Effiziente Genfer besiegen zahnlose Tiger

Von Roland Jungi

Nicht zu Unrecht belegen die Servettiens einen Spitzenplatz in der aktuellen Meisterschaft. Das Team von Trainer McSorley besiegte die Tigers diskussionslos mit 5:0 Toren. Die solide Abwehr der Gäste war heute der Grundstein zum Erfolg der Romands. Morris Trachsler (2 Tore) und Goalie Tobias Stephan (Shut-Out) mutierten zu den herausragenden Spieler der Partie.

Mit vielen Lorbeeren stiegen die Tigers ins Spiel gegen Servette ein. Doch die Emmentaler mussten sich schnell einmal heftigen Gegenwind um die Nase wehen lassen, obschon sich das Team von Trainer Christian Weber aggressiv zeigte und so die Gäste in die Schranken weisen wollten. Was aber die erneut zahlreich aufmarschierten Fans der Emmentaler im ersten Abschnitt von ihren Lieblingen vorgesetzt erhielten, gab einige Fragen auf. Zum einen produzierten die Spieler zu viele individuelle Fehler und zum andern konnten sich diese bei ihrem Gegner bedanken, dass dieser diese nicht mit Gegentreffern bestraften. Deshalb sollte das Startdrittel torlos bleiben.

An dieser Situation änderte sich bis zur Spielhälfte nichts, obschon Die Servettiens den Druck auf Goalie Schoder erhöhten. Aus der soliden Abwehr heraus schoss Verteidiger Randegger, der ehemalige Spieler des SC Langenthal, die logische Genfer-Führung. Danach überstanden die Tigers eine Unterzahl. Die Langnauer bekamen die Gelegenheit, den Ausgleich im Power-Play zu erzielen und verschuldeten ein Bully in der eigenen Zone. Höhener gewann das Face-Off und Trachsler vollstreckte eiskalt. Kurz vor dem zweiten Sirenenton schlugen die Genfer erneut zu. Mit der Leichtigkeit des Toreschiessens verwertete Savary das geniale Zuspiel von Deruns für Schoder unhaltbar zum 0:3.

Das letzte Drittel bekam schnell den Erledigungscharakter. Zum einen sicherte sich Tobias Stephan den verdienten Shut-Out und zum andern reihte sich die vierte Sturmlinie der Genfer in die Torschützenliste ein. Nach dem letztlich hochverdienten 6:0-Auswärtssieg meinte Doppeltorschütze Morris Trachsler: "Wir wussten, dass es uns die Langnauer nicht einfach machen würden. Deshalb musste bei uns alles stimmen. Mit der nötigen Konzentration und den ausgeglichenen vier Sturmreihen sowie unserem Goalie konnten wir die drei Punkte gewinnen. Vor allem die solide Defensivleistung, welche wir zurzeit praktizieren, war der Grundstein zum Sieg und ich gönne Goalie Stephan dessen verdienten Shut-Out." Realistisch analysierte Tigers Torhüter Matthias Schoder die Niederlage: "Wir haben sehr gut begonnen, aber viele Fehler gemacht und gleichzeitig die dummen Gegentore kassiert. Wir sind zu wenig effizient in der Abwehr und haben heute zu viel gewollt. Um aus der Negativspirale heraus zu kommen, sind wir gezwungen, weiter hart ans uns zu arbeiten!" Ob dies genügt, um in die Play-Offs zu kommen, darf nach dem heutigen Spiel gezweifelt werden.

SCL Tigers - Genève-Servette 0:5 (0:0, 0:3, 0:2).

Ilfishalle. - 4332 Zuschauer. - SR Kurmann; Arm/Küng.

Tore: 30. Randegger (Toms, Kolnik) 0:1. 36. Trachsler (Höhener, Cadieux / Ausschluss Bezina!) 0:2. 39. Savary (Deruns, Salmelainen) 0:3. 48. Florian Conz (Rivera, Hürlimann) 0:4. 60. (59:04) Trachsler (Cadieux, Salmelainen) 0:5.

Strafen: je 3-mal 2 Minuten.

SCL Tigers: Schoder; Blum, Murphy; Gmür, Lüthi; Christian Moser, Naumenko; Flückiger; Claudio Moggi, Camenzind, Sandro Moggi; Simon Moser, Sutter, Helfenstein; Larose, Bieber, Brooks; Lemm, Gerber, Haas; Schild.

Genève-Servette HC: Stephan; Bezina, Mercier; Malik, Vukovic; Breitbach, Höhener; Salmelainen, Savary, Deruns; Randegger; Kolnik, Rubin, Toms; Suri, Trachsler, Cadieux; Hürlimann, Florian Conz, Rivera; Maurer.

Bemerkungen: Tigers ohne Benjamin Conz (gegen Servette nicht spielberechtigt), Reber, Cunti, Daigle (alle krank), Kern (verletzt). Servette ohne Gobbi, Antonietti, Pivron (alle verletzt). - Benjamin Conz bei der Ehrung der Best-Players für seinen Titel (bester Goalie) an der U-20-WM geehrt. Corey Larose (SC Langenthal) für 2 Spiele mit B-Lizenz bei den SCL Tigers. - Best-Players: Simon Moser / Daniel Rubin.