Rappi beisst sich am Schwanz fest

Von Pascal Zingg

Dank einem Sieg gegen den direkten Gegner EV Zug konnten die Rapperswiler-Jona Lakers für einen Zusammenschluss unter dem Strich sorgen. Währenddem die Rapperswiler ein sechs Punkte Wochenende hinlegten, sind die Zug nun mehr denn je im Tief.

Angesichts des wichtigen Spiels, wollte Rappi gleich zeigen, dass sie parat sind. So igelten sie sich für einmal nicht hinten ein, sondern begannen in der Anfangsphase kreativ zu agieren. Erst spielte Friedli Reuille sehenswert frei und dann kam auch Roest frei vor dem Tor zum Schuss, beide konnten jedoch nicht reüssieren. Zug seinerseits schien nun den Ernst der Lage zu begreifen und stürmte ebenfalls nach vorne. Sie taten dies so stark, dass sie plötzlich ein Powerplay bei Vollbestand aufziehen konnten. Trotz viel Verkehr vor dem Tor, gelang es aber auch hier nicht die Scheibe im Netz unterzubringen. Nach rund zehn Minuten schienen dann beide ihr Pulver verschossen zu haben, was dazu führte, dass es nur noch sporadisch brenzlig wurde. In der 17. Minute sprach Ref Popovic schliesslich die erste Strafe des Spiels aus. Der Zuger Fischer sass gerade mal 30 Sekunden draussen, da passte Nordgren vors Tor, wobei sein Pass via Sanny Lindströms Bein den Weg ins Tor fand.

Ins zweite Drittel starteten die Zuger etwas entschlossener. Di Pietro und Brunner kamen aber vor allem wegen individuellen Fehlern der Rappi Verteidigung zu guten Chancen. Die spielentscheidende Szene spielte sich dann in der 29. Minute ab. In einem Zweikampf knallte NHL-Haudegen Isbister Patrick Fischer II das Spielgerät ins Gesicht. Die Konsequenz war eine stark blutende Nase bei Fischer und ein Restausschluss für Isbister. Rappi war nun stark entschlossen das Spiel zu entscheiden, sie machten mächtig Druck und Lindström sowie Berglund trafen in den ersten zwei Minuten der Strafe zum 0-2 bzw. 0-3. Der Rest der Strafe liess man dann ungenutzt verstreichen. Nach der Strafe kamen die Zuger nochmals ein bisschen auf, wurden jedoch von einem Weitschusstor Burkhalters erneut gebremst.

Zu Beginn des dritten Drittels suchten die Zuger nochmals energisch das Anschlusstor. Schnyder stand ihm in der 42. Minute schon sehr nahe, schoss dann aber am leeren Tor vorbei. Besser machte es Di Pietro einige Sekunden später, als er aus kurzer Distanz zum 1-4 einschieben konnte. Die Zuger schienen nun nochmals an ihre Chance zu glauben, denn nur drei Minuten später konnte Dupont zum 2-4 einschieben. Nun erkannte auch Samuelsson den Ernst der Lage und nahm ein Timeout. Rappi spielte nun wieder etwas konzentrierter, kassierte aber kurz darauf noch einen Zweier. Die Zuger setzten nun gehörig Druck auf, doch die Rappi Box wehrte sich geschickt und konnte schlimmeres verhindern. Weil Rappi in der Folge fehlerlos blieb, tat sich Zug immer schwerer gute Chancen zu kreieren. So blieb EVZ Coach Doug Shedden eineinhalb Minuten vor Schluss nur noch die Option den Goali rauszunehmen. Weibel konnte jedoch kaum Platz nehmen, da Fischer traf aus dem eigenen Drittel präzise ins leere Tor.

Nach dem Spiel meinte ein überglücklicher Sebastien Reuille, dass man nun beruhigt in die Pause gehen kann. Schliesslich sei man nun wieder dran, und nicht mit 15 Punkten abgeschlagen Letzter. Den Knackpunkt des Spiels sah auch Reuille in der fünf Minuten Strafe, in der man zwei Tore schiessen konnte. „Jeder wusste, dass man nun das Spiel entscheiden kann, und darum setzten wir besonders viel Druck auf“, führte er aus. Angesprochen darauf wieso denn in diesem Spiel das Powerplay besser klappte als zuletzt gegen Ambri, meinte er, dass man durch das glückliche 1-0 im ersten Drittel sehr viel Selbstvertrauen getankt hatte. Unzufrieden war Reuille mit den ersten sechs Minuten des letzten Drittels, nach dem Timeout hätte man sich jedoch wieder aufs wesentlich konzentriert und so verdient gewonnen, meinte er abschliessend.