Einstellungssache

Von Patrik Gattlen

Der EHC Visp macht sich das eben vor den Playoffs selber schwer. Durch Eigenfehler gerät man in Rückstand und eine Aufholung kostet immer viel Kraft.

Die Visper gingen als klare Favoriten in die Partie gegen die GCK Lions. Die Gäste aus Zürich hatten verschiedene junge Spieler im Kader, welche bereits NLA Luft schnuppern konnten. Siegenthaler, Malgin und viele andere standen unter besonderer Beobachtung. Es meldeten sich vor der Partie zwei Scouts von den Buffalo Sabres aus der NHL. Die Visper hatten zu Beginn des Spiels die besseren Chancen. Doch wie bereits in den letzten Spielen ist die Visper Defensive nicht immer sattelfest. Statt einmal auf die Scheibe draufzuhauen und ein Icing zu riskieren, wird immer wieder versucht den Puck aus dem eigenen Drittel zu tragen. Das erste Tor für die Gäste war wiederum eine Vorstellung von der Visper Schwäche. Hoffmann brachte die jungen Löwen ein wenig entgegen des Spielverlaufs in Führung. Eine Strafe gegen Altorfer wurde mit dem zweiten Treffer für die Zürcher bitter bestraft. Bachofner konnte sich in die torschützenliste eintragen lassen. In der Folge versuchten die Visper zwar vermehrt den Weg nach vorne zu suchen, aber Tore sollten vorläufig keine fallen. In unterzahl enteilte Rapuzzi und wurde unsanft gestoppt. Sein Abflug war aber wohl ein wenig zu theatralisch, als dass das Schiedsrichter-Quartett eine Strafe hätte aussprechen können.

Im Mitteabschnitt versuchten es die Visper weiter den Anschlusstreffer zu erzielen. Viele Einzelaktionen wurden schlussendlich durch den Treffer von Tim Bucher belohnt. Er zog einfach mal mit einem Handgelenkschuss ab und traf neben Leimbacher ins Netz. Der neue Schwung wurde gleich wieder durch eine weitere Strafe unterbrochen, weil zuviele Spieler auf dem Eis waren. Eine Strafe, welche von grösster Unkonzentriertheit zeugt. Der Druck der Visper wurde zwar grösser, aber der letzte Pass fehlte. Eine geniale Idee, welche die Abwehr der Gäste hätte auskugeln können blieb aus. Die junge Zürcher wurden von den Vispern nun vermehrt mit einer gehörigen Portion Härte an die Banden gedrückt.

Wo blieb bloss die Reaktion der Visper. Das dachte sich wohl so manch einer der 2000 Zuschauer, welche das Spiel in der Litternahalle verfolgten. Auf dem Eis sah man eine Mannschaft, welche im Begriff ist sich in seine einzelnen Bestandteile aufzulösen. Jeder versuchte es auf eigene Faust. Jeder wollte der Held sein, welcher den Ausgleich erzielt. Desmarais erlöste dann die Visper mit seinem Treffer im Nachsetzen nach sechs Minuten im Schlussdrittel. Was folgte war ein Auf und Ab mit Chancen auf beiden Seiten. Auf einmal passte auch das Zusammenspiel zumindest im Ansatz wieder. Leimbacher im Tor der Gäste machte alle Visper Möglichkeiten zunichte.

Die Entscheidung musste im Penaltyschiessen fallen.

EHC Visp – GCK Lions 2:3 n.P. (0:2; 1:0; 1:0; 1:0)

Litternahalle, 2000 Zuschauer

Müller (11), Peer (72); Huggenberger (84), Schüpbach (16)

11. Hoffmann (Nikiforuk) 0:1; 13. Bachofner (Diem, Schmuckli) (5:4) 0:2; 25. Bucher 1:2; 47. Desmarais (Altorfer) 2:2;

Rapuzzi 0:0; Hoffmann 0:1; Desmarais 0:1; Brandi 0:2; Altorfer 1:2; Neher 1:2; Brunold 2:2; Nikiforuk 2:3; Dolana 3:3; Bachofer 3:4

EHC Visp: 5 x 2‘

GCK Lions: 2 x 2‘

EHC Visp: Schoder; Bucher, Leu, Altorfer, Desmarais, Rapuzzi; Wiedmer, Geiger, Dolana Brunold, Botta; Heynen, Heldstab, Müller, Hischier, Mikhailov; Guyenet, Alihodzic, Keller, Heitzmann, Furrer

GCK Lions : Leimbacher; Tabacek, Siegenthaler, Hoffmann, Malgin, Nikiforuk; Schmuckli, Karrer, Bachofner, Diem, Faic; Büsser, Molina, Neuenschwander, Neher, Brandi; Braun, Peter, Hinterkircher, Sitje, Puntus