Effizientes Davos siegt gegen desolates Genf

Von David Leicht

Nach dem dienstäglichen 0:3 gegen den LHC verliert Genf-Servette zuhause schon wieder hoch, diesmal mit 1:5 gegen den HC Davos. Die Entscheidung der Partie fiel im Mitteldrittel, als die Bündner gleich vier Tore erzielen konnten.

Das Schlussresultat, das bereits nach zwei gespielten Dritteln feststand, fiel indes zu hoch aus. Genf-Servette begann die Partie druckvoll, hingegen war es nach knapp zwei gespielten Minuten Marc Wieser, der nach einem schönem Zuspiel von Reto Von Arx, zuletzt teils in der vierten Davoser Linie spielend, die Führung für die Bündner erzielen konnte. Mit zwei direkten Pässen konnten die Davoser die Genfer Hintermannschaft, die heute schmerzlichst den gesperrten Romain Loeffel vermisste, schachmatt setzen. Diese Führung dauerte aber nur eineinhalb Minuten: Juraj Simek zeigte sich in der Folge wacher als HCD-Verteidiger Felicien Du Bois und konnte einen Abstauber zum Ausgleich verwerten. Der Berner im Genfer Dress war nur Minuten später um die nächste Genfer Grosschance besorgt, die Grenats nahmen das Spieldiktat in die Hand und es folgten weitere Grosschancen durch Tom Pyatt und Kevin Romy.

Wie so oft verstanden es die Genfer aber nicht, ihre augenfällige Überlegenheit in Tore umzumünzen, und dies rächte sich im spielentscheidenden zweiten Drittel. In der 25. Minute setzte sich Marcus Paulsson während einer 4-gegen-4 Situation im Slot gegen Genf-Verteidiger Jonathan Mercier durch und staubte zur erneuten Führung für die Gäste ab, und eröffnete so den Torreigen für die Gäste. Davos bekam die fortan Führung gut: In der Folge waren die Bündner die stärkere zweier guten Mannschaften, und dies wurde in der 32. Minute mit dem 3:1 belohnt, wieder war es ein Abstauber-Tor, diesmal durch Topscorer Dario Simion. Als in der 35. Minute nach einer Fausteinlage von Eliot Antonietti gegen Sven Ryser wieder nur je vier Feldspieler auf dem Eis waren, nutzte der schnelle Andres Ambühl den freien Platz aus und erzielte mit einem "Buebetrickli" gar das 4:1. Dabei rutsche Genf-Verteidiger Jonathan Mercier in Torhüter Christophe Bays rein und verhinderte so, dass sich Letzerer zum entfernten Torpfosten verschieben konnte.

Obwohl sich Genf dazwischen wie auch danach redlich bemühte, den Anschluss wiederherzustellen, versandeten sämtliche offensiven Bemühungen und defensiv zeigten die Grenats, inklusive Torhüter Christophe Bays, eine desolate Vorstellung. Den Gästen genügte indes eine disziplinierte defensive Leistung, kombiniert mit einer erstklassigen Effizient in der Offensive. Auch ohne Marcus Paulssons 5:1 in der 40. Spielminute wäre die Partie zum zweiten Tee längst entschieden gewesen, und so verkam das Schlussdrittel noch zur Makulatur ohne nennenswerte Ereignisse: Davos wollte nicht mehr, Genf konnte nicht mehr.

Während der HCD seine hohen Ambitionen heute Abend deutlich unterstrich uns sich dabei in der Tabelle weiter nach oben orientiert, muss sich Chris McSorley nach einem guten Saisonstart mit der Tatsache auseinandersetzen, dass sein Team zuletzt zwei Mal diese Woche und in drei der vier letzten Meisterschaftsspiele als Verlierer vom Eis ging. Vor allem die desolate Art und Weise der Niederlagen dürften dem kanadischen Bandengeneral schlaflose Nächte bereiten. Lange Zeit zur Sorge bleibt nicht, denn schon Morgen steht der nächste heisse Tanz an in der Postfinance Arena gegen den SC Bern.