Ambri-Piotta entschied Kellerduell zu seinen Gunsten

Von Roland Jungi

Noch vor einer Woche bejubelten die Bieler Fans den Glanzsieg ihrer Lieblinge gegen den SC Bern. Was diese heute zu sehen bekamen, grenzte beinahe an Arbeitsverweigerung. Zu leger traten die Seeländer und wurden für ihre unterdurchschnittliche Leistung mit einer 2:3-Niederlage vom Eis geputzt. Ambris Routinier Nicola Celio schoss das „Game-winning-Goal“ bereits nach 48 Minuten.

Trotz der Tatsache, dass die Bieler gestern Freitagabend gegen Servette eine deutliche Niederlage einkassierten, sprach die Ausgangslage für Seeländer gegen Schlusslicht Ambri-Piotta. Doch die Leventiner liessen sich von solchen Voraussagen nicht beeindrucken und erwischten einen optimalen Start. Es waren noch keine zwei Minuten gespielt. Christen schoss erstmals aufs gegnerische Tor und hatte sofort Erfolg. Aufgeschreckt durch den Rückstand bemühten sich die Seeländer, den Spies wieder zu kehren. Stürmer Gianni Ehrensperger düpierte Ambri Torhüter Krizan nach vier Minuten mit einem haltbaren Schüsschen. Dieser rehabilitierte sich danach mit zwei guten Paraden bei Abschlussversuchen von Rico Fata und Emanuel Peter. Horak zeigte sich in der 8. Minute von der unsportlichen Seite, wanderte dafür auf die Strafbank. Die Bieler gewannen das nachfolgende Bully, Hill bediente Topskorer Nüssli, welcher den Slowakischen Torhüter in den Reihen der Leventiner mit einem Blueliner nicht den Hauch einer Abwehrchance liess. Die Dominanz der Seeländer nahm zu, wurde in der 17. Minute mit dem erneuten Ausgleich abrupt gestoppt. Eine Strafe an die Adresse der Bieler zeigte Schiedsrichter Popovic an, Celio stand goldrichtig und schob die Scheibe am verduzten Wegmüller, welcher heute den Vorzug vor Caminada erhielt, zum 2:2 ein. Kurz vor Drittelsende flog Verteidiger Marghitola in die Kühlbox. Gelingt es den Bielern im Mittelabschnitt daraus Kapital zu schlagen?

Nein. Immer mehr mutierte die Partie der beiden Kellerkinder zu einer unterdurchschnittlichen National League A Begegnung. Walker vermochte in der 25. Minute Goalie Wegmüller aus der Ruhe zu bringen, wie es Tschantré im Gegenzug, erst noch in Überzahl, zustande brachte, den Leventiner Torhüter mit einem harmlosen Schuss zu beunruhigen. Wie schwach beide Mannschaften heute spielten, zeigten diese in zwei Power-Plays in Folge. Ausser dass die Scheibe zirkulierte, vermochten sich die Specialteams nicht in Szene zu setzen. In der 40. Minute machte Stirnimann mit einem Schuss auf sich aufmerksam, Goalie Wegmüller liess die Scheibe sofort im Fanghandschuh verschwinden.

Nachdem Biels Topskorer Nüssli in der 46. Minute einen Konterangriff nicht erfolgreiche abschliessen konnte, Goalie Krizan reagierte blitzschnell, hiess es nach 48 Minuten 2:3 für die Leventiner. Ehrensperger verschuldete eine Strafe. Routinier Celio stand goldrichtig und schoss die Scheibe ein. Folgte danach das Aufbäumen der Seeländer gegen die sich abzeichnende Niederlage? Ein erstes Zeichen dazu lieferte Stürmer Truttmann in der 53. Minute, als dieser Krizan zu einer Klasseparade zwang. In der drittletzten Minute konnten sich die Bieler bei Goalie Wegmüller bedanken, dass Bianchi der Todesstoss misslang. Trainer Ehlers nahm sofort sein Time-Out und gleichzeitig den Torhüter aus dem Kasten. Beide Massnahmen führten zu nichts, sodass Ambri-Piotta einen nie für möglich gehaltenen 3:2-Auswärtssieg realisierten.

Telegramm

Biel – Ambri-Piotta 2:3 (2:2, 0:0, 0:1).

Eisstadion. – 4801 Zuschauer. – SR Popovic; Abegglen / Kaderli.

Tore: 2. Christen (Marghitola) 0:1. 4. Ehrensperger (Peter) 1:1. 8. Nüssli (Hill, Fata / Ausschluss Horak) 2:1. 17. Celio (Micheli, Christen / Strafe angezeigt!) 2:2. 48. Micheli (Wahlberg, Naumenko / Ausschluss Ehrensperger) 2:3.

Strafen: je 4-mal 2 Minuten.

EHC Biel: Wegmüller; Boss, Hill; Meyer, Reber; Kparghai, Gossweiler; Kamerzin; Tschannen, Fata, Nüssli; Ehrensperger, Peter, Bärtschi; Beccarelli, Himelfarb, Bicek; Truttmann, Tschantré, Neff.

HC Ambri-Piotta: Krizan; Naumenko, Stephan; Bundi, Gautschi; Kutlák, Marghitola; Horak; Sciaroni, Wahlberg, Walker; Demuth, Stirnimann, Duca; Micheli, Schönenberger, Christen; Celio, Zanetti, Bianchi.

Bemerkungen: Biel ohne Steinegger, Schneeberger, Fischer, Wetzel, Brägger und Küng (alle verletzt). Ambri-Piotta ohne Westrum (gesperrt), Murovic, Mattioli und Bäumle (alle verletzt). – Biel ab 58:31 – 60:00 ohne Torhüter. – Time-Out: Biel: 58:31.