Sierre siegt erneut nach Penaltys

Von Martin Merk

Der HC Sierre-Anniviers besiegt den EHC Basel auch auswärts im Penaltyschiessen. Zuvor hatten die Basler mit einer kämpferischen Darbietung 4:2 geführt.

„Das war das schlechteste Drittel, dass ich bei Basel je gesehen habe“, sagte dessen Trainer Kari Rauhanen nach der Niederlage in Olten. „Wir müssen gegen Sierre nicht nur gut spielen, sondern perfekt, um zu gewinnen.“

Gesagt, getan. In Anbetracht ihrer beschränkten Möglichkeiten, zeigten die Basler einen starken Auftakt und zerrissen sich regelmässig gegen die Walliser, gewannen die meisten Zweikämpfe, liessen Cormier, Jinman und Co. teilweise wie Statisten aussehen und kamen zu Chancen. Im Powerplay nutzte Topscorer Patrick Westerback beide Überzahlsituationen zur 2:0-Führung aus. Nach 15 Sekunden konnte man sagen, die Spieler hatten das bestmögliche herausgeholt und es ihrem Trainer gezeigt. Einzig ein Kontertor durch Philipp Wüst, der noch im Startdrittel auf 2:1 verkürzte, trübte die Basler Freude. Und Westerback verpasste im ersten Drittel gar noch einen Hattrick, als er im Alleingang an Daniel Rüfenacht scheiterte.

Auch im Mitteldrittel hatten die Basler mehr vom Spiel. Dominic Lüthi schloss das dritte Basler Powerplay mit einem Schuss von der blauen Linie zum 3:1 ab und Pasi Tuominen traf im vierten Powerplay mit einem weiteren Distanzschuss zum 4:2. Dazwischen hatte Wüst seinen zweiten Treffer erzielt.

Die 100-Prozent-Quote im Powerplay der Basler nahm jedoch im Schlussdrittel ab, wie auch die Führung. Derek Cormier verkürzte bei je vier Feldspielern und als die Basler vier Strafen innert vier Minuten kassierte, traf Oleg Siritsa auf Zuspiel von Cédric Metrailler zum 4:4-Ausgleichstreffer. Vor den beiden Treffern verpasste Roman Mordasini im Konter die mögliche Vorentscheidung.

Dreimal hatten die Basler eine Verlängerung gespielt und am Ende verloren. Dass es diesmal nicht anders war, hatten sie ihrer mangelnden Chancenauswertung zuzuschreiben. Manuel Zigerli verpasste mit einem Pfostenschuss und scheiterte im Nachstochern auch in letzter Sekunde. Dazwischen vergaben Oliver Baur und Westerback gute Möglichkeiten zum Siegestor. Die Walliser hatten in den fünf Minuten wenig entgegenzusetzen, machten aber im Penaltyschiessen ihren Job und konnten mit zwei Punkten die Heimreise antreten.

Telegramm:

Basel – Sierre 4:5 (2:1, 2:1, 0:2, 0:0, 0:1) n.P.

St. Jakob-Arena. – 788 Zuschauer. – SR: Küng, Niquille/Zosso. – Tore: 8. Westerback (Wüthrich, Zigerli/Ausschluss Lamprecht) 1:0. 10. Westerback (Wittwer, Tuominen/Ausschluss Lötscher) 2:0. 16. Wüst (Hürlimann, Siritsa) 2:1. 27. Lüthi (Wittwer, Westerback/Ausschluss Pottier) 3:1. 31. Wüst (Siritsa, Hürlimann) 3:2. 35. Tuominen (Lüthi, Westerback/Ausschluss Pottier) 4:2. 46. Cormier (Kamber, Jinman/Ausschlüsse Balerna; Siritsa) 4:3. 49. Siritsa (Métrailler, Jinman/Ausschüsse Blaser, Bruderer) 4:4. – Penaltyschiessen: Lötscher scheitert, Westerback scheitert; Métrailler scheitert, Wittwer scheitert; Siritsa 0:1, Lüthi scheitert; Cormier 0:2, Zigerli 1:2; Jinman 1:3. – Strafen: 9-mal 2 Minuten gegen Basel, 7-mal 2 Minuten gegen Sierre.

Basel: Mantegazzi (Ersatz: Osterwalder); Machacka, Lüthi; Blaser, Wüthrich; Haas, Laakso; Zanatta, Hug; Tuominen, Westerback, Wittwer; Zigerli, Kast, Baur; Bruderer, Keller, Balerna; Mordasini, Müller, Wälti.

Sierre: Rüfenacht (Ersatz: Zerzuben); Maret, Lamprecht; Jenni, Dällenbach; Bernasconi, Kamber; Imsand; Jinman, Cormier, Lötscher; Hürlimann, Siritsa, Wüst; Métrailler, Maurer, Tognini; Sammali, Kohli, Pottier.

Bemerkungen: Basel ohne Malicek, Poget, (beide verletzt), Profico und Rohrer (beide überzählig). Sierre ohne Faust, Keller, Pannatier und Reber (alle verletzt). – Pfostenschüsse: 44. Cormier, 58. Wittwer, 61. Zigerli. – Zu den besten Spielern gewählt: Patrik Westerback und Philipp Wüst.