Zug wahrte Playoff-Chancen

Von Pascal Kühnis

In einem spannenden und kämpferischen Spiel setzte sich der EVZ dank einem Doppelschlag innerhalb von 99 Sekunden mit 3:1 durch. Trotz 72 Strafminuten gab es nur ein Powerplay-Tor.

Dass es eine brisante Partie geben wird, war vielen schon im Vorfeld bewusst. Lugano kämpft in den letzten Qualifikationsspielen um das Heimrecht im Playoff, während der EVZ dank einem Schlussspurt die Schmach verhindern will, mit der teuersten Mannschaft der Klubgeschichte gegen den Abstieg kämpfen zu müssen.

Und Zug begann dann auch sehr quirlig und setzte ihren Gegner sofort unter Druck. Mit der Strafe gegen Flavien Conne, konnte der EVZ kurz nach Beginn mit einem Mann mehr spielen. Und so ging es nicht lange, bis die meisten der 4’017 Fans das erste Mal jubeln konnten. Der Verteidiger Harrison, der langsam seinen Torriecher entdeckt, erzielte die Führung nach 3:15. Trotz dieser Dusche war es auch in Folge die Heimmannschaft, die für Unterhaltung sorgte. Dass das „Grande Lugano“ über elf Minuten benötigte, um Weibel ernsthaft zu prüfen unterstrich, wer das Spieldiktat übernahm. Aus dem deutlichen Chancenplus hätten mindestens Fischer (7’) und Casutt (18’) Tore machen müssen, als sie alleine auf den stark agierenden Aebischer ziehen konnten.

Hannu Virta konnte seine Schützlinge in der Garderobe offenbar wachrütteln. Verwandelt kamen sie aufs Eis zurück. Und wie aus dem Nichts schossen die Gäste nach 54 Sekunden den Ausgleich. Romano Lemm, er bestritt heute sein 300. NLA-Spiel, erwischte Weibel mit einem flachen Schuss. Das 1:1 war zugleich auch die Erlösung für die Tessiner. Sie vermochten nun ihrerseits Akzente zu setzten. Dank einem ausgeglichen aber abwechslungsreichen Spiel fanden auch die lautstarken Fans einen Grund, sich in der eisigen Herti zu bewegen. Als ob die Profis sich nicht genug verausgaben könnten, zeigten McTavish für die Zuger und Hänni sowie Chiesa für Lugano, dass sie auch gerne Boxer geworden wären…34 Strafminuten innert 20 Sekunden sprechen ein deutliches Verdikt.

Mit was sie eigentlich ihr Geld verdienen, vergassen sie zum Glück dennoch nicht. Nach erneutem Foulspiel in der 33. Minute, erhielt Corsin Casutt einen Penalty zugesprochen, den er gleich selbst souverän zur neuerlichen Führung verwertete. Und nur eine Minute später hämmerte René Back das Gummi aus vollem Lauf in die Maschen. Das 3:1 war zugleich die Entscheidung. Zwar zeigten die Südschweizer Moral und kämpften bis zum Schluss – zum Erfolg und somit einem Schritt Richtung 4. Tabellenplatz reichte es aber nicht mehr. Zug holte sich wichtige drei Punkte und hoffen weiter auf die Playoffs.