Kampf, Krampf und drei goldene Punkte

Von David Leicht

Nach zuletzt drei Niederlagen kehrt Genf-Servette mit einem 5:3 gegen Rapperswil-Jona auf die Siegerstrasse zurück, während das Team von Anders Eldebrink zum sechsten Mal in Serie verliert.

Eine Gala sahen die 6'300 Zuschauer heute Abend in der Les Vernets-Halle hingegen freilich nicht, zu gross die Verunsicherung beider Teams, die zuletzt beide in einer Negativspirale steckten. Zumindest Genf hat sich heute aus dieser befreit, die Lakers bleiben am Tabellenende obwohl sie bis 33 Sekunden vor Schluss noch auf einen Punktgewinn hoffen durften.

Diese Tatsache hingegen ist einerseits der Genfer Ineffizient im Abschluss zu verdanken, Mal für Mal sündigten die Grenat vor Tim Wolf im Gästetor. Gut und gerne hätten die Genfer heute Abend acht Tore erzielen können. Andererseits zeigten sich die Mannen von Chris McSorley in der Defensive fehleranfällig und ermöglichten so überhaupt den Rosenstädter, den Anschluss zu halten. Nur 78 Sekunden nach der Genfer Führung durch Juraj Simek in der achten Minute, der formstarke Berner traf nach einem Energieanfall, verschätzte sich Christian Marti in der Mittelzone und öffnete so den Weg zum Ausgleich durch Patrick Obrist, es war dies das erste National League-Tor des Österreichers mit Schweizer Lizenz.

Noch während des ersten Drittels konnten die Genfer wieder in Führung gehen, Taylor Pyatt versenkte einen Abpraller von Tim Wolf, Captain Bezina hatte im Powerplay geschossen, unter die Latte zum 2:1. Und als Kevin Romy, wieder im Powerplay nachdem sich Derek Walser eine überaus dumme und undisziplinierte Strafe holte, anfangs des Mitteldrittels zum 3:1 traf, schien die Partie angesichts der Genfer Übermacht entschieden. Hingegen konnte wiederum Patrick Obrist für die Lakers verkürzen in der 27. Minute, diesmal unter Mithilfe des Genfer Abwehrhünen Eliot Antonietti. Die gleiche Geschichte wiederholte sich vor dem zweiten Tee: Mit Tom Pyatt traf auch der zweite der kanadischen Brüder in Genfer Diensten in der 40. Minute zum 4:2, aber acht Sekunden vor Drittelsende verkürzte Lakers-Verteidiger Johan Fransson wieder mit einem Schuss ins Gewühl vor Christophe Bays, der den Vorzug gegenüber dem wiedergenesenen Robert Mayer erhielt.

So musste Genf-Servette mit einem knappen Vorsprung ins letzte Drittel gehen, angesichts der Spiel- und Chancenanteile eine gar unbefriedigende Situation für die Westschweizer. Dabei galt es wenige heikle Momente der offensiv im grossen und ganzen harmlosen Rapperswiler zu überstehen, Hächler und Hürlimann kamen dabei zu guten Chancen, bevor Daniel Vukovic in der Schlussminute dann mit dem 5:3 ins leere Tor alles klar machte. Genf hätte die Partie schon davor etliche Male für sich entscheiden können, ja müssen. Somit gewinnen die Grenat zwar einen wichtigen Sieg für die Moral, die Art und Weise, wie dieser entstand, zeigt hingegen auf, dass bei den Westschweizern im Moment eine gewisse Verunsicherung mitspielt. Für die Lakers auf der anderen Seite gilt es eine weitere Niederlage zu verkraften, die trotz des knappen Resultates eigentlich nie zur Diskussion stand.