Bern in vorweihnächtlicher Laune

Von Urs Berger

Vor 17`131 Zuschauern gewann der SC Bern gegen die SCL Tiger mit 5:3 Toren. Die Berner reagierten dabei teilweise auf ihre ungenügende Leistung vom Vorabend. Nach wie vor ein Ärgernis ist die Defensive der Berner. Alle drei Tore der Langnauer entstanden durch Fehler in der Defensive oder waren Eigenverschulden der Gastgeber.

Der SC Bern begann so, wie man es sich von einem Favoriten gewohnt sein sollte. Druckvoll, mit Zug vor das gegnerische Tor und mit Spielfreude. Dabei vermochte Martin Plüss in die Rolle von Christian Dubé zu schlüpfen. Der Zürcher im Dress der Berner vermag immer wie mehr an seine Form der vergangenen Jahre in Schweden anzuknüpfen. Mit einem Tor und zwei Assists prägte er das Spiel zusammen mit Simon Gamache, welcher ebenfalls seine Form zu finden scheint. Auffallend ist dabei, dass der Kanadier vermehrt auf den Körper spielt und das eine oder andere Mal wichtige Vorarbeit an der Bande leistet. Gamache war denn auch der Torschütze zum wegweisenden 1:0 aus Sicht der Berner. Nach einem Anspiel kam die Scheibe zum wartenden Berner, welche die Schussabgabe verzögerte und Matthias Schoder auf der linken Seite mit einem Schuss unter das Lattenkreuz bezwang. Drei Minuten später traf Roman Josi auf Zuspiel von Simon Gamache zum 2:0. Die Langnauer blieben bis zu diesem Zeitpunkt unter ihren Möglichkeiten. Keiner im Team der Emmentaler vermochte zu überzeugen. Die Ausländer, welche bis anhin in den meisten Spielen zu überzeugen vermochten, tauchten heute ab. Einzig Matthias Schoder vermochte an die bisherigen Leistungen anzuknüpfen. Doch auch er konnte die sich abzeichnende Niederlage nicht abwenden.

Bern verteilte frühe Weihnachtsgeschenke

Die Berner konnten nach dem zwei Tore Vorsprung das Tempo aus dem Spiel nehmen. Sie kontrollierten das Spiel nach belieben. Dabei erhöhten sie auch das Skore konstant. In der 13. Minute erhöhte Doppeltorschütze Abid, in Überzahl, auf 3:0. Der mittlere Spielabschnitt war von Krampf und wenig Kampf gezeichnet. Zwei Minuten vor Ablauf des Drittels konnte Martin Plüss sein Tor erzielen. Im Schlussabschnitt spulten beide Teams das Pensum ab. Sehenswert dabei war, dass die Berner in einer doppelten Überzahl einen Shorthander durch Matthias Bieber hinnehmen mussten. Dabei sahen die Verteidiger der Berner nicht gut aus. Bieber luchste die Scheibe dem zu verspielten Philippe Rytz ab. Alleine zog er vor das Tor von Marco Bührer und schoss die Scheibe, im Stile eines Routiniers, zum 1:4 in das Tor ein. Die Gastgeber reagierten sofort und stellten in der 52. Minute den vier Tore Vorsprung wieder her. Ramzi Abid konnte von einem Zuspiel von Martin Plüss profitieren. In der Folge liessen die Berner in ihrer Konzentration nach. Dieses Nachlassen nutzten die Langnauer durch gütige Mithilfe der Berner aus. Alex Chatelain erzielte ein sehenswertes Eigentor. Der Berner wollte einen Querpass unterbinden. Der Schuss landete jedoch so unglücklich auf seiner Schaufel, dass die Scheibe den Weg in das Tor von Marco Bührer fand. Drei Minuten später leistet sich der Berner Torhüter einen seltenen Lapsus. Der Schlussmann der Berner wollte die Scheibe zu einem Teamkollegen spielen. Dieser Schuss wurde jedoch zur Vorlage zum 3:5 für die SCL Tiger. Matthias Joggi konnte das Zuspiel von Marco Bayer verwerten. Am Ende konnten die Berner froh sein, dass ihre Unzulänglichkeiten erst kurz vor ende des Spieles geschahen und von den Langnauern nicht alle ausgenützt wurden.