ZSC Lions überzeugen auch gegen Ambri

Von Andreas Bernhard

Drei Powerplaytore und ein technisches Tor in Unterzahl führten die Zürcher zum vierten Sieg in Folge. Vor der Rekordzuschauerkulisse von 8676 waren die ZSC Lions weitgehend überlegen und liessen keinen Zweifel am Ausgang des Spiels

Die ZSC Lions nahmen den Schwung aus der Champions Hockey League gleich mit und dominierten das erste Drittel. Nur zu Beginn hatten die Tessiner durch Mauro Zanetti und Alain Demuth Chancen. Danach spielte sich das Geschehen weitgehend im Drittel vor Ambri-Goalie Thomas Bäumle statt. Beat Forster, Lukas Grauwiler, Oliver Kamber, Adrian Wichser und Mark Bastl vergaben bis zur 15. Spielminute beste Möglichkeiten, um die Zürcher in Führung zu bringen. Bäumle hielt dem Ansturm stand und bügelte ein ums andere Mal unzulänglichkeiten seiner Vorderleute aus. Das Schussverhältnis lautete nach 20 Minuten 12:6 zu Gunsten der Einheimischen, die mit dem Ertrag alles andere als zufrieden sein konnten.

Das Spiel änderte sich im zweiten Drittel nicht. Lukas Flüeler, der heute zu einem weiteren Einsatz im Tor der Lions kam, konnte sich immerhin bei einem Powerplay der Tessiner in der 22. Minute zweimal gegen Ralph Bundi mit schönen Fanghandparaden auszeichnen. Thomas Bäumle im Ambri-Tor erhielt kurz darauf ebenfalls Gelegenheit, seine Künste zu präsentieren, als Lovis Schönenberger auf die Strafbank musste. Jan Alston schoss und Bäumle fischte die Scheibe mit der Fanghand aus der Luft. Die Lions wollten die Scheibe in diesem Powerplay regelrecht ins Tor tragen bis sich Radoslav Suchy ein Herz fasste und von der blauen Linie abzog. Der Puck prallte von der Bande zurück, Adrian Wichser scheiterte zunächst doch Ryan Gardner stocherte die Scheibe zur verdienten Führung über die Linie. Ambri hätte darauf beinahe wieder ausgeglichen. Mathias Seger verlor die Scheibe vor dem eigenen Tor an Claudio Micheli, der den Puck knapp neben das Tor schob. Die Zürcher blieben tonangebend. Lukas Grauwiler, Ryan Gardner und Daniel Schnyder fanden aber keinen Weg an Thomas Bäumle vorbei. Es brauchte wieder ein Powerplay, um das Score zu erhöhen. Daniele Mattioli sass zum wiederholten Mal auf der Strafbank als Jan Alston mit der Scheibe vors Tessiner Tor zog. Anstatt zu schiessen passte er schräg zurück zu Jean-Guy Trudel, der das leere Tor vor sich hatte. Thomas Bäumle hechtete, verfehlte den Schuss aber um Haaresbreite. Genau 70 Sekunden später stellte Ralph Bundi mit einem Knaller den alten Ein-Tore-Rückstand wieder her. Der Puck landete von der Latte hinter der Torlinie.

Nach 5:40 im letzten Drittel konnte Domenico Pittis mit einer Direktabnahme wieder im Powerplay auf 3:1 erhöhen. Zuvor wehrte sich Thomas Bäumle mit dem Beinschoner vor dem alleine vor ihm auftauchenden Peter Sejna. Erst jetzt kam Ambri vermehrt zu Chancen. Lukas Flüeler wusste sich gegen Lovis Schönenberger in der 48. und Martin Sonnenberg in der 52. Minute zu wehren. Bei Sonnenbergs Chance sass Mirko Murovic für Ambri auf der Strafbank! Lukas Flüeler liess sich kein weiteres Mal bezwingen und liess durchblicken, dass sich die Lions keine allzu grossen Sorgen machen müssen, wenn Ari Sulander einst den Fanghandschuh beiseite legen wird. Den letzten Treffer zum 4:1 wurde den ZSC Lions durch Schiedsrichter Marco Prugger in der letzten Minute zugesprochen. Die Lions waren in Unterzahl, die Tessiner nahmen Thomas Bäumle aus dem Tor und Jean-Guy Trudel zog auf das verlassene Tor zu und wurde gefoult.

Stimmen zum Spiel:

Mathias Seger: Wir haben 60 Minuten unser Spiel durchziehen können. Es war kein Problem für uns, uns für dieses Spiel zu motivieren, dafür sind wir Profis genug. Mit diesem Harten Programm mit Spielen am Samstag, Montag und Mittwoch werden wir vorallem taktisch trainieren. Das Wichtigste ist, sich gut zu erholen.

Lukas Flüeler: Ich bin froh, dass mir das Spiel gut gelungen ist. Die Vorderleute haben mich sehr gut unterstützt und die Rebounds konsequent geklärt. Ich bin froh über die gute Zusammenarbeit mit Ari Sulander. Er hilft mir sehr viel im Training.

Bemerkungen

ZSC Lions ohne Andri Stoffel (verletzt), Patrick Geering (krank), Claudio Cadonau, Aurelio Lemm, Kim Lindemann (GCK Lions) und Ari Sulander (überzählig).

HC Ambri-Piotta ohne Jakub Horak (krank), Mattia Bianchi, Erik Westrum (verletzt) und Fabian Stephan (überzählig).

58:48 Time-out HC Ambri-Piotta danach ohne Torhüter.