Langenthal beendet den Mélèzes-Fluch

Von Leroy Ryser

Die letzten 15 Spielen konnte der HC La Chaux-de-Fonds zuhause in der Mélèzes gegen Langenthal für sich entscheiden. Heute gewann der SC Langenthal aber nach Penaltyschiessen mit 4:3. Sven Bärtschi welcher zwei Tore zum Sieg besteuerte freut sich über die wichtigen zwei Punkte. „Wir haben heute alle Drecksarbeit verrichtet, wir haben alles gegeben und im Penaltyschiessen haben wir den Lohn dafür erhalten.“ Langenthal beendet somit vor 2910 Zuschauern den Mélèzes-Fluch.

Das Spiel zwischen dem HC La Chaux-de-Fonds und dem SC Langenthal war in den letzten Spielen in der Mélèzes eine einseitige Sache. Die letzten 15 Partien gewann das Heimteam, doch heute sollte es ein erstes Mal seit langem für die Langenthaler wieder klappen. Der Wille zum Sieg zeigte sich bereits früh. Die Langenthaler preschten nach vorne und Matt Murley schoss nach 28 Sekunden das erste Mal aufs Tor. Doch der Schuss passte hervorragend und so landete der Puck im Tor, gezählt aber hat das Tor nicht, da ein Offside voraus ging. Langenthal liess sich nicht beirren wollte die Führung doch noch erzielen. Sven Bärtschi erzielte kurz darauf aus der Drehung die Langenthaler Führung. „Früh in Führung zu gehen war super, das beeinflusst das ganze Spiel“, sagte der Torschütze. Mit guten Angriffen schufen sich die beiden Teams mehrere Chancen, die Beste aber wurde nicht ausgenutzt. Der HCC hatte nämlich die Chance zwei Minuten mit 5 gegen 3 zu agieren, doch erst als die Strafe abgelaufen war und Langenthal wieder formiert war gelang den Romands das Tor. Steve Pochon erzielte den Ausgleich. Doch Langenthal riss kurz darauf die Führung wieder an sich. Mit einem schönen Angriff und ein paar schnellen Pässen stand Silvan Lüssy alleine vor dem Tor und bezwang Keeper Hecquet. Trotz weiteren Powerplays stand es zur ersten Drittelspause 1:2.

Im zweiten Drittel überrollte der SCL den HCC regelrecht. Nur gerade 8 Sekunden brauchten die Oberaargauer für das 1:3, erneut durch Youngstar Bärtschi. Nach diesem Tor sah sich das Heimteam gezwungen Antoine Todeschini ins Spiel zu bringen. Der SCL aber spielte clever weiter. Defensiv fingen Sie die Neuenburger spätestens kurz vor der eigenen blauen Linie ab und offensiv hatten sie diverse nennenswerte Chancen. „Wir machten zu viele Fehler“, sagte Regis Fuchs nach dem Spiel, „die ersten beiden Drittel spielten wir schwach.“ In der 28. Minute dann ein weiteres fragliches Tor. Die rote Lampe leuchtete auf, doch der Puck war gemäss SCL-Spieler und auch diversen Zuschauern nie im Tor, sondern am Pfosten gewesen. Nach kurzer Beratung aberkannte der Schiedsrichter das Tor. Der SCL war weiterhin spielbestimmend und hätte in der 32. Minuten nach mehreren Chancen von Gruber, Moser und Fischer die Führung ausbauen können, taten dies aber nicht. So blieb das 1:3 bis zum Drittelsende bestehen.

