ZSC Lions gewinnen Regular Season

Von Andreas Bernhard

Obwohl die Lions heute Abend gegen die Lakers verloren, werden sie die Regular Season auf dem ersten Platz beenden. Niemand hätte nach 40 Minuten noch auf die Rapperswil-Jona Lakers getippt. Die ZSC Lions hatten den Gegner unter Kontrolle. Die St. Galler hatten es alleine ihrem Torhüter Tim Wolf zu verdanken, dass sie nicht schon hoffnungslos in Rückstand lagen. Zwei Tore nach der 52. Minute veränderten alles und das Spiel endete erst im Penaltyschiessen

Die ZSC Lions haben in dieser Saison 20 Heimspiele gewonnen, die Rapperswil-Jona Lakers genau gleich viele Auswärtsspiele verloren. Die Zürcher waren, wie zu erwarten war, die bessere Mannschaft. Sie kamen zu klar mehr Chancen. Tim Wolf hatte schon früh alle Hände voll zu tun. In der 13. Minute wehrte er brilliant gegen Ryan Keller ab, der mit einer Körpertäuschung freies Eis verschafft hatte. Roman Wick, Ryan Shannon, Mike Künzle. Sie alle mussten sich von Wolf geschlagen geben. Die Lakers liessen sich trotzdem nicht einfach so an die Wand spielen und kamen ihrerseits zu ein paar Möglichkeiten vor dem ZSC Lions Goalie Flüeler. Die beste hatte in der vierten Minute Dan Weisskopf. Sein Weitschuss prallte vom Pfosten ab. Die Überlegenheit der Lions führte in der 16. Minute zum logischen Führungstreffer. Ryan Shannon passte von der rechten Seite vors Tor. Dort stand Ryan Keller richtig und lenkte die Scheibe an Tim Wolf vorbei ins Tor. Lukas Flüeler musste nur noch einmal im ersten Drittel eingreifen, als sich in der 19. Minute Lukas Sieber durchspielte und Flüeler zu einer Beinabwehr zwang.

Das Mitteldrittel glich weitgehend dem ersten Abschnitt. Die ZSC Lions dominierten, die Lakers spielten mit und das Tor fiel in der 16. Minute. Patrik Bärtschi schoss zunächst völlig unbedrängt am Tor vorbei. Die Scheibe kam über Nilsson und Bergeron nachmals zu Bärtschi zurück und landete dann im Tor. Die Schiedsrichter gaben den Treffer nach einem längeren Videostudium. Stefan Hürlimann hatte noch in der gleichen Minute den Anschlusstreffer auf dem Stock. Flüeler verschob sich blitzschnell und vermochte das Buebetrickli noch zu verhindern. Dank Tim Wolf stand es nach 40 Minuten nur 2:0 für die Lions. Er rettete gleich mehrmals in höchster Not. Henrik Tallinder, Patrik Bärtschi und Mike Künzle konnten es kaum glauben, dass ihre Versuche nicht im Netz landeten. Bei Tallinder und Künzle kam der Pass jeweils in einer 2:1-Situation von Roman Wick.

