Versöhnlicher Qualifikations-Abschluss am Obersee

Von David Leicht

Die Rapperswil-Jona Lakers gewinnen zum dritten Mal in Serie und bleiben zum erstmals in dieser Saison ohne Gegentreffer, dies beim 3:0-Heimsieg gegen ein harmloses Genf-Servette.

Dass es für die Gäste aus der Rhonestadt um nichts mehr ging, kam den St. Gallern dabei sicherlich entgegen. Denn schon vor der Partie stand fest, dass das Team von Chris McSorley die Qualifikation auf dem sechsten Platz beenden wird. Aber auch für das Team von Anders Eldebrink ging es heute höchstens um die Formsuche, denn mit einem Rückstand von 14 Punkten auf das nächstplatzierte Ambrì-Piotta steht die Teilnahme am Playout-Final bereits jetzt mit grosser Wahrscheinlichkeit fest.

Diesen Vorgaben entsprechend entwickelte sich von Beginn weg ein Spiel auf bescheidenem Niveau, mit wenigen Glanzpunkten und von höchstens mittelmässiger Intensität. Den Grundstein zu ihrem Erfolg legten die St. Galler dabei bereits im ersten Drittel: Nicolas Thibaudeau mit einem Ablenker im Slot und der aufgerückte Derrick Walser stellten bereits vor dem ersten Tee die 2:0-Heimführung her. Vor und nach dieser Führung kamen die Grenat aber zu deutlich besseren Möglichkeiten und mehr Spielanteilen, und bereits zur Spielmitte hatte mehr als die Hälfte der Genfer Mannschaft klare Torchancen zu verzeichnen - die Linie um Topskorer Matt d'Agostini, Cody Almond und Tom Pyatt alleine hätte mindestens zwei Tore erzielen müssen.

Dank eines heute Abend souveränen Tim Wolf im Lakers-Tor, der mangelnden Konsequenz der Gäste im Abschluss und einem kleinen Quäntchen Glück aber scheiterten all diese Versuche. Je länger das Spiel dauerte, umso mehr flachte es dann noch zusätzlich ab - wobei die Devise "verletzen verboten" heute Vorrang zu haben schien. Den anwesenden 3'300 Fans in der Rapperswil war dies hingegen egal - nachdem Sven Ryser 63 Sekunden noch zum 3:0 ins leere Tor traf feierten sie am Schluss den ersten Shutout dieser Saison ihrer Mannschaft. Letzere hat heute nicht nur zum vierten Mal in den letzten fünf Partien gewonnen, sondern hat auch mit der zweiten Linie um Ex-Grenat Eric Walsky, Raphael Kuonen und Jordan Murray überzeugt.

Die wertvollste Erkenntnis auf Genfer Seite indes kam nach Spielschluss, als nämlich feststand, dass man im Playoff-Viertelfinal auf den HC Lugano trifft. Genf-Servettes 66. Spiel seit Saisonstart, Spengler Cup inklusive, war eines, indem das Team aus der Calvinstadt Luft holte und Kraft tankte für die anstehenden Playoffs. In diesen dürfte dann ab Samstag auch wieder die Nr. 1 der Torhüter, Robert Mayer, zwischen den Pfosten stehen. Der Schweiz-Tscheche wurde heute nämlich geschont und durch den jungen Gauthier Descloux ersetzt, wobei Letzerer zu seinem ersten Volleinsatz in der National League A kam und dabei einige schöne Paraden zeigte.