Sprunger schiesst Biel ab

Von Urs Berger

Der EHC Biel verliert gegen Fribourg-Gottéron mit 4:1. Matchwinner war Julien Sprunger, welcher in der 32. Minute mit dem 3:1 für die Entscheidung sorgte.

Was ist mit dem EHC Biel los? Seit den beiden Siegen zu Saisonstart (Ambri, Bern) scheint nichts mehr für die Bieler zu laufen. Der Sieg gegen Langnau in der regulären Spielzeit war offenbar nur ein Aufflackern. Es scheint, als sei bei den Seeländern Verunsicherung eingekehrt. Oder hat doch der (zu) gute Start dazu geführt, dass man nun ein wenig überheblich wurde? Egal welche Aussage stimmt, in Fribourg war man nach gut 30 Minuten entzaubert und wieder auf dem Boden der Realität gelandet. Julien Sprunger konnte die ersten drei Tore für den Gastgeber erzielen und kam bei zwei der drei Treffer alleine vor das Tor. Den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer von Marc Wieser erwies sich nur als Strohfeuer. Danach lehnte sich Biel wieder zurück und vermochte nicht zu überzeugen. Als in der 33. Minute Tristan Vauclair dann alleine vors Tor kam und Reto Berra zwischen den Beinen zum 4:1 bezwang, war den anwesenden Zuschauern klar, wer das Spiel nach Hause bringen würde.

Defensive Mängel – offensive Inkonsequenz

Würde man ein Lehrbuch über die Fehler die im Eishockey zu vermeiden wären schreiben, so könnte man ohne Wenn und Aber das heutige Spiel der Bieler als bestes Beispiel verwenden. Nichts gelang. Alles schien ein Stückwerk zu sein. Angefangen beim verunsicherten Schlussmann Reto Berra, dann weiter zur nicht bestehenden Verteidigung und zum inkonstanten Sturm. Als Trainer Kevin Schläpfer nach dem 3:1 in der 32. Minute sein Time-out nahm, hoffte mancher der anwesenden Bieler Anhänger auf eine heilende Wirkung. Doch der ehemalige Leitwolf des SC Bern, Sébastien Bordeleau, nahm zu Unzeiten eine Strafe und machte die Bemühungen seiner Teamkollegen zu Nichte. Kaum war seine Strafe durch, musste Mathieu Tschantré ebenfalls auf die Strafbank. Auch hier wegen einer Undiszipliniertheit.

Tom Preissing verloren

Kaum war das letze Drittel wieder im Gange, erwischte es Tom Preising mit einer Verletzung. Der kanadische Topscorer wollte Simon Gamache checken und fiel dabei unglücklich auf die Schlittschuhe seines Gegners. Danach versuchte der Bieler noch aufzustehen, doch er musste sich taumelnd fallen lassen. Nach mehrminütiger Pflege auf dem Eis wurde Preissing danach zu genaueren Abklärungen ins Spital überführt. Offenbar hat sich der Seeländer eine Hirnerschütterung zu gezogen. Mit ihm verlor der EHC Biel den Topscorer. Und seine Abwesenheit war spürbar. Nach diesem Ausfall passte nichts mehr bei Biel.

Telegramm:

HC Fribourg-Gottéron – EHC Biel 4:1 (2:1;2:0; 0:0)

BCF Arena, Fribourg. – 6000 Zuschauer. - SR: Stricker; Arm, Müller.

Tore: 6:54 Sprunger (Bykov, Plüss; Ausschluss Fröhlicher) 1:0; 14:52 Sprunger (Birbaum 2:0; 15:22 Wieser (Mieville, Spylo) 2:1; 31:34 Sprunger (Hykov, Plüss) 3:1; 32:06 Vauclair (Botter, Cadieux) 4:1.

Strafen: Fribourg 1 x 2`; Biel 4 x 2`

Fribourg: Huet (Rytz); Collenberg, Heins; Birbaum, Ngoy; Barinka, Loeffel; Abplanalp, Merola; Gamache, Hasani, Rosa; Plüss, Bykov, Sprunger; Vauclair, Botter, Cadieux; Knoepfli, Lüssy, Brügger.

Biel: Berra (Streit); Kparghai, Gossweiler; Preissing, Wellinger; Steinegger, Huguenin; Gerber; Ehrensperger, Peter, Tschentré; Wieser, Miéville, Spylo; Lauper, Bordeleau, Beaudoin; Zigerli, Wetzel, Fröhlicher.

Bemerkungen: Fribourg ohne Gerber, Dubé und Jeannin (alle Verletzt) – Biel ohne Gloor, Haas (alle Verletzt); Scalzo überzählig – 32:06 Time-Out Biel – 44. Preissing verletzt ausgeschieden.