Visp behauptet verdient sein Heimrecht

Von Roland Jungi

Im ersten Spiel der Play-Offs spielten Corey Pecker und Steve Brulé ihre ganze Klasse aus und schossen alle vier Tore beim Sieg gegen Olten. Lange Zeit mussten sich die Fans gedulden, ehe das „Salz in der Suppe“ die Treffer fielen. Olten war lange ein ebenbürtiger Gegner, doch dies nutzte letztlich nichts.

Nach der unsäglichen Zwischenrunde gings heute für beide Teams so richtig los. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass sich ein interessantes, abwechslungsreiches Spiel entwickelte. Doch keine der beiden Mannschaften wollte resp. konnte die Initiative an sich reissen. Einmal mehr zeigte sich im ersten Drittel, dass sowohl Visp als auch Olten keine Könige im Überzahlspiel sind. Zu kompliziert zogen diese das Power-Play auf, sodass sich das Box-Play beidseits optimal einstellen konnte und damit beiden Torhütern die Chance gaben, optimale Sicht auf den scheibenführenden Spieler zu haben. Goalie Urban Leimbacher war des Öftern mit seinen Vorderleuten nicht zufrieden und schnauzte diese wortgewaltig an.

Auch der Auftakt im Mittelabschnitt mutierte zu Geduldsspiel. Die Zweikämpfe wurden immer verbissener geführt. Bis zur 26. Minute, als Schiedsrichter Schmutz den Wallisern einen gerechtfertigten Penalty zusprach. Pecker nahm Anlauf, Goalie Leimbacher blieb ruhig in seinem Kasten und hielt den schlecht geschossenen Penalty sicher. Danach verfielen beide Mannschaften in den alten Trott zurück. Visp liess zwei Power-Plays aus und Oltens Topscorer Kaartinen vergab in der 36. Minute eine gute Möglichkeit. 57 Sekunden vor dem zweiten Sirenenton ging die Rechnung von Trainer John Fust auf. Brulé bediente Pecker, welcher seinen Lapsus, mit dem 1:0 für die Walliser gut machte. Es kam für Visp noch besser. Eine Dummheit, Strafe, von Ruotsalainen nutzte Brulé 15 Sekunden vor Drittelsende eiskalt zum 2:0 aus.

Dank eines katastrophalen Fehlers von Visp Goalie Hecquet, dieser bediente hinter seinem Tor stehend, Topskorer Kaartinen, welcher das Geschenk dankend zum Anschlusstreffer annahm. Die Partie nahm immer mehr Fahrt auf. Jetzt erst wurden beide Mannschaften dem Attribut „Play-Offs“ gerecht. Hecquet rehabilitierte sich mit Big-Saves. Dem stand sein Gegenüber Leimbacher nichts nach. Schwarz glich in der 54. Minute, Strafe gegen Visp angezeigt, aus. Beinahe postwendend setzte sich Steve Brulé kraftvoll durch und schoss seinen zweiten, möglicherweise Matchendscheidenden Treffer zum 3:2. Den Todestoss verpasste Corey Pecker elf Sekunden vor Schluss in Unterzahl, als dieser die Scheibe im leeren Oltener Tor zum verdienten 4:2-Sieg versorgte.

Telegramm

National League B – Play-Off ¼-Final – 1. Runde

Visp – Olten 4:2 (0:0, 2:0, 2:2).

Litterna. – 3277 Zuschauer. – SR Schmutz; Wermeille / Zosso.

Tore: 40. (39:03) Pecker (Brulé, Botta) 1:0. 40. (39:45) Brulé (Pecker, Botta / Ausschluss Ruotsalainen) 2:0. 42. Kaartinen (Ausschluss Anthamatten) 2:1. 54. Schwarz (Healey, Haas – Strafe angezeigt!) 2:2. 56. Brulé 3:2. 60. (59:49) Pecker (Brulé / Ausschluss Heldstab! – ins leere Tor) 4:2.

Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Visp; 5-mal 2 Minuten gegen Olten.

EHC Visp: Hecquet; Heldstab, Kienzle; Schüpbach, Anthamatten; Bucher, Wiedmer; Summermatter, Portner; Pecker, Brulé, Botta; Dolana, Brunold, Triulzi; Masa, Bühlmann, Furrer; Imhof, Kuonen, Bürgin.

EHC Olten: Leimbacher; Meister, Lüthi; Diethelm, Tallarini; Bloch, Ramholt; Pargätzi, Morandi; Kaartinen, Healey, Wüthrich; Aeschlimann, Schwarz, Schwarzenbach; Hirt, Annen, Ruotsalainen; Dähler, Portmann, Haas.

Bemerkungen: Visp ohne Herren, Wyer, Brechbühl, Lauber (alle überzählig). Olten ohne Wüthrich, Sleigher (beide überzählig). – Eric Healey 1. Spiel für Olten. 26. Pecker verschiesst Penalty. 28. Pfostenschuss Pecker. Olten ab 59:06 – 59:49 ohne Torhüter. – Time-Out: Olten: 59:32.