Lions nahmen Anlauf für den CHL-Final

Von Pascal Zingg

Die ZSC Lions bezwingen die Rapperswil-Jona Lakers mit 5:3. Am Donnerstag hatten sie gegen den gleichen Gegner noch 4:6 verloren. Dass es diesmal aus Sicht der Zürcher besser passte, lag in den ersten 40 Minuten auch daran, dass Marco Streit keinen guten Tag hatte. Bei den ersten drei Toren muss er zwei auf seine Kappe nehmen und beim dritten war er zumindest mitschuldig. Im letzten Drittel zeigten die Lions eine abgeklärte Leistung und fuhren den Match nach Hause. Für das Spiel am Mittwoch in Magnitogorsk, müssen sie sich aber klar steigern.

Die Rapperswiler kriegten in der sechsten Minute ihre erste Powerplay-Gelegenheit. Während einer Minute zeigten sie, dass sie diese für einmal nutzen wollten. Nach einer Reihe von Chancen und Abprallern war es schliesslich Cyrill Geyer, der zum 1:0 einschieben konnte. Die eisblaue Freude hielt jedoch nicht lange, denn bereits zwei Minuten später liess Streit einen an sich harmlosen Schuss von Trudel zwischen den Beinen passieren. Dieser Treffer gab den Zürchern Auftrieb, sie waren nun die bessere Mannschaft, konnte aber ihre guten Chancen nicht nutzen. Zu Ende des ersten Drittels gaben dann auch noch die Rosenstädter ein Lebenszeichen von sich, allerdings ein negatives: Lindström streckte Bühler mit einem Check gegen den Kopf nieder. Nun hätte der Z eigentlich Powerplay spielen können, doch weil auch Blindenbacher noch einen Zweier kassierte, sollte es mit vier gegen vier ins zweite Drittel gehen.

Das zweite Drittel war noch keine 20 Sekunden alt, da schoss Daniel Schnyder die Scheibe in einem hohen Bogen ins Drittel. Streit stand etwas weit vor seinem Kasten und so fiel die Scheibe hinter ihm ins Tor. Rappi liess sich ob des Tores aber nicht verunsichern. Nordgren und Berglund scheiterten aber mit guten Chancen an Sulander. In der 26. Minute war dann aber auch die finnische Wand machtlos, als Siren nach einem Bully alleine vor ihm auftauchte. Mit diesem Resultat schienen sich beide Teams vorerst zufrieden zu geben, so verstrichen die Minuten ohne nennenswerte Szenen. Hektik kam erst wieder in der 36. Minute auf, als die Zürcher zwei Mann mehr waren, sie konnte ihre Chance jedoch nicht nutzen. Thibaut Monnet liess sich ob der verpassten Chance jedoch nicht verunsichern und erzielte, kurz nachdem der zweite Rapperswiler zurück kam, das 2:3 für die Lions.

Ins letzte Drittel starteten die Rapperswiler mit einer doppelten Überzahl, brachten die Scheibe aber nicht über die Linie. Auch nach der verpassten Powerplay-Gelegenheit suchten die Einheimischen den Ausgleich, blieben aber zumeist harmlos. Das Unheil nahm schliesslich in der 51. Minute seinen lauf, als Trudel mittels eines Shorthander das 2:4 erzielen konnte. Das Spiel war damit gelaufen, das 2:5 von Gardner im Powerplay und das 3:5 von Voisard waren nur noch etwas für die Statistik.

Stimmen zum Spiel:

Sven Berger meinte zum Thema Playoffs: „Nun haben uns bestimmt alle abgeschrieben, doch wir glauben noch an uns, deshalb glaube ich auch dass wir es noch schaffen können.“

Marco Streit erklärte sich seine schlechte Leistung wie folgt: „Ich hatte Mühe ins Spiel zu kommen und habe dann zwei faule Eier gekriegt.“ Zu allgemeinen Lage meinte er: „Es geht nun weniger um die Tabelle, als viel mehr um Siege. Wir müssen lernen wie man gewinnt, das können wir nur, wenn wir beginnen in den entscheidenden Momenten unsere Chancen zu nützen.“

Telegramm:

Rapperswil-Jona Lakers – ZSC Lions 3:5 (1:1; 1:2; 1:2)

Diners Club Arena Rapperswil: 5009 Zuschauer. – SR: Kubus (Svk), Stricker; Kehrli, Stähli. – Tore: 7. Geyer (Lindström, Berglund; Ausschluss: Blindenbacher) 1:0; 9. Trudel (Gardner) 1:1; 21. (20:19) D. Schnyder (Monnet; Ausschlüsse: Lindström, Blindenbacher) 1:2; 26. Siren (Lindemann, Berglund) 2:2; 38. Monnet (Bastl) 2:3; 51. Trudel (Schelling; Ausschluss: Monnet!) 2:4; 56. Gardner (Blindenbacher, Suchy; Ausschluss: Vögele) 2:5; 60. (59:20) Voisard (Nordgren, Roest) 3:5. – Strafen: 5 x 2 Minuten + 5 Minuten (Lindström) + Spieldauer (Lindström) gegen Rapperswil-Jona; 9 x 2 Minuten gegen die ZSC Lions.

Rapperswil-Jona Lakers: Streit (Ersatz: Züger); Voisard, Lindström, Berger, Guyaz, Parati, Geyer, Schefer; Friedli, Roest, Nordgren, Rizzello, Burkhalter, Vögele, Lindemann, Berglund, Siren, Tschuor, Bütler, Hürlimann, Svensson.

ZSC Lions: Sulander (Ersatz: Flüeler); Suchy, Blindenbacher, Seger, D. Schnyder, Schelling, Geering, Müller; Trudel, Pittis, Gardner, Monnet, Alston, Bastl, Bühler, Kamber, Krutow, S. Schnyder, Gloor, Grauwiler.

Bemerkungen: Rapperswil-Jona ohne Fischer, Raffainer und Reuille (alle verletzt); ZSC Lions ohne Stoffel (verletzt), Wichser (krank), Sejna (überzählig); Rapperswil-Jona ab 59:30 ohne Torhüter dafür mit sechstem Feldspieler.