Es hätte ein himmlischer Abend werden können

Von Leroy Ryser

Der neue Eric beim SC Langenthal, Kanadier Eric Himelfarb, schlug bereits bei seinem ersten Spiel zu. Seine zwei Tore reichten aber nicht für den Sieg des SC Langenthal. „Es ist ein bizarres Gefühl. Ich hasste es gegen Langenthal zu spielen. Heute spiele ich mit Ihnen!“ sagte Himelfarb. Thurgau bezwang den SCL und ist nun verlustpunktemässig gleichweit wie der SC Langenthal. „Es war ein wichtiger Sieg“, sagte Fabio Schumacher, Thurgau gewinnt vor 1120 Zuschauern mit 4:2.

Das Spiel zwischen dem SC Langenthal und dem HC Thurgau war in erster Linie ein Kampf um den sechsten Platz. Thurgau die, die beiden letzten Partien für sich entscheiden konnten, waren heute nicht die Favoriten, nach den letzten Spielen ist diese Rolle dem SCL zugeteilt worden. Das Spiel aber war im ersten Drittel alles andere als eine Gala und ein Schlagabtausch um die wichtigen Punkte. Die beiden Mannschaften wechselten sich mit Druckperioden ab, nennenswerte Chancen oder Torhüterparaden blieben aber beidseitig aus. Auch im einzigen Überzahlspiel des Drittels, auf Seiten des SC Langenthals, war auch nicht viel weltbewegendes zu sehen, so war es nach dem ersten Drittel noch 0:0.

Im zweiten Drittel erzielte Langenthal mit einem schnellen Angriff über rechts und ein paar sauberen Pässen das 1:0. Eric Himelfarb erzielte bei seinem Debüt auch gleich das erste Tor, nachdem er schräg alleine auf Torwart Klingler zufahren konnte. „Es war ein komisches Eishockey für mich. Ich kannte keinen Namen und konnte mich erstmals auf dem Eis nicht verständigen mit meinen Kollegen“, sagte der Torschütze, „ich freute mich aber in dieser Linie zu spielen. Murley und Lüssy sind super Spieler.“ Doch auch der HCT erwachte. Im ersten Powerplay erzielte Fabio Schumacher von der blauen Linie aus den Ausgleich. Torhüter Walter war dabei die Sicht verdeckt. Kurz darauf war es aber erneut die erste Linie um Eric Himelfarb, die in Aktion traten. Nach einem Querpass, vor dem Torhüter durch, von Matt Murley stand Eric Himelfarb alleine vor dem Tor. Dieser nahm den Puck in aller Ruhe an und schob zum 2:1 ein. „Ich hasste es in Langenhal zu spielen. Ich konnte nie Tore schiessen gegen Eichmann. Ich freute mich über meine ersten Tore in Schoren“, sagte der Torschütze.

Der Thurgauer Ausgleich liess ein wenig auf sich warten kam aber doch noch. Dommen erzielte nach einer Direktabnahme den erneuten Ausgleich, mit welchem die Teams in die Pause gingen. Fabio Schumacher: „Es war anstrengend, immer wieder einem Tor nachzuspringen. Das ganze Spiel hat viel Kraft gekostet.“

Im dritten Drittel konnte gar kein richtiges Spiel entstehen. Chancen waren rar, genauso wie kreative Angriffe. Einzig bei Langenthal waren Angriffe zu erkennen, denn sobald Eric Himelfarb in Scheibenbesitz war, wurde das Spiel schneller und kreativer. „Wir konnten ein schnelles Spiel aufziehen. Thurgau war sehr defensiv und nutzte seine Chancen enorm gut aus“, sagte Himelfarb. Die Thurgauer waren effizient, das Tor viel aber ganz überraschend, nachdem einige Pässe im Offensiven Drittel gespielt waren, legte Brulé den Puck an Walter vorbei ins Tor. Walter hatte auf einmal Arbeit vor sich. Balerna sprintete alleine aufs Tor zu, wurde aber vom Keeper gestoppt. Die Thurgauer bekamen Aufwind und hatten auf einmal zahlreiche Chancen. Heinz Ehlers versuchte den Aufwind zu bremsen und durch ein Time-Out dem SCL die Strategie für ein Tor darzustellen. Dies gelang aber nicht. Dommen erzielte das 2:4 auf das leere Tor. Es hätte der Abend von Eric Himelfarb werden können, Thurgau machte Ihm da aber einen Strich durch die Rechnung. „Es war ein guter Start, aber die drei Punkte konnten wir nicht gewinnen. Das war sehr schade“, sagte Himelfarb nach dem Spiel. Thurgau kann nun auf Langenthal aufschliessen. Nächstes Ziel ist es den SCL zu überholen, sagte Fabio Schumacher. „Wir schauen nun Spiel für Spiel. Ziel ist es aber auch den Abstand auf den Strich zu vergrössern. Thurgau gewinnt die dritte Direktbegegnung gegen Langenthal, diese mit 4:2.

26. Runde Meisterschaft Nationalliga B

SC Langenthal – HC Thurgau 2:4 (0:0, 2:2, 0:2)

Schoren. – 1120 Zuschauer. – SR: Massy Didier, Huggenberger Marc/Wüst Simon

Tore: 23:00 Himelfarb (Murley, Randegger) 1:0, 26:14 Schumacher (Küng/Ausschluss Aegerter) 1:1, 29:36 Himelfarb (Murley, Lüssy) 2:1, 38:03 Dommen (Brulé, Küng) 2:2, 54:40 Brulé (Küng, Dommen) 2:3, 59:44 Dommen (Brulé Küng/aufs leere Tor) 2:4.

Strafen: 1x2 Strafminuten gegen Langenthal, 1x2 Strafminuten gegen Thurgau.

Langenthal: Walter; Randegger, Wegmüller; Fäh, Aegerter; Bochatay, Gurtner; Kummer; Murley, Lüssy, Bärtschi; Gruber, Bodemann, Moser; Baumgartner, Himelfarb, Gerber; Blaser, Schäublin, Fischer.

Thurgau: Klingler; Schumacher, Ganz; Ott, Ambass; Jaag, Camichel; Marugg, Hiltebrand; Küng, Dommen, Brulé; Gartmann, Plankl, Trachsler; Schoop, Fehr, Lemm; Balerna, Capaul, Zbinden.

Bemerkungen: Langenthal ohne Bruderer (überzählig), Larose (krank), Buri und Hohlbaum (1. Liga). HC Thurgau komplett. 58:55 Time-Out Langenthal. 58:55-59:44 Langenthal ohne Torwart Walter zugunsten eines sechsten Feldspielers.