ZSC Lions gewinnen das Derby zu Null

Von Andreas Bernhard

Die ZSC Lions können im dritten Spiel in Folge punkten. Diesmal gegen den Kantonsrivalen EHC Kloten. Das Spiel war von den Spielanteilen her lange ausgeglichen. Die Klotener waren jedoch im Abschluss zu harmlos, um die Spannung aufrecht zu erhalten.

Im Vorfeld des 207. Zürcher Derbys war die Ausgangslage ausgeglichen wie selten. Die ZSC Lions sind weiterhin dabei, sich zu finden und der EHC Kloten scheint langsam auf dem aufstiegenden Pfad zu sein. Der erste Abschnitt bestätigte die momentane Realität im Zürcher Eishockey. Die Budget-Mannschaft aus Kloten war dem Starensemble aus Oerlikon durchaus ebenbürtig. Captain Denis Hollenstein konnte schon nach 25 Sekunden alleine auf Lukas Flüeler losstürmen. Sein Abschluss war ebenso harmlos wie jener von Ronalds Kenins nach 67 Sekunden und Pascal Pelletier in der vierten Minute. Die erste wirklich gute Chance der Lions hatte in der 10. Minute Robert Nilsson, der von Samuel Guerra einen Steilpass erhielt und so vor Luca Boltshauser auftauchte. Nilsson versuchte, den Kloten Goalie backhand aussteigen zu lassen, wurde aber am Ende noch entscheidend gestört. Die Lions kamen besser ins Spiel und wurden in der 18. Minuten mit dem 1:0 belohnt. Roman Wick erwischte Luca Boltshauser mit einem Buebetrickli zwischen den Beinschonern.

Die ZSC Lions hatten bereits in der ersten Minute des Mitteldrittels das 2:0 auf dem Stock. Mattias Bäckman verlor als hinterster Klotener die Scheibe an Fredrik Pettersson. Nach einem Doppelpass mit Robert Nilsson glitt die Scheibe nur Zentimeter am Tor vorbei. Der zweite Lions Treffer kam sieben Minuten später im Powerplay. Luca Boltshauser konnte die Scheibe nicht blockieren. Reto Schäppi schlug nochmals drauf und versenkte. Nach dem Videostudium bestätigten die Schiedsrichter ihre Entscheidung auf dem Eis. Zuvor hatten die Klotener durchaus Chancen, den Ausgleich zu erzielen. Lukas Flüeler machte einen guten Schuss von Romano Lemm in der 22. Minute zunichte. Denis Hollensteins Abschluss in der 24. Minute war für Flüeler bedeutend einfacher zu halten. Steve Kellenberger hätte die Klotener in der 34. Minute wieder heran bringen können. Er schoss alleine vor Flüeler über das Tor.

Mit dem 2 Tore Vorsprung im Rücken kontrollierten die ZSC Lions das Spielgeschehen und den Gegner weitgehend. In der 48. Minute passte Mike Künzle auf den völlig frei im Slot stehenden Inti Pestoni. Der Tessiner drückte direkt ab und traf in die obere rechte Ecke zum 3:0. Die Entscheidung war gefallen. Das vierte Lions Tor in der 57. Minute wurde von den Schiedsrichtern wegen Torraumoffside aberkannt. Eine Entscheidung, die auch in der Wiederholung nicht wirklich nachvollziehbar war. Roman Schlagenhauf musste kurz darauf auf die Strafbank. Patrick Geering traf nur den Pfosten. Die ZSC Lions konnten heute einen weiteren Schritt aus der Minikrise machen. Sie spielten heute Abend 30 Minuten lang so, wie man es sich von ihnen erwarten kann.

Schüsse aufs Tor: 43:21 (14:9;11:8;18:4)

Turnover eigene Zone: 2:5 (1:2;1:2;0:1)

Bully: 16:9 (4:3;6:3;6:3)

Aufstellung:

ZSC Lions: Flüeler (Ersatz: Schlegel); Geering, Klein; Phil Baltisberger, Blindenbacher; Marti, Karrer; Guerra, Sutter; Nilsson, Suter, Pettersson; Wick, Schäppi, Kenins; Pestoni, Shore, Künzle; Prassl, Pelletier, Chris Baltisberger.

EHC Kloten: Boltshauser (Ersatz: Saikkonen); Bäckman, Von Gunten; Andersen, Stoop; Back, Weber; Praplan, Sallinen, Hollenstein; Bozon, Trachsler, Lemm; Leone, Marchon, Grassi; Kellenberger, Schlagenhauf, Obrist; Bader.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Sjögren (geschont), Herzog und Hinterkircher.

EHC Kloten ohne Ramholt, Santala (wieder im Eistraining), Bieber und Harlacher.

58. Pfostenschuss Geering