Genoni und Bodenmann mit Nervenstärke zum Zusatzpunkt

Von Roman Badertscher

Vor 15‘838 Zuschauern ging ein schon fast gewonnenes Spiel des SC Bern gegen Genève-Servette HC bis ins Penaltyschiessen. Dort parierte Leonardo Genoni alle fünf Schüsse der Genfer und holte fast im Alleingang den Zusatzpunkt.

Die Startminuten gehörten klar den Gästen aus Genf. Es dauerte rund fünf Minuten bis der SC Bern sich ein erstes Mal im Drittel der Genfer festsetzen konnte. Ein Foul ohne Strafenfolge führte dazu, dass Tim Traber alleine auf Leonardo Genoni losziehen konnte und in ihm den Sieger in diesem Duell fand. Der SCB wurde nun stärker. Thomas Rüfenacht eröffnete in der 13. Minute das Skore zum 1:0. Der Pass kam von Mark Arcobello haargenau auf seine Stockschaufel. Im ersten Powerplay der Genfer verlor Romain Loeffel an der blauen Linie die Scheibe an Gaëtan Haas, der mit seinem Zuspiel Simon Bodenmann mustergültig bediente. Bodenmann schloss mit einem platzierten Handgelenkschuss ab und traf zur 2-Tore-Führung in Unterzahl.

Der zweite Abschnitt gestaltete sich anfangs ziemlich ausgeglichen. Ein schöner Angriff über Tristan Scherwey konnte Simon Bodenmann nur knapp nicht zu einem Treffer umwandeln. Robert Mayer hielt sein Team mit einer starken Leistung im Spiel! Auch Andrew Ebbett scheiterte knapp am Torerfolg. Die Berner demonstrierten während einiger Zeit bei nummerischem Gleichstand Eishockey vom Feinsten, die Servettien tauchten bis zur 32. Minute kaum vor dem Berner Tor auf. Doch dann gab es eine kurze Angriffswelle der Gäste, die Genoni und sein Team gut zu meistern wussten. In der 36. Spielminute gelang Calle Andersson beinahe das 3:0, der Puck landete an der Latte. Als Juraj Simek auf der Strafbank Platz nahm, verzeichnete die Berner Powerplay-Formation um Ebbett, Arcobello, Rüfenacht und Noreau herausragende Chancen, doch die Genfer Abwehr wehrte sich vehement. Tanner Richard kam im Alleingang nicht am ebenso stark spielenden Genoni vorbei. Vor der Pause durfte der SCB während 106 Sekunden mit zwei Mann mehr agieren. Das Team von Kari Jalonen war zu verspielt. Mit dem 2:0 ging es ebenfalls in die zweite Pause.

Nachdem der SC Bern im zweiten Abschnitt keine weiteren Tore mehr erzielen konnte, bestand für die Gäste nach wie vor die Chance, die Partie mit einem Lucky Punch zu drehen. Der Anfang dazu gelang ihnen in der 57. Minute, als Eliot Antonietti überraschend zum Anschluss traf. Nur kurze Zeit später konnte Jeremy Wick einen verdeckten Schuss aufs Tor abgeben, der ebenfalls im Netz landete. Verwunderte Blicke bei den Berner Fans, doch die Genfer zeigten im letzten Drittel Nervenstärke und gaben nie auf.

Die darauf folgende Verlängerung blieb torlos und es kam zum Penaltyschiessen. Dort traf im zweiten Anlauf Simon Bodenmann als einziger Spieler und holte zusammen mit dem „Penaltykiller“ Leonardo Genoni den Zusatzpunkt für den SCB.

SC Bern – Genève-Servette HC 3:2 n. P. (2:0, 0:0, 0:2, 0:0, 1:0)

PostFinance-Arena. – 15‘838 Zuschauer. – SR: Stricker/Urban, Altmann/Borga.

Tore: 12:43 Rüfenacht (Arcobello, Moser) 1:0. 17:42 Bodenmann (Haas / Ausschluss Randegger!). 56:14 Antonietti (Traber, Holdener) 2:1. 58:05 Wick (Riat) 2:2. 65:00 Bodenmann.

Penaltyschiessen: Haas -, Loeffel -, Bodenmann 1:0, Simek -, Krueger -, Riat -, Noreau -, Richard -, Arcobello -, Wick -.

Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Bern, 5-mal 2 Minuten gegen Genève-Servette.

PostFinance-Topskorer: Ebbett (Bern), Simek (Genève-Servette).

Bern: Genoni (Ersatz: Caminada); Blum (A), Untersander; Noreau, Kamerzin; Krueger, Andersson; Burren; Moser (C), Arcobello, Ruefenacht; Scherwey, Haas, Bodenmann; Raymond, Ebbett (A), Kämpf; Randegger, Heim, Meyer.

Genève-Servette: Mayer (Ersatz: Giovannini); Bezina, Loeffel; Fransson, Vukovic (C); Petschenig, Antonietti; Maillard, Guebey; Simek, Richard, Holdener; Riat, Hasani, Wick (A); Impose, Heinimann, Riat; Kyparissis, Rubin (A), Traber.

Bemerkungen: Bern ohne Beat Gerber, Berger, Hischier, Pyörälä (alle verletzt), Wolf, Colin Gerber, Dubois (alle NLB). Genève-Servette ohne Bays, Gerbe, Spaling, Jacquemet, Mercier, Chuard, Schweri, Romy, Almond, Rod (alle verletzt), Tömmernes (abwesend). – Erstes NLA-Spiel für Enzo Guebey (Genève-Servette HC). – 2:00 Pfostenschuss Rubin. – 35:22 Lattenschuss Andersson.

Schüsse aufs Tor: 29:28 (12:9, 10:6, 3:12, 4:1)

Schönstes Tor des Abends: 1:0 von Thomas Rüfenacht (Bern).

Beste Spieler: Riat (Genève-Servette), Arcobello (Bern).