Der HC Lugano gewann gegen den Aufsteiger aus Biel dank den ersten zwei Toren von Brady Murray im Lugano-Dress!

Von Maurizio Urech

Verdienter Punktgewinn des EHC Biel in der Resega in einem immer offen geführten Spiel

Nach der eher unerwarteten Schlappe am gestrigen Abend gegen die SCL Tigers ging es im Heimspiel gegen den bisher positiv überraschenden Aufsteiger EHC Biel für die Bianconeri darum wieder auf die Erfolgsspur zurück zu kehren.

Surprise, Surprise, plötzlich stand am anfang Ersatzgoalie Terrazzano im Tor der Bianconeri der damit unverhofft zu seinem Debüt in der Nationalleague A kam. Und nach einer Strafe gegen Sannitz nach 9 ! Sekunden hatte er gleich die erste heikle Situation zu überstehen, was ihm auch dank der Mithilfe der Verteidiger gelang, kaum war der HC Lugano wieder komplett unterlief Helbling ein folgenschwerer Fehler, er verlor die Scheibe gegen Fata im Mitteldrittel und offerierte damit den Seeländern einer zwei zu eins Situation, Pass in die Mitte zum freistehenden Nüssli der sich die Chance nicht entgehen lies und die Gäste mit 0:1 in Führung brachte. Nachdem Aebischer sein Problem gelöst hatte, offenbar mit einem Schlittschuh, kehrte er daraufhin ins Tor zurück. Auf der Gegenseite Pass von Domenichelli für Romy der freistehend am zweiten Pfosten den Puck aber nicht an Wegmüller vorbeibrachte. Es folgte ein schönes Solo von Thoresen das nur mit einem Foul gestoppt wurde und folgerichtig gab es einen Penalty, der gleiche Thoresen lief an, schöne Finte, doch im entscheidenden Moment konnte er die Scheibe nicht kontrollieren. Nach einem zweiten Powerplay für die Gäste ohne Chancen, gewann Romy ein Bully in der Offensiv-Zone, via Thoresen kam die Scheibe zu Nummelin, der mit seinem präzisen Schuss von der blauen Linie Wegmüller zum 1:1 bezwingen konnte. Es folgte eine Phase in der die Bianconeri versuchten die Abwehr der Bieler unter Druck zu setzen, doch weder Robitaille nach einem Pass von Domenichelli, weder J. Vauclair nach einem Pass von Thoresen trafen das Tor der Bieler, auf der Gegenseite Schuss von Himmelfar, gefolgt von einer weiteren Einzelaktion von Thoresen, dann war es Tschantré der zweimal gefährlich vor Aebischer auftauchte, vor allem bei seinem Ablenker nach einem Schuss von der blauen Linie musste der Lugano-Goalie auf der Hut sein. Nach einem weiteren Schuss von Himmelfarb, erstes Powerplay für die Platzherren mit einem ersten Schuss von Vauclair, gefolgt von einem Pass von Thoresen auf Murray der jedoch an Wegmüller scheiterte.

Beginn des zweiten Drittels mit einem Powerplay für die Gäste, nach einem Schuss von Nüssli profitierte Robitaille von einem Fehler der Bieler Verteidiger um alleine vor Wegmüller aufzutauchen, der Bieler-Goalie behielt die Oberhand. Nach einem Schuss von Tschantré war es Nüssli der mit seinem Schuss nur den Pfosten traf, bei einem weiteren Powerplay für die Gäste, Konter des Duos Robitaille-Domenichelli, der jedoch im entscheidenden Moment die Kontrolle über den Puck verlor, gefolgt von einem Schuss von Gossweiler. Nach zwei Schüssen von Murray und Nodari folgte eine längere Druckphase der Gäste die sich im gegnerischen Drittel festsetzen konnten, Ling und Nüssli sahen ihre Schüsse von Aebischer abgewehrt, Lugano Antwort mit einer weiteren Kombination Domenichelli-Robitaille und ein Schuss von Murray, erneutes Powerplay für die Gäste, erste Chance für Romy nach einem Pass von Thoresen, während auf der Gegenseite Hill mit seinem Schuss von der blauen Linie Aebischer prüfte. Kurz vor Schluss des Drittels konnte Wegmüller einen Schuss von Thoresen nicht festhalten, und Murray konnte den Abpraller zur Schmeichelhaften 2:1 Führung der Platzherren verwerten, sein erstes Tor im Lugano-Dress.

