Linie von Shawn Heins ab und erwischte Ari Sulander unter dessen Beinschoner durch zum 1:1.

Die ZSC Lions liessen sich nicht beeindruckten. Nach dem einem Backhand-Heber von Radoslav Suchy im Powerplay, stand in der 32. Minute die Führung für die Zürcher wieder fest. Eine ähnliche Dominanz der Lions liessen die Fribourger nicht mehr zu. Sie schossen im Mitteldrittel sogar etwas mehr aufs Tor als die Zürcher. 15:13 lautete das Schussverhältnis in den zweiten zwanzig Minuten.

Die Fribourger blieben gefährlich und hielten das Geschehen offen. Cédric Botter hätte in der 45. Minute beinahe den Ausgleich erzielt. Sein Backhandschuss konnte Sulander jedoch abwehren. Eine Minute später jubelten die Fribourger und erst da merkte Ari Sulander, dass er den Puck gar nicht unter Kontrolle hatte. Der Goalie dachte, den Puck am rechten Pfosten blockiert zu haben. Stattdessen glitt die Scheibe aber an die blaue Linie hoch und Marc Abplanalp hatte keine Mühe das Tor zu treffen. Bei einer Strafe gegen Suchy in der 48. Minute hatten die Fribourger durch Philippe Seydoux und Andrej Bykov gute Chancen, gar in Führung zu gehen und als Thibaut Monnet an der offensiven blauen Linie den Puck an Seydoux verlor und dieser auf Sulander stürmen konnte ahnten die ZSC-Anhänger Böses. Seydoux schoss über das Tor. Sekunden später musste Marc Chouinard bereits zum dritten Mal an diesem Abend auf die Strafbank. Das dritte Powerplaytor der Lions wurde ihnen zunächst verwehrt. Jan Alstons Tor wurde, vermutlich wegen Hohen Stock, aberkannt. Noch im gleichen Überzahlspiel klappte es doch noch mit dem Führungstreffer. Ryan Gardner erhielt den Puck von Thibaut Monnet serviert und traf an Caron vorbei zur Entscheidung. Die Fribourger schafften 61 Sekunden lang zu Sechst den Ausgleich nicht mehr.

„Wir hätten die Partie schon im ersten Drittel entscheiden müssen“, meinte Adrian Wichser nach dem Spiel. „Wir haben uns nicht aus dem Konzept bringen lassen auch als die Fribourger auf kamen.“ Der zweifache Torschütze Radoslav Suchy meinte zu seinen Toren: „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal zwei Treffer in einem Spiel erzielen konnte. Das ist auch egal. Ich bin einfach sehr froh, dass das Powerplay am heutigen Abend so gut geklappt hat.“