Joël Vermin schiesst SCB zum Sieg

Von Rolf Probst

Berns zweitjüngster Spieler im Team machte heute Abend den Unterschied aus. Mit seinen beiden Toren war Joël Vermin neben Marco Bührer der Matchwinner für den SC Bern beim 2:0-Heimspiel gegen ein sehr bescheidenes Genève-Servette.

Nach seinem Comeback für den SC Bern gestern in Kloten, spielte Jean-Pierre Dumont nach sieben Jahren zum ersten Mal wieder vor dem Berner Anhang. Damals hiess das Stadion „Berner Allmendstadion“ und heute ist es die moderne PostFinance-Arena. Noch vor Spielbeginn musste Berns Trainer Antti Törmänen eine Umstellung vornehmen. Andreas Hänni bekam beim Warm-up wieder seine Schwindelgefühle, so dass ein Einsatz unmöglich war. An seine Stelle in der Verteidigung rückte Marc Reichert, welcher eigentlich als 13. Stürmer vorgesehen gewesen wäre. Das Spiel begann äusserst diszipliniert, beide Teams agierten aus einer sicheren Abwehr, so dass es selten vor den Toren gefährlich wurde. Nach je einem Pfostenschuss (Chris Rivera für Servette und Jean-Pierre Dumont für Bern) übernahm der SC Bern vermehrt die Initiative und erspielte sich einige Chancen. Obwohl der SC Bern nicht drückend überlegen war, gelang ihnen in der 14. Spielminute die nicht unverdiente Führung. Ryan Gardner’s Schuss ging neben dem Gehäuse von Tobias Stephan vorbei, wurde dann auf der anderen Seite zur idealen Vorlage für Joël Vermin. Der junge Berner Stürmer schaltete am Schnellsten und schoss direkt zum 1:0 für den SC Bern ein. Auf Grund der Spielanteile ging die Führung in Ordnung. Das grosse Sorgenkind der Berner ist das Powerplay. Kurz nach der Führung hatten sie die Möglichkeit, mit einem Mann mehr zu agieren, aber in diesen zwei Minuten konnte sich der SC Bern weder im Angriffsdrittel festsetzen noch gute Chancen herausspielen. So blieb es nach 20 Minuten bei diesem knappen Ein-Tore-Vorsprung.

Zu Beginn des zweiten Drittels musste der Ex-Servettien Martin Höhener auf die Strafbank, was den Genfern die Chance zum Ausgleich bot. Doch im Boxplay (an vierter Stelle in der Liga) ist der SC Bern viel erfolgreicher als im Powerplay (nur der letzte Platz!). Weil die Berner sehr gut standen, liessen sie Servette nicht viel gutes Eis in diesem Powerplay. Es blieb weiterhin bei der Führung für den SCB. Es war kein schlechtes Spiel, aber eben auch nicht das grosse Spektakel. Es benötigte dann schon wieder eine Strafe, damit es Action auf dem Eis gab. Doch waren es nicht die Berner, welche in Überzahl grosse Chancen hatten, sondern Genfs Rico Fata, der in Unterzahl alleine auf Marco Bührer losziehen konnte. Doch auf den Berner Goalie ist Verlass. Er hielt mit seiner starken Parade die Führung fest. Der SC Bern spielt bei fünf gegen fünf besser als mit einem Mann mehr. Ein ganz junger Spieler hatte heute Abend beim SC Bern seinen grossen Abend. In der 37. Minute zog Joël Vermin, von Ryan Gardner perfekt lanciert, alleine auf Tobias Stephan los und versenkte den Puck eiskalt in die linke hohe Ecke zum 2:0 für den SCB.

Auch in Drittel Nummer drei bot sich den Zuschauern nichts Spektakuläres. Der SC Bern führte zwar ungefährdet mit 2:0, dies war jedoch mehr der Harmlosigkeit von Servette als der eigenen Souveränität zu verdanken. Servette passte sich im Powerplay dem Niveau des SC Bern an. Es war genau gleich schwach wie jenes der Berner. Und wenn man halt nicht mal solche Gelegenheiten in Chancen und Tore ummünzen kann, ist es fast logisch, dass es schwierig wird zu gewinnen. Der SC Bern brillierte zwar nicht, doch es war ein wichtiger Sieg in dieser schwierigen Phase. Mit sechs Punkten konnte der SC Bern ein erfolgreiches Wochenende gestalten.

SC Bern vs. HC Genève-Servette 2:0 (1:0; 1:0; 0:0)

PostFinance-Arena, Bern – 15‘332 Zuschauer. - SR: Kurmann; Arm, Küng

Tore: 13:56 Vermin (Gardner) 1:0; 36:36 Vermin (Gardner, B. Gerber) 2:0

Strafen: SC Bern 3 x 2 Min.; HC Genève-Servette 5 x 2 Min.

SC Bern: Bührer (Gigon); Furrer, Kwiatkowski, B. Gerber, Höhener, Reichert, Jobin, Do. Meier; Dumont, Ritchie, Berger; Vermin, Gardner, Vigier; Rüthemann, Plüss, Bertschy; Scherwey, Froidevaux, Neuenschwander;

HC Genève-Servette: Stephan (Tamo); Bezina, Vukovic, Mercier, Hecquefeuille, Gautschi, Pothier, Berthon, Schneeberger; F. Randegger, Rubin, Walsky; R. Gerber, Savary, Simek; Rivera, Trachsler, Fata; Friedli, G.-A. Randegger, Pivron

Bemerkungen: SC Bern ohne Déruns, Roche, Morant, Hänni, Lötscher (alle verletzt) und J. Fritsche (überzählig) – Ivo Rüthemann spielte gestern gegen die Kloten Flyers sein 900. NLA-Spiel – HC Genève-Servette ohne Salmelainen, D. Fritsche (beide verletzt) – 08:02 Pfostenschuss Chris Rivera (HCGS) – 09:37 Pfostenschuss Jean-Pierre Dumont (SCB) – 57:20 bis 57:45 und 59:38 bis 60:00 HC Genève-Servette ohne Goalie