Biel mit besserem Ende in Kloten

Von Rolf Schwarz

Der EHC Biel gewinnt auswärts dank effizienterem Spiel mit 0:3 gegen einen EHC Kloten, welcher über weite Strecken mindestens ebenbürtig war, aber trotz läuferisch guter Leistung kein Rezept gefunden hat, das Glück auf seine Seite zu zwingen.

Die Zuschauer mussten sich lange gedulden bis zum ersten Tor der Partie. Nachdem zuvor während zwei Dritteln keine der beiden Mannschaften zum Torerfolg kam, müssen die Klotener das Schlussdrittel nach der dritten kleinen Strafe gegen Ihren Captain Hollenstein in Unterzahl beginnen. Was zuvor drei Mal gut ging, auch dank eines konsequenten Boxplays, ging nun aus Klotener Sicht schief. Ausgerechnet im letzten Drittel, wo Kloten punkto Schüsse aufs Tor von Biel erstmals stark überlegen war mit 23:7 Schüssen, kommt Biel dreimal zum Torerfolg. Den zweiten Bieler Treffer muss der sonst sichere Rückhalt Boltshauser auf seine Kappe nehmen, lenkt er doch den Schuss Wetzels so zur Seite ab, dass sich dieser gleich ein zweites Mal versuchen darf und den Puck dabei Backhand ins lange obere Eck schlenzt. Den Schlusspunkt macht dann ein Empty-Netter.

Das klare Resultat trügt etwas. Denn der Spielverlauf und die Kräfteverhältnisse waren nicht so eindeutig. Bevor Biel in Führung gegangen war, konnte Leone bei einer 2 gegen 1 Situation die Scheibe nicht im Tor unterbringen und schoss übers Tor. Geburtstagskind Back trifft in der 45. Minute nur den Pfosten und auch im letzten Drittel verpassen diverse Klotener die Chance, die Scheibe hinter Hiller im Gehäuse zu platzieren. Wer weiss, wie die Partie weiter verlaufen wäre, wenn Kloten knapp 10 Minuten vor Schluss in doppelter Überzahl den Ausgleich hätte erzielen können? Immerhin hatten sie etwa eineinhalb Minuten mit 5 gegen 3 spielen können. Aber Hiller konnte seinen Kasten reinhalten.

Ersatzgeschwächt waren beide Teams, wobei Kloten die prominenteren Abwesenden zu beklagen hatte. Dies gab dafür jungen Spielern die Möglichkeit, in der National League zu debütieren. Auf Seiten von Biel waren das die beiden Verteidiger Suleski und der als Best Player ausgezeichnete, erst 16-jährige Valentin Nussbaumer. Bei Kloten durfte Flügel Jan Zwissler erstmals in einem NL-Spiel ran, nachdem er letzte Saison im Cup einmal zum Einsatz gekommen war und erhielt heute beachtliche 09:05 Minuten Eiszeit.

Auch wenn phasenweise schnell kombiniert wurde und Zug aufs Tor von Biel vorhanden war, wird man sich in Kloten darüber Gedanken machen müssen, wie die Tore erzielt werden können und vor allem wer diese erzielen soll. Bei Biel stimmt auch noch nicht alles und sie wären heute Abend bestimmt zu packen gewesen. Aber den Seeländern reichten drei Treffer aus 7 Torschüssen im letzten Drittel, um als Sieger vom Platz zu gehen.

Telegramm

EHC Kloten – EHC Biel 0:3 (0:0, 0:0, 0:3)

SWISS Arena, Kloten - Zuschauer: 5'334 - Schiedsrichter: Müller/Wiegand; Küng/Wüst; - Tore: 41:06 Pouliot (Fuchs, Earl; Ausschluss Hollenstein) 0:1; 55:45 Wetzel 0:2; 59:04 Schmutz (Fuchs) 0:3.

Schussverhältnis: 37:30 (8:11, 6:12, 23:7)

Strafen: 4 x 2 Minuten gegen Kloten, 6 x 2 Minuten gegen Biel.

PostFinance Topscorer: Hollenstein für Kloten, Tschantré für Biel.

Kloten: Boltshauser (Saikkonen); Back, Harlacher; Bäckman, Weber; Andersén, Stoop; Bircher; Bader, Schlagenhauf, Kellenberger; Hollenstein (C), Bieber (A), Leone; Grassi, Trachsler, Bozon; Zwissler (NL-Debüt), Marchon, Lemm (A);.

Biel: Hiller (Baud); Steiner, Maurer; Fey (A), Kreis; Jecker, Forster; Suleski (NL-Debüt); Schmutz, Fuchs, Pedretti; Pouliot, Sutter, Micflikier; Wetzel, Neuenschwander, Lüthi F.; Tschantré (C), Earl (A), Rajala; Nussbaumer (NL-Debüt).

Bemerkungen: Kloten ohne Ramholt, Obrist, Santala und von Gunten (alle verletzt) sowie Praplan (Camp San Jose Sharks); Biel ohne Hächler, Lüthi V. und Diem (alle verletzt) sowie Dufner und Joggi (beide rekonvaleszent); Pfostenschuss Kloten 45’ (Back); Kloten von 57:30 bis 59:04 ohne Torhüter; Best Player Kloten: Bieber; Best Player Biel: Nussbaumer.