Das dritte Drittel begann mit einem Bis von Helbling, der die Scheibe an Nüssli verlor, der sich nicht zweimal bitten lies und das Geschenk kaltblütig zum verdienten 2:2 verwertete, nach diesem zweiten Fehler durfte sich Helbling den Rest des Spiels von der Bank anschauen. Reaktion der Bianconeri mit einem Schuss von Murray nach einem Pass von Thoresen, der wenig später mit einem Backhand-Schuss an Wegmüller scheiterte. Kurz nach der Hälfte des Drittels Foul von Cantoni am durchgebrochenen Himmelfarb, Ehrensberger lief an, doch Aebischer lies sich nicht überraschen, kaum eine Minute später stand plötzlich Peter nach einem Fehler in der Lugano-Verteidigung alleine vor Aebischer, schon alle sahen den Puck im Tor, doch im letzten Moment konnte Aebischer seinen Stock dazwischen halten und den sicheren Rückstand verhindern, Save of the match! Das Spiel endete mit einem Powerplay für die Platzherren, doch ausser zwei Schüssen von Domenichelli schaute nichts zählbares heraus, so dass es zur Verlängerung kam.

In dieser Verlängerung versuchten die Bianconeri das Szepter zu übernehmen allerdings ohne sich zwingenden Chancen zu erspielen, es folgte ein Fehlpass von Ehrensberger, Murray schnappte sich die Scheibe, schoss sofort aufs Tor, wo Sannitz stand, Abpraller der Puck sprang in die Höhe, Murray reagierte am schnellsten und bugsierte die Scheibe in bester Baseball-Manier zum Siegestor ins Netz.

Ein glücklicher Sieg für die Platzherren gegen den Aufsteiger der auch heute Abend gezeigt hat, dass sein geglückter Saisonstart kein Zufalls-Produkt ist, sondern auf einem gut funktionierenden

Spielsystem basiert, und falls der Aufsteiger von Verletzungen der Schlüsselspieler verschont bleibt könnte es sehr gut sein dass er bis am Schluss um einen Playoff-Platz wird mitspielen können.

Brady Murray, der Matchwinner der Bianconeri war ganz einfach glücklich darüber, “dass ich in meinem zweiten Spiel meiner neuen Mannschaft zum Sieg verhelfen konnte, in der Verlängerung stand ich am richtigen Ort und habe vor allen anderen reagiert, natürlich brauche ich noch ein Paar Spiele um mich voll entfalten zu können, erstens kann ich noch schneller Schlittschuhlaufen und zweitens mein Spielverständnis mit den neuen Kollegen erhöhen, auch wenn ich sagen muss dass ich mich mit Thoresen und Romy schon sehr gut fühlte, in der kommenden Woche werde ich erstmals voll mittrainieren können was nur ein Vorteil sein kann“

John Slettvoll der Head-Coach des HC Lugano bemerkte „heute Abend hat man gesehen dass wir alle Müde sind, dies kostet uns einerseits die nötige Kaltblütigkeit vor dem gegnerischen Tor und sah man auch dass wir darum nicht kompakt spielten, die Distanzen zwischen den Verteidigern und den Angreifern waren viel zu gross, doch in der Zukunft müssen wir lernen auch wenn wir Müde sind uns auf die kleinen Sachen zu fokussieren was heute Abend gefehlt hat, es gab viel zu viele ups und downs, doch ich bin trotzdem mit meiner Mannschaft zufrieden, ich schaue nicht nur auf das heutige Spiel sondern auf die letzten fünf die wir innert 8 Tagen gespielt haben, 11 Punkte sind eine sehr gute Ausbeute, wir haben aber auch gesehen dass diese Liga sehr ausgeglichen ist, Siege gegen Genf-Servette oder die Flyers bedeuten nicht dass man dann automatisch auch gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte gewinnt. Im Moment halte ich an meinem Ausländer-Quartett fest, dies ist nicht eine Entscheidung gegen Pohl sondern zu Gunsten der anderen vier,welche sich ihren Platz durch Ihre Trainings und Spielleistungen verdient haben“

Torschüsse 32 – 17 (9-4,12-9,7-4,4-0)

Bemerkungen

03’57 Thoresen verschiesst Penalty

50’42 Aebischer pariert Penalty von Ehrensberger

59’44 Time-out EHC Biel

Best player

HC Lugano Patrick Thoresen

EHC Biel Thomas Nüssli