Knapper Derbysieg für den Leader

Von Leroy Ryser

Die SCL Tigers gewinnen das zweite Derby gegen den SC Langenthal mit 2:1. Die Oberaargauer kämpften aufopfernd, letztlich fehlte aber nicht nur die Kraft. Die Emmentaler hatten ein Schussverhältnis von 52:17 und verzweifelten dabei fast an Marc Eichmann.

Das Derby zwischen dem SC Langenthal und den SCL Tigers brachte in dieser Saison im Langenthaler Schoren erstmals richtige Emotionen zutage. Gleich mehrmals griffen die Spieler sich in die Haare, Rangeleien entstanden dauernd und so war die Partie von Beginn an sehr hartnäckig geführt. Unterstützt wurde dies vom Referee, der fast zu viel Einfluss auf die Begegnung nahm. Zumindest zu Beginn bestrafte er vorwiegend Langenthaler, die so gleich mehrmals in Unterzahl agieren mussten. Mit einer starken Leistung im Boxplay konnten sie aber schlimmeres verhindern. Vor allem auch weil sie mit der Führung im Rücken in diese heikle Momente gehen konnten. Dominic Hobi war es nämlich, der in einem Gewühl am schnellsten zuschlug und die Scheibe im Flug traf und so über die Torlinie drückte. Aber eben: Die lange Unterzahl hinterliess dennoch Spuren: Kurz nach dem Ablauf einer Fünf-gegen-drei-Situation für die SCL Tigers fiel dann der 1:1-Ausgleich. Tobias Bucher nutzte die müde gewordenen SCL-Beine zum Treffer aus.

Im zweiten Abschnitt wurden dann zwar weniger Strafen ausgesprochen, dennoch blieb die Partie in den Händen der Tigers. Sie waren nicht nur technisch besser, sondern auch in vielen Situationen cleverer. Dies führte zu einem deutlichen Chancenplus für den Gast, während die Langenthaler in den Angriffsbemühungen zu umständlich waren und so weniger Möglichkeiten generierten. Aber: Je länger die Tigers ohne den entscheidenden Treffer blieben, stieg zugleich aber auch die Siegeschancen für die Langenthaler, denn nach vierzig Minuten stand es weiterhin 1:1.

Je länger die Partie dauerte, desto näher kamen aber die Tigers dem Siegtreffer. Es hatte auch ein wenig damit zu tun, dass die Langenthaler zuletzt ein sehr grosses Programm absolvieren mussten und im ersten Abschnitt brauchten sie in diversen Unterzahl-Situationen viele Kräfte. Immer wieder war aber Marc Eichmann jener, der die Angriffsbemühungen entschärfte und so zahlreiche Chancen zu Nichte machte. Letztlich parierte der Keeper 50 von 52 Schüssen, 67 Sekunden vor Schluss musste er einen weiteren passieren lassen. Dieser führte zu einer unglücklichen Niederlage, insbesondere weil der Treffer zum 2:1 von Silvan Wyss hätte verhindert werden können. Dem kleinen SCL gelang es zwei Mal nicht, die Scheibe zu befreien und musste deshalb dem anhaltenden Druck nachgeben. Während Langnau vor dem Spitzenspiel gegen Visp im Derby einen Sieg landen und Selbstvertrauen tanken kann, muss Langenthal die dritte Niederlage in Folge hinnehmen.

SC Langenthal – SCL Tigers 1:2 (1:1, 0:0, 0:1)

Schoren. – 4053 Zuschauer. – SR: Paule, Huggenberger/Kohlmüller. – Tore: 6. Hobi (Ranov) 1:0. 11. Bucher (Sandro Moggi, DiDomenico/Ausschluss Stämpfli) 1:1. 59. Wyss (Albrecht, Adrian Gerber) 1:2. – Strafen: 9mal 2 Minuten gegen Langenthal. 4mal 2 Minuten gegen die SCL Tigers.

Langenthal: Eichmann; Fröhlicher, Pienitz; Schäublin, Stämpfli; Welti, Minder; Mike Küng; Füglister, Campbell, Kelly; Carbis, Gemperli, Triulzi; Arnold, Lüssy, Schnyder; Hobi, Vincenco Küng, Ranov.

SCL Tigers: Croce; Kim Lindemann, Hecquefeuille; Müller, Stettler; Ronchetti, Rüegg; Flückiger, Zyrd; Sven Lindemann, Claudio Moggi, Tom Gerber; Bucher, DiDomenico, Sandro Moggi; Haas, Adrian Gerber, Sterchi; Wyss, Albrecht, Schlapbach.

Bemerkungen: Langenthal ohne Kämpf, Schefer, Schüpbach, Tschannen (alle verletzt), Kaufmann (krank), Gloor (rekonvaleszent) und Dünner (beim EVZ). SCL Tigers ohne Deny, Gustafsson, Nüssli und Rexha (alle verletzt). 10. Pfostenschuss Kim Lindemann. 59:42 bis 60:00 Langenthal mit sechstem Feldspieler statt Goalie Eichmann.