New York Rangers gewinnen den Victoria - Cup

Von Urs Berger

Vor 13`794 Zuschauern trafen heute in Bern die New York Rangers auf Metallurg Magnitogorsk. Die Zuschauer erwarteten einen hochstehenden und schnellen Match. Zu Beginn des Spieles konnte man von diesem Tempo nicht viel sehen. Mit Fortdauer des Spiels änderte sich dies. Die Rangers drehten in den letzten 21 Minuten das Spiel zu ihren Gunsten. Erst 20 Sekunden vor Ende des letzen Drittels traf Callahan zur 4:3 Entscheidung für den NHL Klub.

Ganz anders als im gestrigen Spiel schonten die New York Rangers ihre Stars nicht. Henrik Lundqvist, Markus Naslund und Marc Staal standen im Aufgebot. Der Gegner aus Russland ihrerseits vertraute auf ihre eingespielten Formationen und den erfahrenen Andrei Mezin im Tor. Die Amerikaner wollten von Anfang an das Geschehen in ihre Hände nehmen und dem Gegner aus der Kontinental Hockey League wenig Raum bieten. Diese Taktik konnten die Rangers nach 88 Sekunden über Bord werfen. Nach einem schnellen Konter von Metallurg gingen diese durch einen Slapshot in das obere linke Toreck mit 1:0 in Führung. Dennis Platonov liess sich als Torschütze feiern. Die gut 1`500 Zuschauer aus Russland feierten ihre Mannschaft das erste Mal. Nach diesem Tor lieferten sich die beiden Mannschaften ein gutes Spiel. Immer wieder kamen die Mannschaften vor das Tor des jeweiligen Gegners. Weder der Schwede Lundqvist noch der Russe Mezin liessen vorerst einen weiteren Treffer zu. Die grössten Chancen kamen dann zustande, wenn eine der beiden Mannschaften im Powerplay spielen konnte. In der 17. Minute musste Paul Mara der New York Rangers wegen Haltens für zwei Minuten in die Kühlbox. Diese Strafe nutzten die Russen durch Vladimir Malenkikh zum 2:0 aus. Ein schöneres Geburtstags Geschenk hätte er sich nicht machen können. Doch später wurde er zur tragischen Figur im Spiel.

Magnitogorsk besser

Zu Beginn des mittleren Spielabschnitts kamen die Amerikaner besser in das Spiel. Vermehrt tauchten sie vor dem Tor von Mezin auf. Dieser rettete die Mannschaft aus Metallurg mit seinen Paraden mehrmals vor einem Anschlusstreffer. Anders als im gestrigen Spiel gegen die Berner konnten die New Yorker von den nun immer häufiger werdenden Strafen vorerst nicht profitieren. Die Russen spielten zu kompakt und defensiv stabil. Zu dem waren die Spieler von Magnitogorsk im Boxplay und auch im Powerplay besser. Dies zahlte sich denn aus. In der 30. Minute konnte Zavarukhin im Powerplay auf 3:0 erhöhen. Dies sollte denn der letze Treffer der Gäste gewesen sein. Die Amerikaner erhöhten das Tempo ein wenig. Magnitogorsk hielt dagegen und provozierte so den Gastgeber. Die Rangers mussten dadurch vermehrt zu Strafen Zuflucht nehmen. Metallurg konnte diesen Druck nicht in Tore umsetzen. Im Verlauf des Spieles sollte diese Phase die Entscheidende gewesen sein. Kurz vor Ende des zweiten Drittels waren es die New York Rangers welche in doppelter Überzahl auf 1:3 verkürzten. Chris Drury drückte die Scheibe über die Linie. Andrei Mezin, der bisher eine ausgezeichnete Leistung und tolle Paraden gezeigt hatte, war das erste Mal geschlagen. Die Zeichen für ein letztes Drittel mit viel Spektakel waren gesetzt.

Comeback des NHL-Teams

Die Amerikaner waren geladen und starteten konzentriert in den letzten Spielabschnitt. Immer wieder suchten sie den Weg vor das Tor von Mezin. Dieser war vermehrt gefordert. Immer wieder tauchten die New York Rangers gefährlich vor seinem Tor auf. In der 46. Minute konnte Dan Fritsche den Anschlusstreffer zum 2:3 erzielen. Nun war das Team aus der NHL wieder im Spiel zurück. Drei Minuten später konnten die Blueshirts mit einem Mann mehr agieren. Diese Überzahl nutzten sie in der 51. Minute zum 3:3 Ausgleich aus. Chris Drury konnte auf Zuspiel von Scott Gomez und Markus Naslund das Tor erzielen. Die Spannung war zurück. Beide Teams spielten auf einmal physisch. Die Emotionen, welche dem Spiel gefehlt hatten, waren da. Zudem schalteten beide Teams einen Gang höher. Der Schlagabtausch war nun intensiver und härter. Die Chancen auf beiden Seiten wurden dadurch rarer. In der 59. Minute fiel die Entscheidung. Der russische Verteidiger Vladimir Malenkikh, der Torschütze zum 2:0 für Metallurg, konnte den Pass auf seinen Mitspieler nicht sauber abgeben. Die Scheibe landete bei Ryan Callahan. Der New Yorker nahm dieses Geschenk dankend an. Callahan legte die Scheibe auf die linke Seite und zwang Mezin so dazu, die rechte Seite zu öffnen. Mit einem angetäuschten Schuss liess er den Schlussmann Metallurg`s aussteigen und konnte die Scheibe auf der rechten Seite in das Tor schieben. Die Russen waren am Boden zerstört. Während gut 40 Minuten waren sei die bessere Mannschaft, bestimmten das Spiel und machten die Musik. Dann erhöhten die Amerikaner das Tempo und drehten das Spiel um. So bitter kann Eishockey sein.

Stimmen zum Spiel

Tom Renney, Coach New York Rangers:

Wir hatten alle Hände voll zu tun gegen einen sehr guten Gegner und sahen zu Beginn überhaupt nicht gut aus. Metallurg verstand es, auf der grossen Eisfläche zu spielen und wir mussten ruhig bleiben und härter an uns arbeiten. Im letzten Drittel gaben wir mehr Acht auf die Details die es braucht, um gegen Metallurg erfolgreich zu sein. Wir sahen, wie wichtig es ist, das System umzusetzen. Es war gut für uns und hat einen euphorisierenden Effekt bevor es nach Prag weitergeht zum Saisonstart.

Valeri Belousov Coach Metallurg Magenitogrosk:

Wir haben im Prinzip nicht das Spiel verloren, sondern nur ein Teil davon. Ein Riesenfehler von einem unserer Verteidiger entschied das Spiel. Ansonsten hätte es zum Penaltyschiessen kommen können und da weiss man nie, was geschieht. Wir hatten leider nach einem guten Start viel zu viele Strafen, dabei hatten die Rangers schon am Vortag gezeigt, wie gut ihr Powerplay ist.

Markus Naslund, Stürmer New York Rangers

In der letzten Pause haben wir uns gesagt, wir können besser spielen. So gingen wir auf das Eisfeld um zu gewinnen. Wir haben danach besser gespielt. Als Team haben wir im letzen Drittel überzeugt und uns gefunden.

Dan Fritsche, Stürmer New York Rangers

Wir haben an uns geglaubt und immer versucht, das Spiel offen zu halten. Am Ende gewannen wir Glücklich. Doch das ist Sport. Ich glaube wir haben den Zuschauern ein gutes und interessantes Spiel gezeigt.

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Mittwoch, 1. Oktober 2008

NY Rangers - Magnitogorsk

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