Die Zürcher starteten mit einem Powerplay ins Schlussdrittel und deckten Wolf gleich wieder mit Schüssen ein. Er blieb standhaft. Wolf blieb auch Sieger als Morris Trachsler in der 46. Minute ganz alleine vor ihm stand. Morris Trachsler musste sich als nächster, in der 51. Minute von Wolf geschlagen geben. In der 52. Minute prallte Nils Berger unglücklich kopfvoran in Ryan Keller. Der Rapperswiler blieb benommen liegen und musste danach mit Verdacht auf Hirnerschütterung in die Kabine begleitet werden. Nicklas Danielsson gelang kurz darauf der unerwartete Anschlusstreffer. Er lenkte einen Pass von Derrick Walser ins Tor und hauchte dem Spiel ein wenig Spannung ein. Cyrill Geyer gelang gar vier Minuten später der Ausgleich. Er übernahm einen Pass von Dan Weisskopf mit dem Schlittschuh, verlud damit die gesamte Zürcher Hintermannschaft und konnte ins leere Tor einschieben. Nicklas Danielsson erhielt in der 59. Minute eine Strafe für Beinstellen an Roman Wick. Der Schwede war damit überhaupt nicht einverstanden und erhielt für sein Reklamieren gleich noch zwei Minuten mehr aufgebrummt. Das konnte Danielsson noch weniger verstehen. Für weiteres Reklamieren kamen noch 10 Strafminuten dazu. Tim Wolf sorgte dafür, dass das Spiel in die Verlängerung ging. Da die vier Rapperswiler Spieler etwas gar offensiv unterwegs waren, konnten Roman Wick und Chris Baltisberger 15 Sekunden vor Spielende alleine auf Wolf zufahren. Wick passte zu Baltisberger, der den Puck nicht über die beiden Beinschoner des liegenden Wolf schiessen konnte. Auch in der Verlängerung, die die Zürcher mehrheitlich in Überzahl spielen konnten, fanden die Lions kein Mittel gegen ihren ehemaligen Goalie. Ryan Shannon verpasste am knappsten. So verloren die ZSC Lions ein Spiel nach Penaltyschiessen, in dem sie lange wie der sichere Sieger aussahen.

Tore:

1. Drittel: 15:24 ZSC Ryan Keller (Ryan Shannon, Roman Wick) 1:0; 2. Drittel: 35:16 ZSC Patrik Bärtschi (Marc-André Bergeron, Robert Nilsson) 2:0; 3. Drittel: 52:01 RJL Nicklas Danielsson (Derrick Walser, Nicolas Thibaudeau) 2:1; 56:05 Cyrill Geyer (Dan Weisskopf, Stefan Hürlimann) 2:2

Strafen:

1. Drittel: 3:54 RJL Derrick Walser 2 Min. (Haken); 2. Drittel: 22:23 RJL Raphael Kuonen 2 Min. (Beinstellen); 26:27 ZSC Luca Cunti 2 Min. (Haken); 39:53 RJL Derrick Walser 2 Min. (Stockschlag); 3. Drittel: 58:43 RJL Nicklas Danielsson 2 Min. (Beinstellen) 2 + 10 Min. (Disziplinarstrafe)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions Flüeler (Ersatz: Boltshauser); Tallinder, Geering; Siegenthaler, Blindenbacher; Bergeron, Stoffel; Schmuckli, Schnyder; Wick, Cunti, Künzle; Nilsson, Trachsler, Bärtschi; Sitje, Shannon, Keller; Schäppi, Senteler, Baltisberger.

Rapperswil-Jona Lakers Wolf (Ersatz: Caduff); Blatter, Fransson; Sataric, Walser; Sven Berger, Hächler; Geyer, Weisskopf; Sieber, Johansson, Danielsson; Murray, Walsky, Thibaudeau; Nils Berger, Schommer, Kuonen; Hürlimann, Schmutz, Pedretti.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Seger, Bastl, Neuenschwander, Smith, Fritsche, Leimbacher (verletzt), Malgin, Bachofner (Elite A), Schlegel und Tabacek (überzählig).

Rapperswil-Jona Lakers ohne Ryser, Obrist, Rizzello, Frei, Persson, Profico, Lüthi, Neukom, Punnenovs, Friedli und Grigioni.

3. Pfostenschuss Dan Weisskopf

48:10 Time-out Rapperswil-Jona Lakers

Penaltyschiessen:

ZSC Patrik Bärtschi verliert die Scheibe

RJL Stefan Hürlimann scheitert an Lukas Flüeler

ZSC Chris Baltisberger verliert die Scheibe

RJL Raphael Kuonen trifft

ZSC Marc-André Bergeron scheitert an Tim Wolf

RJL Flavio Schmutz trifft

ZSC Mike Künzle trifft

RJL Patrick Schommer trifft