Favorit scheitert – Martigny feiert

Von Leroy Ryser

Der SC Langenthal scheidet gegen den HC Red Ice Martigny aus den Playoffs aus. Obschon die Oberaargauer die Partie auch heute wieder im Griff hatten, scheiterten sie im Penaltyschiessen und damit ist die Saison überraschend früh zu Ende.

Der SC Langenthal war bereit. Bereits vor dem Spiel sechs haben die Oberaargauer einen ganz anderen Auftritt an den Tag gelegt. Es war ihnen anzusehen, dass der Wille am heutigen Abend nicht fehlen sollte. Und dennoch erlitten die Oberaargauer einen Fehlstart. Eine von Yann Erard gepfiffene Strafe führte zur Führung von Martigny, als sie im Powerplay antreten durften. Knöpfli schoss Red Ice in Führung. Langenthal liess sich aber nicht dadurch beirren und powerte weiter. Sie hatten deutlich mehr von der Partie, waren besser und hatten auch dadurch auch mehr Chancen. Die Martigny-Mauer zu überwinden klappte jedoch erst in Überzahl. Philippe Seydoux war es, der mit seinem Blue-Line-Schuss in der 14. Minute die Langenthaler Fans jubeln liess. Die einzige Schwierigkeit für die Langenthaler war nun, die Strafen und somit auch die Special Teams unter Kontrolle zu bringen. Ansonsten waren sie besser als ihre Gegner.

Im zweiten Abschnitt setzte Langenthal dann seine Überlegenheit fort. Sie erdrückten Martigny phasenweise in der gegnerischen Zone und konnten im Vergleich zum Mitteldrittel sogar noch einen Schritt vorwärts machen. Gelohnt hat sich das dann bereits in der 23. Minute, als Joel Fröhlicher mit seinem Sturmlauf gleich zwei Gegner auf sich zog, checkte und Checks frass, zugleich Luca Triulzi und Jeffrey Füglister freistanden. In einem zwei-gegen-null erzielte schliesslich Füglister das verdiente 2:1. Leider brachten die Oberaargauer diese Führung nicht bis in die Pause. Martigny wurde etwas besser und dank einer weiteren Strafe gepfiffen von Luca Boverio gegen Joel Fröhlicher mussten die Oberaargauer in Unterzahl spielen. Erneut waren die Walliser dort erfolgreich: Jozef Balej knallte die Scheibe ins gegnerische Tor. Die Partie war deshalb wieder ausgeglichen.

Dem Resultat entsprechend war das letzte Drittel ziemlich nervös und für die Zuschauer hochspannend. Fehler mussten beidseitig vermieden werden, zugleich brauchte es zumindest noch ein Tor für den Sieg. Die Balance zwischen Offensive und Defensive zu halten war eine grosse Herausforderung, meisterten beide Teams aber lange gut. Vor allem während den zwei Unterzahl-Situationen war die Lage bei den Oberaargauern angespannt – letztere dauerte dann sogar über das Drittelsende hinaus bis in die Verlängerung.

Dort hatten dann zuerst die Red-Ice Spieler mehrere Chancen in Überzahl, danach die Langenthaler. Insgesamt hätte das O’Leary-Team auch in der Verlängerung genug Chancen gehabt, die Partie für sich zu entscheiden. Zum Schluss agierten sie sogar während sechs Minuten in Überzahl, zwei davon spielten sie sogar mit fünf gegen drei und scheiterten schliesslich trotzdem. Die Langenthaler schienen aber wie blockiert, konnten die Scheibe nicht halten und verpassten die guten Chancen ein weiteres Mal. Die Partie endete schliesslich nach 80 Spielminuten mit einem 2:2, welches erst im Penaltyschiessen entschieden wurde.

Dort waren die Oberaargauer erneut von Pech und Unvermögen umgeben. Während Philippe Seydoux, Brent Kelly und Jeffrey Füglister allesamt scheiterten und dazu noch unpräzise Penaltys schossen, trafen die Martinach-Spieler Michael Knöpfli, Kirill Starkov und Jozef Balej zum 3:0 Penalty-Endstand. Für die Oberaargauer bedeutet dies das verfrühte Saisonende, trotz einem beherzten Auftritt im letzten Spiel. Grundsätzlich hätte hierbei niemand damit gerechnet, doch die Langenthaler überzeugten auch in den vergangenen Partien immer weniger.

Red Ice Martigny – SC Langenthal 3:2 (1:1, 1:1, 0:0, 0:0, 1:0) n.P.

Patinoire du Forum. – 3520 Zuschauer. – SR: Boverio/Erard, Dumoulin/Huguet. – Tore: 2. Knöpfli (Lakhmatov, Balej / Ausschluss Primeau) 1:0. 14. Seydoux (Kelly, Montandon / Ausschlüsse Spiller, Brügger und Lakhmatov) 1:1. 23. Füglister (Triulzi, Fröhlicher) 1:2. 35. Balej (Starkov, Lakhmatov / Ausschluss Fröhlicher) 2:2. Penaltyschiessen. Der SCL beginnt. Seydoux; Waeber hält. 2:2. Knöpfli; trifft 3:2. Kelly verschiesst 3:2. Starkov trifft 4:2. Füglister; Waeber hält 4:2. Balej trifft 5:2. – Strafen: 9mal 2 Minuten gegen Red Ice. 10mal 2 Minuten gegen Langenthal.

Red Ice: Waeber; L. Zanatta, M. Zanatta; Flyagin, Currit; Marti; Borlat; Vermeille; Knoepfli, Brügger, Balej; Brem, Marchon, Starkov; Lakhmatov, Rexha, Malgin; Dähler, Loeffel, Zorin; Wyssen.

Langenthal: Mathis; Seydoux, M. Küng; Schüpbach, Ahlström, Pienitz; Schüpbach, Scheidegger; Kämpf, Dünner, Kelly; Spiller, Montandon, Primeau; Füglister, Fröhlicher, Triulzi; Hobi, V. Küng, Ranov; Duarte, Sitje.

Bemerkungen: Red Ice ohne Tanner, Gailland und Franzen (alle verletzt), D. Wildhaber und Y. Wildhaber (beide überzählig). Langenthal ohne Ehrensperger, Eichmann, Campbell und Tschannen (alle verletzt), Cadonau (gesperrt) und Hess (Elite). 60. Time-Out Red Ice. 80. Time-Out Langenthal.