Im letzten Drittel begann der HCC dann, sein Spiel zu spielen. Mit einer doppelten Überzahl von 33 Sekunden hatten sie die optimale Chance das Spiel wieder in Ihre Bahnen zu lenken. Langenthal überstand zwar das 5 gegen 3 Boxplay, nicht aber die darauf folgende einfache Überzahl. Nico Spolidoro wurde vor dem Tor vergessen und dieser wusste das auszunutzen. Bekanntlich braucht der HC La Chaux-de-Fonds nur ein Tor um gleich noch ein zweites zu erzielen. Die Fans feuerten Ihre Mannschaft lautstark an. Vacheron war es schliesslich der den Aufwärtstrend in ein weiteres Tor umwandelte. 50 Minuten lang sah der SCL wie der sichere Sieger in einem sehr spannenden Spiel aus, doch durch das 3:3 wurde das Spiel erneut noch spannender, denn die Verlängerung wurde gleich angehängt. Beidseitig konnte man somit die drei Punkte nicht gewinnen, auf Langenthaler Seite nahm Coach Ehlers die Schuld auf sich: „Es war ein Wechselfehler von mir. Die doppelte Unterzahl, welche kurz darauf zum 2:3 führte, war unnötig.“ Regis Fuchs sah den Fehler ebenfalls in den Special Teams: „Wir haben die Powerplays nicht ausgenutzt. Zwei Mal 5 gegen 3 und dabei keine Tore zu erzielen ist schwach. Anfangs Saison war unser Powerplayspiel besser.“

In der ersten Verlängerung der Saison für den SCL wurden beidseitig eine Strafe gepfiffen so hätten eigentlich beide Seiten die Chancen zum vorzeitigen Sieg gehabt, das Penaltyschiessen aber musste entscheiden. Die ersten beiden Schützen auf beiden Seiten hatten kein Erfolg, Mondou war der erste der traf. Folgend kam Silvan Lüssy, dieser traf das Tor zwar nicht, weil Todeschini aber das Gehäuse verschob zählte der Penalty trotzdem als Tor. „Manchmal kann man das Glück erzwingen“, sagte Bärtschi, „vielleicht wurden wir mit diesem Penalty für unsere Arbeit belohnt.“ Die nächsten beiden Chaux-de-Fonniers vergaben während Baumgartner für Langenthal traf. Somit gewann der SCL mit 3:4 nach Penaltyschiessen (1:2 im Penaltyschiessen) und dies nach 15 Niederlagen in La Chaux-de-Fonds.

HC La Chaux-de-Fonds –SC Langenthal 3:4 (1:2, 0:1, 2:0) n.P.

Les Mélèzes. – 2910 Zuschauer. – SR: Westrich Sascha, Oberdörfer Patrick/Zosso Daniel

Tore: 2:51 Bärtschi (Murley) 0:1, 9:21 Pochon (Conte) 1:1, 13:58 Lüssy (Gurtner, Bochatay) 1:2, 20:08 Bärtschi (Murley, Lüssy) 1:3, 50:04 Spolidoro (Pasqualino, Christen/Ausschluss Gruber) 2:3, 54:03 Vacheron (Membrez) 3:3.

Penaltyschiessen: Fuchs, Gruber, Vacheron, Murley treffen nicht, Mondou, Lüssy treffen, Neininger trifft nicht, Baumgartner trifft, Christen trifft nicht.

Strafen: 5x2 Strafminuten gegen La Chaux-de-Fonds plus 10 Minuten Disziplinarstrafe gegen Conte, 7x2 Strafminuten gegen Langenthal

Langenthal: Walter; Randegger, Wegmüller; Fäh, Aegerter; Bochatay, Gurtner; Bruderer; Murley, Lüssy, Bärtschi; Moser, Bodemann, Gruber; Gerber, Baumgartner, Fischer; Kummer, Schäublin, Blaser.

HC La Chaux-de-Fonds: Hecquet(ab 20:08 Todeschini); Membrez, Vacheron; Emery, Morant; Du Bois, Daucourt; Frutig, Girardin; Neininger, Fournier, Bochatay; Fuchs, Pasqualino, Mondou; Christen, Conte, Turler; Pochon, Masa, Spolidoro

Bemerkungen: Langenthal ohne Larose (krank), Buri und Hohlbaum (1. Liga). HC La Chaux-de-Fonds ohne Baur (verletzt). 58:21 Lattenschuss Bodemann.