Gottérons Play-Off Träume werden immer realistischer

Von Roland Jungi

Der 3:1-Sieg der Mannschaft von Trainer Serge Pelletier stand nie ernsthaft in Gefahr. Im Gegensatz dazu sind die Chancen des Teams von Christian Weber, sich für die Play-Offs zu qualifizieren, auf ein Minimum geschrumpft, obschon rein rechnerisch noch alles möglich ist.

Man ist beinahe schon versucht, die Behauptung aufzustellen, die Tigers seien den Fribourgern bei ihrem verdienten Sieg Spalier gestanden. Weit gefehlt. Mit einer nur durchschnittlichen Leistung erspielte sich Gottéron in einem kämpferischen Derby die drei wichtigen Punkte, um die Qualifikation zu den Play-Offs zu erreichen. Die Tigers zeigten grosses Kämpferherz, schossen den Anschlusstreffer zu spät. Diese konnten sich immer wieder bei Torhüter Benjamin Conz, dem mit Abstand besten Langnauer, dass die Niederlage nicht noch deutlicher zu Gunsten der Gastgeber ausfiel.

Die Fribourger zeigten in der zum 19. Mal restlos ausverkauften Patinoire de St-Léonard von Beginn weg auf, wer Herr im Hause ist. Nur kurz kam Spannung auf, als die Tigers zum ersten Mal Power-Play spielten. Naumenko und Sutter vergeigten gute Möglichkeiten. Besser machten es die Gastgeber bei ihrem ersten Überzahlspiel. Mit einem Kabinettstück schoss Plüss das hochverdiente 1:0. Dieser resümierte die Partie wie folgt: "Es war heute alles andere als einfach, uns gegen die unangenehmen Tigers durchzusetzen. Wir mussten bis zum Schluss fighten. Goalie Conz spielte sensationell. Wir waren letztlich zu wenig konsequent, konnten nach dem Gegentor sofort reagieren und gewannen verdient." Die Reaktion der Tigers fiel kurz aber erfolglos aus. Als Schild in der 15. Minute eine dumme Strafe kassierte, skorte Mowers auf einfache Art und Weise. Zum zweiten Mal hatte Goalie Conz nicht den Hauch einer Chance. Im weiteren Verlauf der Partie waren die Fribourger ihren Gästen immer einen Schritt voraus. Kurz vor Drittelsende machte Torhüter Caron mit einem Big-Save Torgelüste von Brooks sehenswert zunichte.

Die Dominanz der Gastgeber hielt auch im Mittelabschnitt an. Die Schlüsselszene zu Ungunsten der Tigers geschah in der 21. Minute. Helfenstein, zu leger, vermochte den Konter nicht erfolgreich abzuschliessen, Caron wehrte mit einer mirakulösen Parade ab. Dass Fribourg die zahlreichen, individuellen Fehler der Tigers nicht resolut in weitere Tore ummünzten, war etwas ungewohnt. Zum einen vergeigten die Langnauer Stürmer wenige Chancen und zum anderen gingen die Gastgeber mit ihren Möglichkeiten zu generös um.

Für lediglich vier Minuten keimte nach dem Tor von Camenzind bei den Tigers Hoffnung auf, sich in die mögliche Overtime zu retten. Der 28jährige Stürmer meinte nach dem Spiel: "Die Niederlage wäre vermeidbar gewesen. Einmal mehr sprache die dürftige Chancenauswertung (1. Tor nach 194 torlosen Minuten) gegen uns. Wir mussten zu grossen Aufwand betreiben und Gottéron bestrafte uns mit zwei Power-Play Treffern." Der Emmentaler Stürmer sagte weiter: "Wir müssen morgen gegen Biel wie heute aufspielen und die sich bietenden Chancen resolut in Tore verwandeln." Mit seinem Treffer räumte Top Scorer Aubin sämtliche Diskussionen sechs Minuten vor dem Ende aus. Deshalb durften die Fribourger Fans einen verdienten Sieg ihrer Lieblinge feiern. Damit werden die Chancen, dass die Gastgeber an den Play-Offs mitspielen können, immer grösser, da der Abstand zum heute spielfreien Biel, dem ernsthaftesten Mitstreiter, kurzzeitig auf 8 Punkte angewachsen ist.

Fribourg-Gottéron - SCL Tigers 3:1 (2:0, 0:0, 1:1).

Patinoire de St-Léonard. - 7000 Zuschauer (ausverkauft!). - SR Eichmann/Kurmann; Fluri/Kaderli.

Tore: 11. Plüss (Sprunger, Birbaum / Ausschluss Brooks) 1:0. 15. Mowers (Heins / Ausschluss Schild) 2:0. 51. Camenzind (Murphy / Ausschluss Plüss) 2:1. 54. Aubin (Lakhmatov) 3:1.

Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Gottéron; 7-mal 2 Minuten gegen SCL Tigers.

HC Fribourg-Gottéron: Caron; Collenberg, Heins; Birbaum, Abplanalp; Ngoy, Lukas Gerber; Leuenberger, Loeffel; Lakhmatov, Aubin, Mowers; Plüss, Hasani, Sprunger; Knöpfli, Jeannin, Casutt; Lauper, Botter, Leblanc.

SCL Tigers: Conz; Blum, Murphy; Reber, Lüthi; Simon Moser, Naumenko; Gmür; Claudio Moggi, Camenzind, Sandro Moggi; Simon Moser, Sutter, Helfenstein; Haas, Bieber, Brooks; Lemm, Adrian Gerber, Schild.

Bemerkungen: Gottéron ohne Wirz, Bykov (beide verletzt), Ouellet (überzähliger Ausländer). Tigers ohne Cunti, Daigle (beide krank), Flückiger (verletzt), Kern (überzählig). - Trauerminute vor dem Spiel für die verstorbene Mutter von Daniel Baudin, Verwaltungsratspräsident von Fribourg-Gottéron.. - Time-Outs: Gottéron: 51:00; Tigers: 53:41. - Best-Players: Sébastien Caron / Benjamin Conz.