Erster klarer ZSC Lions Sieg der Saison

Von Andreas Bernhard

Die ZSC Lions spielen noch nicht gut. Sie fahren aber wieder Punkte ein. Heute gelang ihnen ein, resultatmässig, klarer Sieg. Die Verunsicherung war auch heute zu spüren. Sechs Tore gegen Cristobal Huet werden jedoch zur Entspannung beitragen

Der Sieg in Ambri nach Verlängerung war ein hartes Stück Arbeit für die Zürcher. Sie verhinderten damit die Entlassung des Trainerduos. Heute musste die Bestätigung folgen, um etwas Ruhe ins Umfeld einkehren zu lassen. Dass die Verunsicherung im hoch dotierten Kader nach wie vor gross ist, zeigten schon die ersten Minuten. Viele Pässe landeten beim Gegner und wenn sich die Zürcher im Drittel der Waadtländer festsetzen konnten, taten sie sich schwer, die Scheibe aufs Tor zu bringen. Richtig gefährlich für Cristobal Huet wurde es nur in der zweiten Minute als er die Scheibe von hinter dem Tor auf Drew Shore spielte. Als der Abschluss des Zürchers kam, war Huet wieder auf dem Posten. Huet spielte gewohnt sicher, parierte die Chancen von Fabrice Herzog aus dem Bullykreis (9.) und von Pius Suter aus nächster Nähe (11.) mit stoischer Ruhe. Die Lions waren mehrheitlich im Scheibenbesitz, richtig Freude schien ihnen das nicht zu machen. Es erinnerte eher an einen Montagmorgen im Backoffice einer Grossbank.

Drei Tore in 66 Sekunden

Am Spiel der Zürcher änderte auch der doppelte Inti Pestoni wenig. In der 24. Minute passte er zunächst zu Mattias Sjörgen, von dem er die Scheibe gleich wieder zurückerhielt und dann zu Mike Künzle, der zum 1:0 verwandelte. Die Zürcher spielten weiterhin verkrampft und konnten auch von groben Abwehrschnitzern der Lausanner nicht profitieren. Reto Schäppi scheiterte in der 27. Minute, nachdem er im Angriffsdrittel die Scheibe geschenkt erhielt. Die erste Strafe der Partie wurde erst in der 28. Minute ausgesprochen. Kevin Klein musste für Spielverzögerung auf die Strafbank. Das Powerplay der Lausanner war misarbel. Die besten Chancen erspielte sich Fabrice Herzog in Unterzahl, blieb aber jeweils an Huet hängen. Dann musste Jonas Junland für Beinstellen in der 31. Minute auf die Strafbank. Sven Ryser schnappte sich die Scheibe, lief alleine auf Lukas Flüeler zu und liess diesem keine Chance. Die Lausanner glichen in Unterzahl aus. Diesmal konnten die Zürcher sofort reagieren. Nur 33 Sekunden später gingen sie durch Pius Suter wieder in Führung. Weitere 33 Sekunden später führten sie gar 3:1. Reto Schäppi lenkte einen harten Pass von Roman Wick unhaltbar ab. Darauf folgten bessere Zürcher Momente. Sie spielten schneller und präziser und gingen durch Fredrik Pettersen beinah mit 4:1 in Führung. Lange hielt diese Phase nicht an. Die Lions büssten wieder an Tempo ein und beendeten das Drittel mit einem wenig zwingenden Powerplay.

Das letzte Drittel war spielerisch weiterhin wenig erbaulich. Die Zürcher Zuschauer waren dennoch zufrieden. Im Powerplay gelang Chris Balitsberger in der 50. Minute mit dem Treffer zum 4:1 die Entscheidung. Robert Nilsson spielte zuerst die gesamte Lausanner Abwehr aus, passte zu Pius Suter, der den frei stehenden Baltisberger fand. Ein Doppelschlag in der 58. Minute durch Inti Pestoni (Sololauf) und Kevin Klein (Schuss von der blauen Linie) setzten den Schlusspunkt dieser Partie. Der Weg ist weiterhin schwer und steinig für die Zürcher. Zumindest können sie nun wieder Punkte einfahren.

Schüsse aufs Tor: 39:20 (12:6;17:4;8:10)

Turnover eigene Zone: 4:4 (2:0;0:3;2:1)

Bully: 26:33 (9:8;10:15;7:10)

Aufstellung:

ZSC Lions: Flüeler (Ersatz: Schlegel); Geering, Klein; Phil Baltisberger, Blindenbacher; Marti, Karrer; Guerra; Nilsson, Suter, Pettersson; Wick, Schäppi, Kenins; Herzog, Shore, Chris Baltisberger; Pestoni, Sjögren, Künzle; Prassl.

Lausanne HC: Huet (Ersatz: Zurkirchen); Borlat, Junland; Fischer, Gobbi; Genazzi, Trutmann; Frick, Nodari; Herren, Froidevaux, Simic; In-Albon, Jeffrey, Danielsson; Ryser, Kneubuehler, Zangger; Schelling, Mieville, Bourgro.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Bachofner, Sutter, Hinterkircher und Miranda.

Lausanne HC ohne Ritz, Walsky, Pesonen und Vermin (morgen Operation in Bern).