Ambri gewinnt erstes Tessiner Derby

Von Maurizio Urech

Der krasse Aussenseiter verdiente sich den Sieg dank einer cleveren Spielweise. Monnet und D'Agostini sorgten im Schlussdrittel für die Entscheidung.

Wie erwartet fand das 216. Tessinerderby in der Resega zum Saisonauftakt vor ausverkauftem Haus statt. Bei den Gästen spielte Monnet der nur ein Vorbereitungsspiel mit Biasca gegen Sion in den Beinen hatte. Guggisberg fehlte wie erwartet. Bei Lugano war Kparghai überzählig, Klasen war wie erwartet fit.

Unter den Augen von Nationaltrainer Patrick Fischer versuchte die Mannschaft von Greg Ireland das Spieldiktat zu übernehmen, aber die Abschlüsse waren zu ungenau so dass Conz nicht eingreifen musste. Bei der ersten Überzahl für die Gäste neutralisierte das Boxplay der Bianconeri die Strafen und Vauclair hatte nach einem Pass von Lapierre sogar die Chance zum Shorthander. Beim ersten Powerplay für die Bianconeri verpasste Sanguinetti den Führungstreffer nur knapp. Kaum waren die beiden Teams komplett traf D’Agostini nach einem Querpass von Zgraggen zum 0:1. Trotz einer weiteren Überzahl für die Bianconeri rettete Ambri den Vorsprung bis zur ersten Pause.

Die Mannschaft von Greg Ireland kam zu einem frühen Powerplay im Mitteldrittel. Nach einem Schuss von Fazzini übernahm Lapierre die Scheibe, via Conz landete diese bei Hofmann der aus spitzem Winkel zum 1:1 Ausgleich traf. Ambri spielte seine Rolle als Unterdog perfekt und kam immer wieder zu Chancen, einmal hatte Müller mit einem Pfostenschuss Pech, dann tauchten Berthon und Emmerton alleine vor Merzlikins auf der beide Duelle gewann. Lugano hatte noch zwei weitere Powerplays die aber zu kompliziert angelegt waren und auf der Gegenseite war Emmerton der 100 Sekunden vor Schluss des Mitteldrittels einen Schuss von Berthon zum 1:2 ablenkte.

Auch im Schlussdrittel spielte Ambri aus einer gesicherten defensive und setzte immer wieder Nadelstiche. Nachdem man eine weitere Unterzahl schadlos überstanden hatte, brachte diese Taktik in der 52. Minute erneut zum Erfolg. Einen Schuss von Emmerton lenkte Monnet zum 1:3 ab. In den folgenden Minute hatten die Gäste sogar mehrere Chancen zum vierten Treffer. Erst nach einigen Minute tauchten die Bianconeri wieder gefährlich vor dem Tor von Conz auf und es war Klasen der nach einem Fehler im Spielaufbau von Ambri die Scheibe zum 2:3 Anschlusstreffer ins Netz schlenzte. Klasen hatte 90 Sekunden vor Schluss sogar den Ausgleich auf dem Stock, diesmal parierte Conz. Dann riskierte Ireland alles und spielte nach dem Time-out ohne Torhüter, D’Agostini profitierte von einem weiteren Fehler der Bianconeri und traf ins leere Tor zum 2:4. Lapierre sorgte mit seinem Treffer 15 Sekunden vor Schluss noch für Spannung.

Ein Coup der Mannschaft von Cereda zum Saisonauftakt. Man verdiente sich diesen Erfolg dank einer intelligenten Spielweise, während die Bianconeri die Partie in Überzahl verspielt haben, bei so vielen Chancen muss der Ertrag einfach grösser sein. Damit ist die Hockeysaison im Tessin richtig lanciert.

Best player

Matt D'Agostini*** (HCAP)

Cory Emmerton** (HCAP)

Gregory Hofmann* (HCL)

Torschütze Gregory Hofmann:"Im Startdrittel hatten wir diversen Powerplaychancen doch wir machten uns das Leben selber schwer und konnten unser Powerplay nie richtig installieren. In der Vorbereitung funktionierte das Powerplay, heute war der Wurm drin, morgen Abend müssen wir mit einer anderen Intensität spielen. Wir liessen Ambri zu viel Spielraum anstatt des Spieldiktat selber zu übernehmen wir spielen vor ausverkauftem Haus dies darf nicht passieren. Es gibt keine Entschuldigung Ambri hat den Sieg verdient."

Greg Ireland:"Es war eine Enge Sache am Schluss wir haben alles versucht und als wir ohne Torhüter spielten kamen wir noch zu Torchancen. Ambri hat sicherlich heute intelligenter gespielt wie man bei Ihren Toren gesehen hat, wir haben "zu schön" gespielt. Wenn die Eisqualität nicht optimal ist muss man einfacher spielen, auch haben wir uns nicht immer an unser System gehalten und unnötige Kräfte verpufft weil wir unorganisiert aufgetreten sind. Genau das gleiche passierte in überzahl wir haben zu kompliziert gespielt anstatt die einfache Variante zu wählen, daraus müssen wir unsere Lehren ziehen."

Bemerkungen

Verteidiger Stefan Ulmer (HC Lugano) kehrte nach einem Check von Bianchi im Startdrittel nicht mehr aufs Eis zurück.

26'06 Pfostenschuss Müller

33'10 Pfostenschuss Fazzini

35'10 Pfostenschuss Bürgler

58'33 Time-out HC Lugano

Lugano von 58'30 - 59'04 und von 59'52 - 60'00 ohne Torhüter