Klarer Sieg des SC Bern im Berner Derby

Von Rolf Probst

Zum ersten Mal in der noch jungen Saison gewann der SC Bern vor heimischem Publikum das Punktemaximum. Der SC Bern lieferte gegen den Kantonsrivalen aus dem Emmental eine überzeugende Darbietung ab und gewann deutlich mit 7:3. Die SCL Tigers wehrten sich, so gut sie konnten und hatten ebenfalls diverse gute Chancen, aber gegen diesen stark aufspielenden SC Bern war heute Abend spätestens ab dem zweiten Drittel wenig bis gar nichts auszurichten.

Das Berner Derby begann mit einem flotten Tempo, mit leichten Vorteilen für den SC Bern. Und dies zahlte sich schon in der 3. Minute aus. Das Tor für den SC Bern fiel jedoch glücklich, da Jean-Pierre Vigier den SCL Tigers Torhüter Robert Esche von der Seite anschoss und der Puck dann irgendwie den Weg ins Tor der Emmentaler fand. Die SCL Tigers zeigten sich jedoch keineswegs geschockt und griffen ihrerseits immer wieder gefährlich an. Diese Bemühungen wurden belohnt durch den Ausgleichstreffer von Langnaus Topscorer Pascal Pelletier zum 1:1. Herrlich von Simon Moser angespielt, konnte er völlig freistehend den Puck im Berner Tor versenken. Marco Bührer konnte gegen diesen Schuss absolut nichts ausrichten. Sofort kam jedoch die Reaktion des SC Bern. Innert kurzer Zeit erspielte sich der SC Bern mehrere gute Chancen. Dieser Druck führte zum 2:1 durch Ryan Gardner, welcher einen Schuss von Jean-Pierre Vigier unhaltbar ablenkte. Die SCL Tigers spielten jedoch unbeirrt weiter und hatten sehr gute Chancen zum Ausgleich. Eine Strafe gegen Langnaus Routinier Jörg Reber stoppte diesen Schwung. Der SC Bern baute sofort ein gutes Powerplay auf und kam zu diverses Chancen. Der Druck wurde zu gross und Byron Ritchie schoss in Überzahl das 3:1. Die Freude über den Zweitore-Vorsprung währte jedoch nur 19 Sekunden. Wohl noch mit den Gedanken beim Torjubel wurden die Berner im Gegenzug eiskalt erwischt. Simon Lüthi schloss einen schönen Konter zum 3:2-Anschlusstreffer ab.

Das zweite Drittel begann mit einem Doppelschlag von Marc Reichert, welcher in diesem Spiel schon eine Vorentscheidung bedeutete, obwohl die SCL Tigers danach noch mehrere gute Möglichkeiten ausliessen. Zuerst verwertete Marc Reichert ein herrliches Zuspiel von Jean-Pierre Vigier. Dieser stoppte herrlich hinter dem Tor den Puck, welcher Langnaus Goalie Robert Esche der Bande entlang spielen wollte. Kurze Zeit bediente erneut Jean-Pierre Vigier seinem Sturmpartner Marc Reichert und dieser liess Robert Esche keine Chance. Nach dem 5:2 war die Spannung aus dem Spiel. Berns Johann Morant und Langnaus Topscorer Pascal Pelletier lieferten sich hinter dem Tor von Marco Bührer eine saftige Keilerei, aus welcher Berns Johann Morant als gefeierter Sieger hervorging. Beide Spieler wurden für diese Einlage unter die Dusche geschickt. Pascal Berger machte in der 35. Minute das 6:2 und sorgte so für die endgültige Entscheidung in diesem Berner Derby.

Für das letzte Drittel wechselten die Langnauer den Goalie. Urban Leimbacher übernahm den Platz von Robert Esche. Der SC Bern beschränkte sich nur noch auf die Kontrolle des Spiels, so dass das 3. Drittel mehr einem Trainingsspiel gleich kam. Wie sagt ein Berner Sprichwort so schön: „Der Mist war spätestens ab der 35. Minute gefahren“. Den SCL Tigers muss man dabei hoch anrechnen, dass sie bis zum Schluss weiter total kämpferischen Einsatz boten und sich nicht einfach so vorführen liessen. Kurz vor Schluss fielen noch die Treffer zum 7:2 durch Joel Kwiatowski im Powerplay und zum 7:3 durch Claudio Moggi. Dabei blieb es und der SC Bern gewann verdient in dieser Höhe die Emmentaler.

Aus einem starken Mannschaftsgefüge kann heute Abend vor allem Jean-Pierre Vigier hervorgehoben werden, welcher an fünf der ersten sechs Tore (1 Tor, 4 Assists) beteiligt war.

SC Bern – SCL Tigers 7:3 (3:2; 3:0; 1:1)

PostFinance-Arena, Bern – 16‘038 Zuschauer. - SR: Kurmann; Fluri, Müller

Tore: 3. Vigier (Gardner, Roche) 1:0; 10. Pelletier (S. Moser, Bucher) 1:1; 12. Gardner (Vigier, Kwiatowski) 2:1; 19. Ritchie (Roche, Vigier / Ausschluss Reber) 3:1; 19. Lüthi (Haas) 3:2; 22. Reichert (Vigier) 4:2; 25. Reichert (Vigier, Gardner) 5:2; 35. Berger (Kwiatowski, Ritchie) 6:2; 56. Kwiatowski (Rüthemann, Gardner / Ausschluss S. Moser) 7:2; 59. C. Moggi (S. Moggi, Gerber) 7:3

Strafen: SC Bern 2 x 2 Min. plus 1 x 5 Min. plus Spieldauerstrafe (Johann Morant); SCL Tigers 4 x 2 Min. plus 1 x 5 Min. plus Spieldauerstrafe (Pascal Pelletier)

SC Bern: Bührer (Gigon); Höhener, Roche, Kwiatkowski, Meier, Gerber, Morant; Vermin, Ritchie, Berger; Scherwey, Froidevaux, Fritsche; Rüthemann, Plüss, Déruns; Reichert, Gardner, Vigier; Neuenschwander

SCL Tigers: Esche (ab 40. Leimbacher); Reber, Rytz, Stettler, Lardi, Lüthi, Lindemann, Ch. Moser; S. Moser, Pelletier, Bucher; Haas, McLean, Leblanc; C. Moggi, Perrault, S. Moggi; Genazzi, Gustafsson, Gerber; Rexha

Bemerkungen: SC Bern ohne Furrer, Hänni, Jobin, Lötscher (alle verletzt) – SCL Tigers ohne Neff (krank), Schilt (verletzt) – 7. Min. Anton Gustafsson, SCL Tigers mit Hirnerschütterung verletzt ausgeschieden.