Kloten erzwingt Heimsieg 9 Sekunden vor Schluss

Von Rolf Schwarz

Eine umkämpfte, aber faire Partie mit zwei stark aufspielenden Torhütern können die Klotener im Schlussdrittel drehen und dank mehr Siegeswille 9 Sekunden vor Schluss 2:1 für sich entscheiden.

Lausanne war durchzogen in diese Saison gestartet. Sie hatten bislang nur gerade zwei Spiele gewinnen können und sind damit in der Tabelle noch knapp über dem Strich auf dem 9. Platz. Zum zweiten Mal innert Wochenfrist verschieben sich die Waadtländer in den Raum Zürich. Am Dienstag haben Sie mit einer 1:6 Schlappe gegen die ZSC Lions den Heimweg antreten müssen. Da werden sie sich fürs heutige Spiel gegen Kantonsrivale Kloten einiges vorgenommen haben.

Auf der anderen Seite will Kloten unbedingt anknüpfen an die Leistung vom letzten Wochenende, wo nach sechs Niederlagen in Serie endlich der erste Meisterschaftssieg diese Saison gegen die Tigers gefeiert werden konnte.

So tritt das Heimteam denn auch unverändert an gegenüber dem letzten Spiel mit der Ausnahme, dass Obrist wieder zurück im Team ist.

Bei Lausanne atmet man auf darüber, dass der schwedische Söldner Pesonen, welcher zuletzt krank gewesen ist, wieder mittun kann und mit Landsmann Danielsson und dem Kanadier Jeffrey den Paradesturm der Gäste bildet.

Auf der Goalieposition ist heute Abend bei Lausanne Sandro Zurkirchen der 1st Keeper und Huet Ersatz, nachdem dieser zuletzt gegen Zürich nicht eben der gewünschte Rückhalt fürs sein Team gewesen war.

Beide Teams treten sehr engagiert auf und mit ansprechendem Zug aufs gegnerische Tor. Lausanne kommt zwar zu etwas mehr Abschlüssen, sprich Schüssen aufs Tor von Boltshauser, aber dieser strahlt eine bestechende Sicherheit aus und hält alles, was auf ihn zukommt. Auf Klotener Seite wird’s primär gefährlich, wenn die Linie um Praplan und Hollenstein auf dem Eis ist. Bei Lausanne ist’s der Ausländerblock, welcher immer wieder gefährlich vor dem Klotener Tor auftaucht.

Die Intensität wird höher, die Zweikämpfe härter. Es ist ein stetes Auf und Aber just in einer Phase, wo Kloten mehrmals nahe am Führungstreffer ist, können die Lausanner einen Angriff zur erstmaligen Führung abschliessen. Der wieder ins Team zurückgekehrte Pesonen verwertet einen Pass Jeffreys zum 0:1.

Nach dem Ausgleichstreffer der Klotener kommt endlich noch einmal richtig Stimmung auf in der SWISS Arena: Das 1:1 kommt wie aus dem Nichts, verleiht den Klotenern aber nochmals neue Kräfte. Und so wird der Partie, welche bereits einzuschlafen drohte, nochmals neues Leben eingehaucht. Zu spielen sind noch 10 Minuten. 2 Min. 20 Sek. vor Schluss plötzlich eine 3:1 Situation für Kloten, diese kann aber nicht ausgenutzt werden. Und dann geht’s in der SWISS Arena richtig ab. Kloten will den Sieg mehr und ist jetzt mächtig am Drücker. Hollenstein, welcher zuvor noch eine Strafe verschuldet hatte, kann sein Team erlösen mit einem satten Schuss aus kurzer Distanz nur 9 Sekunden vor Spielende.

Die Partie ist umkämpft gewesen, war aber über weite Strecken auch ereignisarm, vor allem in den ersten beiden Spielabschnitten. Die beiden Goalies haben massgeblich dazu beigetragen, dass nicht mehr Tore gefallen waren. Dass letztlich Kloten als Sieger vom Platz gehen darf, ist nicht evident, aber darf wohl als «Lohn des Tüchtigen» gewertet werden.

Telegramm

EHC Kloten – Lausanne HC 2:1 (0:0, 0:1, 2:0)

SWISS Arena, Kloten - Zuschauer: 4'531 - Schiedsrichter: Vinnerborg/Weber; Abegglen/Obwegeser; - Tore: 30:48 Pesonen (Jeffrey, Frick) 0:1; 48:01 Leone (Grassi) 1:1; 59:51 Hollenstein 2:1.

Schussverhältnis: 33:36 (7:17, 13:14, 13:5)

Strafen: 3 x 2 Minuten gegen Kloten, 4 x 2 Minuten gegen Lausanne.

PostFinance Topscorer: Hollenstein für Kloten, Junland für Lausanne.

Kloten: Boltshauser (Saikkonen); Andersén, Stoop; von Gunten, Bäckman; Weber, Back; Bieber (A), Trachsler, Lemm (A); Hollenstein (C), Sallinen, Praplan; Grassi, Marchon, Leone; Bader, Schlagenhauf, Kellenberger; Bozon, Obrist.

Lausanne: Zurkirchen (Huet); Fischer, Gobbi; Junland, Borlat; Trutmann, Frick; Genazzi; Zangger, Kneubuehler, Ryser; Danielsson, Jeffrey, Pesonen; Herren, Froidevaux, Simic; Nodari, In-Albon, Schelling.

Bemerkungen: Kloten ohne Ramholt, Santala und Harlacher (alle verletzt); Lausanne ohne Walsky und Vermin (beide verletzt; 59:51 Timeout Lausanne; Lausanne ab 59:51 ohne Torhüter; Best Player Kloten: Boltshauser; Best Player Lausanne: Zurkirchen.