Gottéron ausser Play-Off Form!

Von Roland Jungi

Mit einer unterdurchschnittlichen Leistung gewannen die Luganesi eine über weite Strecken niveauarme Partie mit 3:2-Toren. Das Team von Chefcoach Mike McNamara nutzte eine Dummheit von Fribourg Stürmer Botter eiskalt aus. Die Drachen agierten mehrheitlich als Auswärtsteam, sündigten im Abschluss, praktizierten ein ultraschlechtes Power-Play und zahlten letztlich die Zeche dafür. Play-Off Gegner Davos wird sich aber am kommenden Samstag hüten, die heutige Leistung der Fribourger als Gradmesser zu nehmen. Lugano tankte mit dem Sieg zum Start der Play-Outs gegen die Lakers viel Selbstvertrauen.

Da schon im Vorfeld des letzten Qualifikationsspiels der laufenden Meisterschaft für die Drachen alles, ausser des Gegners in den Play-Off Viertelfinals, geregelt war, standen die Vorzeichen gut, in den Genuss eines guten Matches zu kommen. Die Teams hielten sich daran. Nach lediglich 76 Sekunden eröffnete Hasani, nach klugem Pass von Sprunger, das Skore und liess Goalie Caron, dem ehemaligen Drachen, nicht den Hauch einer Chance. Ausgerechnet der 4. Sturmreihe der Luganesi gelang nach acht Minuten der schmeichelhafte Ausgleich. Murray fackelte vor Caminada, welcher heute den Vorzug vor Huet bekam, nicht lange. Quasi im nächsten Angriff der Einheimischen fand Mowers in Caron seinen Meister. Beim ersten Power-Play gelang den Tessinern nichts Zählbares. Im Zweiten kurz danach bedankte sich Reuille für seine Freiheiten, dieser schlich sich im Rücken der Gottéron Verteidigung davon, die erstmalige Führung. Doch die Reaktion der Drachen folgte vehement. Nur 22 (!) Sekunden benötigte das Team um Neo-Chefcoach René Matte für die richtigen Verhältnisse in der nicht ausverkauften FKB-Arena zu sorgen. Bis zur ersten Pause lag das dritte Tor der Drachen mehrmals in der Luft. Leblanc, welcher nach der Saison zu den SCL Tigers wechselt, und Aubin vergeigten gute Möglichkeiten.

Die Geschichte des Mittelabschnitts muss dem Attribut „ausser Spesen nichts gewesen“ zugeschrieben werden. Beide Mannschaften bekamen abwechselnd die Gelegenheit, sich im Power-Play für die anstehenden Play-Off oder Play-Out Partien zu versuchen. Entweder scheiterten die Specialteams im Offensivbereich an ihrem Unvermögen oder an den guten Paraden von Pascal Caminada und Sébastien Caron. Deshalb werden die beiden Chefcoaches bis am kommenden Samstag noch etwelche Arbeit zu bewältigen haben.

Was sich schon im Mitteldrittel abzeichnete, fand im Schlussdrittel seine logische Fortsetzung. Sowohl die Fribourger als auch die Luganesi blieben den treuen Fans weiter vieles schuldig. Chancen konnten sich beide Equipen erspielen, doch das wars. Vor allem verpassten es die Einheimischen zwischen der 53. und 54. Minute den Sack zuzumachen, als die Fribourger in doppelter Überzahl agieren konnten. Kläglich vergeigte das Team um Chefcoach Matte diese gute Möglichkeit. Dies führte dazu, dass es zur Overtime kam. Cédric Botter musste von der Strafbank aus mitverfolgen, wie Chris Bourque nach nur 17 Sekunden dessen Dummheit mit 3:2-Siegestreffer für die Tessiner ausnutzte.

Fribourg-Gottéron - Lugano 2:3 (2:2, 0:0, 0:0, 0:1) nP.

FKB-Arena. - 6300 Zuschauer. - SR Eichmann/Rochette; Dumoulin/Zosso.

Tore: 2. Hasani (Sprunger, Birbaum) 1:0. 8. Murray (Jörg) 1:1. 13. (12:56) Reuille (Murray, Kienzle / Ausschluss Botter) 1:2. 14. (13:19) Plüss (Sprunger) 2:2. 60:17 Bourque (Genoway, Popovic / Ausschluss Botter) 2:3.

Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Gottéron; 6-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Romy-Check gegen den Kopf) gegen Lugano.

HC Fribourg-Gottéron: Caminada; Heins, Collenberg; Ngoy, Birbaum; Loeffel, Abplanalp; Gerber; Sim, Jeannin, Lauper; Sprunger, Hasani, Plüss; Mowers, Aubin, Knoepfli; Leblanc, Botter, Lakhmatov; Wirz.

HC Lugano: Caron; Julien Vauclair, Kamber; Ulmer, Popovic; Nodari, Kienzle; Bourque, Genoway, Domenichelli; Profico, Sannitz, Reuille; Kostovic, Conne, Tristan Vauclair; Jörg, Romy, Murray.

Bemerkungen: Gottéron ohne Bykov, Rytz (beide krank), Melin (verletzt), Lüssy, Leuenberger (beide überzählig). Lugano ohne Nummelin, Hirschi (beide verletzt), Hennessy (überzähliger Ausländer), Terrazzano (überzählig). - Lugano ab 59:40-60:00 ohne Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers.

Time-Outs: Gottéron: 52:44; Lugano: 59:06.

Best-Players: Gottéron: Julien Sprunger; Lugano: Sébastien Caron.