SCL Tigers beenden Kloten-Fluch

Von Martin Merk

14 Spiele in Folge hatten die SCL Tigers in Kloten verloren, waren 155:40 Minuten lang ohne Tor in der Kolping Arena. Bis Arnaud Jacquemet den Puck in der 25. Minute reinstocherte. Und 82 Sekunden traf auch noch Christian Moser. Am Ende resultierte daraus ein 4:3-Sieg nach Penaltyschiessen für die SCL Tigers.

Nachdem die Kloten Flyers am Dienstag die Playoffs verpasst hatten, folgte vier Tage später bereits der nächste Dämpfer. Auch gegen das klare Schlusslicht SCL Tigers lief es nicht nach Wunsch. Gegen die kämpferischen SCL Tigers vermochten die Klotener ihre Geschwindigkeit und Wendigkeit bis auf den dritten Spielabschnitt kaum zur Geltung zu bringen. Läuferische Vorteile verpufften gegen die Emmentaler sang- und klanglos.

Nach einem tor- und brotlosen Startdrittel ohne Vorteile für die eine oder andere Seite erkämpften sich die Emmentaler in der 25. Minute in sinnbildlicher Weise die Führung. Es waren die beiden frankophonen Stürmer der vierten Linie, die den Unterschied ausmachten. Robin Leblanc und Arnaud Jacquemet setzten sich in Bandenkämpfen durch und Jacquemet stocherte die Scheibe an Ronnie Rüeger vorbei.

82 Sekunden später waren es erneut die hinteren Linien der SCL Tigers, die zuschlugen. Der Verteidiger Lukas Haas passte auf seinen Abwehrkollegen Christian Moser und nach seinem Weitschuss stand es 2:0 für den Aussenseiter.

Felix Hollenstein musste sein Time-out nutzen und konnte zehn Minuten später immerhin den Anschlusstreffer bejubeln. Der Nationalverteidiger Patrick von Gunten versuchte es mit einem Weitschuss und bezwang Thomas Bäumle, dessen Sicht verdeckt war, erstmals. Doch drei Sekunden vor der zweiten Pause war Fortuna auf der Langnauer Seite. Bryce Lampmans Weitschuss ging via einem Klotener Schlittschuh ins Tor von Ronnie Rüeger für den erneuten Zwei-Tore-Vorsprung.

Im Schlussdrittel wurden die Klotener aktiver und zwangen die SCL Tigers mit ihren schnellen Angriffen zu Strafen. Félicien Du Bois traf dabei direkt von der blauen Linie in der 48. Minute mit dem ersten Powerplay-Tor und drei Minuten vor Spielschluss glichen die Klotener gar aus, als Christian Moser wegen hohen Stocks für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Nach einem Pass von Du Bois setzte sich Victor Stancescu vor Bäumle aus nächster Nähe zum 3:3 durch.

In der Verlängerung überrannten die Kloten Flyers die Tiger in der ersten Minute, doch die restlichen 19 Minuten erinnerten eher an das Startdrittel. Die Teams neutralisierten sich und kreierten nur wenige Chancen. Es neigte sich immer mehr dem Penaltyschiessen zu und auch dort herrschte der Chancentod. Die Schussversuche waren harmlos, gingen daneben und Jacquemet bei den Tigers und Romano Lemm bei den Klotenern verloren die Scheibe gar vor dem Schussversuch. Nervosität machte sich breit und nach neun Schüssen stand es immer noch 0:0. Dann drückte Pascal Pelletier ab und schoss die SCL Tigers zum ersten Auswärtssieg in Kloten nach über sechs Jahren.

Es war kein gestohlener Sieg, auch wenn das Spiel ausgeglichen war und beide Teams hätten jubeln können. Die SCL Tigers zeigten sich kämpferischer und aggressiver, konnten mit ihrem Einsatz den technisch stärkeren Gegner meist in Schach halten. Es war der Start in seine Serie, die nach dem Break knäpper werden dürfte, als es sich die favorisierten Klotener erhofft hatten.