Genève-Servette stoppt in Kloten Niederlagenserie

Von Rolf Schwarz

In einer nicht eben hochstehenden Partie gegen Tabellennachbar Genf fahren schwache Klotener eine weitere Niederlage ein und verlieren mit 1:2 Toren.

Schön war’s beim letzten Heimspiel gegen Genf – da wurde Kloten Cupsieger und hatte allen Grund zum Feiern. Tempi passati… Diese Saison ist es für die Klotener aufgrund der sich ständig wieder etwas veränderten Tabelle unter dem Strich nach den Heimspielen gegen die SCL Tigers und letzten Samstag gegen Ambrì in der SWISS Arena bereits das dritte Kellerduell in dieser Saison! Für Genf ist die Situation ebenfalls ungemütlich nach zuletzt 5 Niederlagen in Serie.

Neu dazugekommen sind bei Klotens Verletztenliste Verteidiger von Gunten (Rücken) und Flügel Kellenberger (Oberkörper). Dafür ist Bieber zurück im Line-up. Bei Genf ist seit dem gestrigen Heimspiel gegen Ambrì auch noch Cody Almond neu verletzt (Oberkörper). Dadurch erbt Tömmernes die Captainbinde und Simek ist neu PostFinance Top Scorer. Zudem kommt der Elite-Junior Kyparissis zu seinem ersten NLA-Spiel in der laufenden Saison.

Genf kommt erstaunlich einfach zu Abschlüssen - nicht nur, als Schlagenhauf die erste Strafe des Spiels absitzt. Die Genfer Stürmer sorgen für viel Verkehr direkt vor Boltshauser und nehmen diesem die Sicht, während von der blauen Linie gefeuert wird, immer wieder im ersten Drittel. Klotens Verteidiger haben alle Hände voll zu tun. Mit Glück und teils Paraden von Boltshauser können die ersten Minuten ohne Gegentor überstanden werden, bevor dann aber doch der Führungstreffer für die Gäste folgt: Simek lenkt einen Schuss Tömmernes’ ab zum 0:1. Es folgen zwei weitere für die Heimmannschaft brenzlige Unterzahlsituationen, welche mit Glück überstanden werden. Zwar kommen die Klotener auch noch zu einem ersten Powerplay zum Ende des Startdrittels, sind aber viel zu harmlos vor Mayer.

Es geht weiter, wie es aufgehört hat, mit dem Unterschied, dass Kloten nun gleich zwei Mal nach einander in Überzahl spielen darf. Captain Tömmernes ist dabei schon zum zweiten Mal bestraft worden wegen Spielverzögerung. Doch just als er wieder zurück auf dem Eis ist, direkt von der Strafbank herkommend, wird er von Richard in einen Konter mit einbezogen und kann alleine auf Boltshauser losziehen und diesen bezwingen.

Knapp 10 Minuten vor Schluss dann erlösender Jubel, als Kloten der Anschlusstreffer gelingt. Mit neuem Mut nimmt Tirkkonens Team die letzten gut 10 Minuten in Angriff und es wird noch das eine oder andere Mal gefährlich vor Torhüter Mayer.

Klotens Schlussspurt kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass deren Leistung heute Abend insgesamt schwach war und das nicht etwa gegen ein Topteam: Ein Schritt zu spät, eine Armlänge zu kurz, Zweikampf verloren, Pass etwas zu ungenau, Scheibe nicht richtig getroffen… Und die Abschlüsse? Die Torschussstatistik täuscht, denn was auf Mayer zukam, war zwar insgesamt viel, aber nichts Zwingendes, sprich harmlos. Zudem ist Klotens Überzahlspiel durchsichtig und dadurch wenig gefährlich. Und ja, etwas Pech, dass zum Schluss nicht noch der Ausgleich gefallen ist, war heute leider auch dabei. Kloten fehlt nach wie vor das Selbstvertrauen. Genf hingegen (und auch sein Coach Woodcroft!) konnte sich nach der gestrigen Heimpleite gegen Ambrì wenigstens etwas rehabilitieren. Bei Kloten aber dreht die Negativspirale weiter.

Telegramm

EHC Kloten – Genève-Servette HC 1:2 (0:1, 0:1, 1:0)

SWISS Arena, Kloten - Zuschauer: 4’429 - Schiedsrichter: Eichmann/Müller; Gurtner/Obwegeser; - Tore: 07:01 Simek (Tömmernes, Jacquemet) 0:1, 28:03 Tömmernes (Richard) 0:2; 49:35 Schlagenhauf (Leone, Marchon) 1:2.

Schussverhältnis: 45:25 (15:10, 13:9, 17:6)

Strafen: 4 x 2 Minuten gegen Kloten, 4 x 2 Minuten gegen Genf.

PostFinance Topscorer: Hollenstein für Kloten, Simek für Genf.

Kloten: Boltshauser (Saikkonen); Stoop, Bäckman; Egli, Andersén; Weber, Back; Hollenstein (C), Sallinen, Praplan; Leone, Schlagenhauf, Marchon; Grassi, Trachsler, Bader; Bozon, Obrist, Bieber (A); Lemm (A).

Genf: Mayer (Descloux); Loeffel, Petschenig; Jacquemet (A), Tömmernes (C); Vukovic, Fransson; Mercier, Bezina; Wick, Hasani Riat; Schweri, Richard, Simek; Holdener, Heinimann, Impose; Traber, Rubin (A), Kyparissis.

Bemerkungen: Kloten ohne Ramholt, Santala, Harlacher, von Gunten und Kellenberger (alle verletzt); Genf ohne Bays, Gerbe, Spaling, Romy, Almond, Rod und Maillard (alle verletzt); Kloten ab 58:56 ohne Torhüter; 59:25 Time Out Kloten; Best Player Kloten: Schlagenhauf; Best Player Genf: Tömmernes.