Bern holt erstmalig drei Punkte gegen Rappi

Von Pascal Zingg

Laut der Tabelle hat die Affiche Bern – Lakers eindeutige Vorzeichen, schaut man aber die Direktbegegnungen in dieser Saison an, so liegen die Rapperswiler vorne. Heute gelang es den Bernern aber zumindest diese Bilanz zu verbessern. Mit drei Toren in zehn Minuten entschieden sie dabei das Spiel klar zu Beginn des zweiten Drittels. Matchwinner auf Seiten der Berner war Martin Plüss, der zwei dieser drei Tore schoss.

Heute war es wieder einmal richtiges Hockeywetter in der Berner PostFinance Arena. Wer sich aber bei den eisigen Temperaturen auf erwärmendes Hockey gefreut hatte, wurde enttäuscht, beide Teams starteten eher Verhalten. Der SCB schien in den ersten Minuten zwar etwas besser, konnte die optischen Vorteile aber nicht in Tore umwandeln. In der zehnten Minute versprach die Spieleranzahl auf dem Eis dann erstmals mehr Spannung, denn die Rapperswiler konnten mit zwei Mann mehr agieren. Burkhalter liess sich nicht zwei Mal bitten und schoss bereits nach acht Sekunden das 1:0 aus Sicht der Rapperswiler. Als die Berner wieder komplett waren, folgte die Reaktion der Einheimischen, zwei Mal Dube, Abid und Jobin scheiterten aber alle am hervorragenden Marco Streit. Weil die Berner danach den Druck wieder abklingen liessen, endete das erste Drittel mit 0:1.

Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Rapperswiler gerade eine Strafe überstanden, da hatte Reichert nach einem Abpraller von Streit das leere Tor vor sich. Reichert hatte keine Mühe das Runde ins Eckige zu befördern und glich aus. In der 27. Minute waren die Rapperswiler das nächste Mal in Unterzahl. In dieser Unterzahl passte Bärtschi vor dem Tor durch und weil Lindström nur ungenügend klären konnte, hatte Plüss keine Mühe das 2:1 zu erzielen. Bei den Bernern tat sich nun der Knopf auf und nur zwei Minuten später erhöhte Plüss gar auf 3:1. Rappi versuchte im Anschluss auf diesen Treffer zu reagieren, hatte aber Mühe gefährlich vor Bührer aufzutauchen. So war es der SCB, der auch als nächstes jubelte, dies jedoch unbegründet, denn beim vermeintlich 4:1, dass Streit zwischen seinen Beinen durchliess, konnte Berger auf der Linie klären.

Was die Berner im zweiten Drittel nicht schafften, sollte ihnen im letzten Drittel gelingen nach nur 61 Sekunden kamen sie dank einem Fehler von Guyaz zu einem Konter und konnten durch Abid zum 4:1 erhöhen. Dies war die Vorentscheidung. Die Rapperswiler gaben jedoch noch nicht auf und so schickte Lindström in der 51. Minute Siren auf die Reise, worauf dieser das 4:2 markierte. Die Berner versuchten zwar zu reagieren, blieben aber vorerst erfolglos. Dies wäre fast noch bestraft worden, denn als Stalder in der 59. den Lakers ein Powerplay schenkte, kamen sie auf 4:3 heran. Die Rapperswiler powerten weiter und zwei Sekunden vor Schluss meinten sie den Puck im Tor gesehen zu haben. Schiri Stalder sah auf seinem Video jedoch etwas anderes und so kam der SCB zu seinem ersten Dreier gegen Rappi.

Stimmen zum Spiel

Stefan Hürlimann meinte nach dem Spiel: „Wir haben gut begonnen und gingen als Führende aus dem ersten Drittel hervor. Im zweiten Drittel kassierten wir allerdings zu viele Strafen und so konnten die Berner in zehn Minuten drei Tore schiessen. Fürs letzte Drittel hatten wir uns dann viel vorgenommen, doch leider bremste uns ein dummer Fehler schnell aus.“ Zu seiner Position in der dritten Linie neben Berglund und Siren meinte er: „Es hat Spass gemacht neben diesen Zwei zu spielen. So bin ich auch einmal zu etwas mehr Eiszeit gekommen. Schade ist nur das wir ein bisschen wenig zusammen trainiert haben, sonst wäre wohl noch mehr drin gelegen.“ Zum morgigen Spiel gegen den EVZ meinte Hürlimann schliesslich: „Die Zuger sind Fahrt, das wird ein schweres Spiel, allerdings hatten wir schon viele gute Spiele gegen Zug und nach dem wir uns heute ein gutes Gefühl geholt haben, werden wir morgen voll angreifen.“

Telegramm:

SC Bern – Rapperswil-Jona Lakers 4:3 (0:1; 3:0; 1:2)

PostFinance Arena Bern: Zuschauer. – SR: Stalder; Kehrli, Stähli. – Tore: 10. Burkhalter (Roest; Auschlüsse: Ziegler, Jobin) 0:1; 23. Reichert (Ziegler, Bordeleau) 1:1; 27. Plüss (Bärtschi, Roche; Ausschluss: Friedli) 2:1; 29. Plüss (Rüthemann, Roche; Ausschluss: Berglund) 3:1; 42. Abid (Dube, Gamache) 4:1; 51. Siren (Berglund, Lindström); 60. (59:30) Berger (Berglund, Burkhalter; Ausschluss: Ziegler). – Strafen: 6 x 2 Minuten gegen Bern; 7 x 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona.

SC Bern: Bührer (Ersatz: Mischler); Rytz, Roche, Josi, Jobin, Leuenberger, Gerber, Froidevaux, P. Berger; Gamache, Dube, Abid, Rüthmann, Plüss, Bärtschi, Reichert, Ziegler, Bordeleau, D. Meier, Chatelain, T. Meier.

Rapperswil-Jona Lakers: Streit (Ersatz: Züger); Voisard, Lindström, S. Berger, Guyaz, Parati, Geyer, Schefer; Friedli, Roest, Nordgren, Rizzello, Burkhalter, Reuille, Berglund, Siren, Hürlimann, Tschuor, Bütler, Vögele, Lindemann.

Bemerkungen: Bern ohne Furrer, Müller (krank), A. Berger, Gelinas (überzählig); Rapperswil-Jona ohne Fischer, Raffainer (beide verletzt), Svensson (überzählig); Rapperswil ab 59:06 ohne Torhüter dafür mit sechs Feldspielern; 59:30 Timeout Rapperswil.